Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vergeltung unter Palmen

Vergeltung unter Palmen

Titel: Vergeltung unter Palmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Frank
Vom Netzwerk:
tun, auch wenn wir sie noch nicht gefunden haben. Die Küstenwache hat nur ihre Pässe und Sachen aus dem Wasser gefischt. Tja, und die vermisst keiner.« Zu Jeremy gewandt meinte er: »Ach übrigens, die Frau von Logan sucht ebenfalls nach den Vermissten. Mein Cousin hat es mir zugeflüstert. Derjenige, den sie beauftragte nach ihnen zu suchen, konnte es anfangs leider nicht für sich behalten. Sie lässt ein hübsches Sümmchen springen. Ich frage mich allerdings, welches Interesse sie hat. Schmerzensgeld wird es wohl nicht sein. Mein Cousin meint, sie konnte etwas ausfindig machen. Aber mehr bekam er nicht heraus.« Jeremys Augen verengten sich, als er sprach. Dabei lehnte er sich gegen den großen Tisch. »Da werde ich wohl mal nachforschen müssen. Denn langsam habe ich auch den Verdacht, dass sie noch leben. Nach fünf Tagen müssten die Körper längst an der Oberfläche sein.« Laura sah Jeremy etwas merkwürdig an, als ob sie auf diese Bestätigung gewartet hätte. Sie beobachtete einen Polizisten, der sein Revolver auf den Tisch legte und sich von seinem Stuhl erhob. Vielleicht wollte er zur Toilette, hoffte sie.
    Da sich Jeremy noch sehr angeregt mit Mentes unterhielt, ging sie langsam zu diesem Platz. Sie tat so, als schaute sie sich interessiert um und schob die Waffe unauffällig in ihre Hose. Sogleich verabschiedete sich Laura etwas nervös von den Männern. Jeremy hielt sie fest. »Warte!« Sie hatte es aber eilig, denn sie wollte unbedingt nach Charlotteville. »Ich muss zu Terence! Du kannst ja vorbeikommen.«
    »Wie geht’s Jasmin?«, fragte Jeremy besorgt.
    Laura schüttelte den Kopf. »Verflixt Jeremy, frag sie doch selber. Geh ins Hotel und rede mit ihr. Ich habe jetzt keine Zeit«, sagte sie und hastete hinaus. Sie riss die Wagentür auf und startete mit zittrigen Händen das Auto. Die Waffe drückte in ihrem Bauch und so legte sie dieses Ding auf den Beifahrersitz. Im schnellen Tempo fuhr sie aus Scarborough heraus und nahm die Richtung nach Mason Hall auf, um weiter nach Charlotteville zu kommen.
    Jeremy machte sich Gedanken um Laura. Sie schien sehr nervös zu sein. Hatte sie Angst?
    Der Polizist hatte sich lange Zeit gelassen. Er kam erst nach einer viertel Stunde an seinen Platz wieder zurück. Jeremy wollte sich gerade auf den Weg machen, als dieser Mann aufgeregt rief: »Hat jemand meine Waffe gesehen?« Kommissar Mentes und Jeremy sahen sich nicht wissend, dann erschrocken an. »Laura!« Jeremy rannte aus dem Gebäude zu seinem Wagen. Was hatte sie vor? Wo ist sie hingefahren?
    Mit quietschenden Rädern bremste er zehn Minuten später vor dem Hotel und sprang aus dem Auto. In erheblichem Lauftempo erreichte er außer Puste das Zimmer von Jasmin und stürzte hinein. Erschreckt schrie sie auf, als sie gerade aus dem Bad kam, und schaute ihn entsetzt an. Jeremy holte tief Luft. »Wo ist Laura?«, wollte er von ihr wissen. Jasmin konnte gar nicht reden. »Wo ist Laura?«, fragte er erneut. »Bei Terence! Was ist denn mit dir los? Stürmst wie ein Irrer hier rein!« Sie schaute ihn verdutzt an.
    »Welches Zimmer?«, fragte er ungeduldig und Jasmin schien nun besorgt. »Die rechte Tür gleich nebenan. Was ist denn los?«, fragte sie. »Später!«, sagte er nur und verschwand.
    Ohne zu klopfen, betrat er das Zimmer von Terence und rüttelte den schlafenden Freund wach. Erschrocken fuhr er hoch. »Jeremy? Verdammt … willst du, dass ich einen Herzinfarkt bekomme? Was ist los?« Er sah sich um. »Wo ist Laura?«
    »Das wüsste ich auch gern. Sie hat soeben eine Waffe gestohlen. Vielleicht kannst du mir sagen, was sie vorhaben könnte? Besitzt ihr eine Kenntnis, von der ich nichts weiß? Los komm steh auf!«
    Terence rieb sich die Augen und sah ihn fassungslos an. »Was hat sie gemacht?« Jeremy wurde sehr zapplig. »Na … komm auf, bisschen schneller! Ich warte draußen im Auto. Du hast drei Minuten!« Er drehte sich um und ging hinaus.
     
     
     

    Laura kannte mittlerweile die Strecke und wusste, wo sich ungefähr die Schlaglöcher befanden. Ein wenig Stolz empfand sie schon, diesen kleinen Jeep fahren zu können. Hass und Wut sind ein guter Ansporn, bemerkte sie. In einer Abzweigung von lindgrünem Bambus umwachsen, sah sie am Wegesrand ein paar Kühe grasen und erinnerte sich, als eine von ihnen auf der Straße ruhte, wo Massimo sie in der Gewalt hatte. Langsam fuhr sie die hügelige Straße zur Stadt hinein und stellte den Wagen auf einen Parkplatz, auf dem er letztens stand.
    Die Waffe

Weitere Kostenlose Bücher