Vergeltung unter Palmen
»Außerdem macht sich Laura Sorgen, sie könnte schwanger sein!« Massimo sein Atem ging plötzlich schwer. Er strich ihr zärtlich die Haare zur Seite. Thalia schaute mit großen Augen auf ihren zukünftigen Partner, der diese Frau so liebevoll festhielt, und dachte mit klopfendem Herzen selbst an seine Berührungen. Er sagte mit gedämpfter Stimme: »Ja ich weiß. Diese Bedenken hatte sie mir bereits geäußert. Ich hatte nicht damit gerechnet …« Thalia sprach seine Gedanken aus. »Was, … dass sie nicht verhütet? Bei den Drogen wäre die Wirkung sowieso hinfällig. Wenn du schon ihrem Charme verfallen warst, hättest du dich eben darum kümmern müssen. Stehst wohl nicht auf Gummi lieber Alessandro, … aber ich kann ihr helfen. Es gibt eine Pille, die eine Fehlgeburt einleitet …« Massimo schnitt ihr mit gefährlichem Ton ins Wort: »Du lässt sie in Ruhe! Hast du mich verstanden Thalia!« Leise fügte er hinzu, indem er Laura ansah: »Sollte es so sein, dann wird es liebevoll aufwachsen. Ich werde es nicht einmal wissen.« Sein Blick erhob sich zu Thalia und er sprach etwas schroff: »Fahr sie jetzt ins Krankenhaus und wage nicht einmal daran zu denken, ihr es anbieten zu wollen. Ich kündige dir sonst den Vertrag!«
Sie sah ihn entgeistert an. »Mein Gott! Warum heiratest du sie denn nicht! Du bist ja vollkommen besessen von ihr. Warum tust du dir das an …« Laura stöhnte auf und stammelte wirre Worte. Der Schreck ließ Thalia verstummen. Achtsam legte Massimo sie auf den Sand und ging ein paar Schritte zurück zu den Sträuchern. Von der Straße ertönten Ohrenzerreißende Bremsgeräusche und daraufhin das laute Zuknallen von Autotüren. Er ahnte, dass gleich ungebetener Besuch kommen würde. Hastig lief er die Stufen zum Haus hinauf und versteckte sich in Darrians Zimmer.
Terence und Jeremy kamen den Weg hochgerannt. Neben der Treppe sahen sie Laura auf dem Boden liegen, die sich langsam wieder aufrappelte. Terence kniete sich entsetzt zu ihr und nahm sie in die Arme. Bevor er Darrian wütend anschreien konnte, übernahm dieser das Wort: »Ich kann nichts dazu. Sie zog auf einmal eine Waffe!«
Jeremy sah den Jungen vor einer Woche nur mal flüchtig. Doch er erinnerte sich an diesen Einheimischen und packte ihn mit eisernem Griff. »Dann hast du ja Glück, dass sie nicht geschossen hat. Warum tut ihr so etwas? Jemanden Drogen untermischen ist eine kriminelle Handlung. Das weißt du doch. Ich könnte dich auf der Stelle mitnehmen, oder du gibst mir den Aufenthaltsort von Fernez und seinen Kumpanen preis. Dann könnte ich noch mal ein Auge zudrücken.« Nachdem Jeremy seinen Griff lockerte, riss sich Darrian von ihm los. Schmerzlich rieb er seine Arme und fauchte ihn entgegen: »Ich habe es Laura schon gesagt und wiederhole es noch einmal, … mein Freund ist nicht hier. Er kann die Explosion nicht überlebt haben! Diese Jasmin hat sich geirrt. Sie kann ihn nicht gesehen haben!«
Terence horchte auf und plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Klar, das hatte Laura gehört! Jasmin hat sich mit Daniel wegen Fernez gestritten und er glaubte ihr wahrscheinlich nicht. Ach Laura … warum erzählst du mir nichts!, dachte er enttäuscht. »Jeremy, lass ihn. Mir wird jetzt so manches klar. Komm, wir bringen Laura zum Auto«, rief er ihm zu. Sie war nun wieder bei Bewusstsein und ihr Kopf schmerzte. Terence schaute sie nun ziemlich böse an und murmelte ihr zu: »Hoffentlich brummt es gewaltig da drin!« Dann hob er sie auf seinem Arm und wollte gehen.
Jeremy meinte leicht gereizt: »Warte noch!« Er fragte Darrian mit barschem Ton, wen Jasmin vorgestern gesehen hatte und ihn angeblich mit Fernez verwechselte. Thalia stellte sich neben ihren Bruder und antwortete ruhig für ihn: »Ah, … mein zukünftiger Mann war vorgestern hier. Vielleicht sah sie ihn.«
Mit bissigem Sarkasmus bäumte sich Jeremy vor sie auf. »Ach ja? Vielleicht so groß wie ich, … dunkle Haare, … ziemlich sportlicher Typ. Womöglich hört er noch auf den Namen Massimo Fernez?«
Sie lächelte verführerisch mit einem süßen Augenaufschlag. »Hm, fast. Mein zukünftiger Mann hat einen anderen Namen, … und sportlich? Naja, … er ist ein wenig außer Training! Da müsste er wieder einiges tun.« Darrian blickte seine Schwester an und unterdrückte ein Lachen.
Jeremy nickte nachdenklich und meinte schneidig: »Wie kommt es, dass ich euch Frauen einfach nicht mehr glauben kann, wenn es um Fernez geht. Was hat dieser
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