Vergeltung unter Palmen
recht. Die Ereignisse sind aus dem Ruder geraten. Aber wir fliegen bald von hier weg. Wir müssen nur zusehen, wie wir unser Geld nach Sizilien bekommen. Unser schönes Versteck auf der Jacht ist ja weggeblasen!«
Slater räusperte sich. »Ich schlage vor, wir fahren erst einmal zu Gina. Vielleicht hat sie eine Idee, wie man ihre Position noch ausnutzen kann!«
Darrian weigerte sich mitzukommen und blieb allein in Thalias Häuschen zurück. Er verstand seinen Freund nicht, warum er mit diesem Mistkerl mitging. Schließlich hätte Massimo auch tot sein können.
Gina kramte in den Papieren von ihrem Mann, aber sie fand für sie nichts Wichtiges. Als die Männer an der Tür klingelten, war sie erstaunt Fernez zu sehen und begrüßte ihn überschwänglich. »Massimo?« Er zwinkerte ihr lächelnd zu. »Hi Engelchen!«
Sie umarmten sich sehr herzlich. Anerkennend blickte sie ihn an und meinte: »Ich wollte dir letztens schon sagen, wie gut du ohne diesen Bart aussiehst. Aber die Situation war nicht gerade angemessen. Wie kam es zu dieser Erkenntnis? Hatte es was mit Laura zu tun? Wie ich hörte, lief da was!« Ihm wurde es langsam überdrüssig und sagte nur: »Kein Kommentar!« Er schaute auf den Papierkram. »Kann ich dir irgendwie helfen, oder kommst du zurecht?« Gina musterte ihn abschätzend und nickte langsam. »Hm, du könntest den Safe öffnen. In den Papieren sehe ich keine Wichtigkeit, aber du kannst ja trotzdem mal nachsehen. Ich habe keine Ahnung von dem.«
Er schnippte mit dem Finger. »Gianni, der Safe gehört dir. Das ist dein Spezialgebiet. Ich schau mir mal die Papiere durch.«
Mit einer Hand drehte er den Stuhl herum und konzentrierte sich auf die Belege. Außer bezahlte Rechnungen fand er nichts Außergewöhnliches. Eine Rechnung fiel ihm besonders ins Auge und fragte laut: »Hey Engelchen, ihr habt auch eine Jacht? Wo liegt sie denn?« Ginas Augen wurden größer. »Eine Jacht? Nicht dass ich wüsste!« Sie beugte sich über ihn und sah auf die Rechnung. »Der Beleg ist neu. Sieh auf das Datum. Oh, er wollte mich bestimmt überraschen. Vielleicht ein Geburtstagsgeschenk! Hm, … da ist eine Telefonnummer! Wir könnten doch mal anrufen. Dann wissen wir mehr!«
Massimo wirkte plötzlich locker und grinste. »Das wäre sehr praktisch. Darin könnten wir unser Geld bei der Überfahrt verstecken. Wie John meinte, willst du mit nach Sizilien? Als Biologin könntest du mir zur Seite stehen. Mit den drei Millionen, die mit Sicherheit im Safe liegen, kannst du mit einsteigen.«
Slater sah erleichtert zu ihm herüber. Gina schaute kritisch und spöttelte: »Was willst du mit einer Biologin, … und woher weißt du, dass im Safe drei Millionen sind?«
Slater umfasste Gina und klärte sie auf: »Dein Mann machte mit uns Geschäfte, Baby, das weißt du doch. Er bekommt die Diamanten und wir drei Millionen. Da er aber nicht mehr unter uns weilt, werden wir eine Lösung finden müssen. Die Beste wäre natürlich, wie Massimo schon sagte, dass du mit nach Sizilien kommst und ihm bei seinem Projekt zur Seite stehst!«
Gina fragte perplex: »Bei welchem Projekt denn?«
Kurz und knapp antwortete Massimo »Kleine Mixturen!« Sie lachte auf. »Ha, soll das etwa ein Witz sein? Ich kann keine Drogen herstellen! Selbst wenn ich es könnte, so etwas mach ich nicht!«
Massimo schwang sich auf dem Drehstuhl zu ihr um. »Du sollst sie ja auch nicht herstellen, sondern nur kontrollieren. Herstellen tut sie schon jemand anders. Richtige Drogen sind es nicht. Aber wenn du nicht willst, dann bleib halt hier und versauer einsam auf dieser Insel. John kommt nämlich mit uns!« Gina schaute etwas erschrocken auf sein Gesicht, welches ihr gegenüber keine Regung zeigte.
Slater unterdrückte ein Lächeln, als er bemerkte, wie leicht Massimo manipulieren konnte. Dennoch kam ein Leuchten in seine Augen und erhaschte einen nachgiebigen Blick von seinem Cousin.
Massimo drehte sich wieder zu den Rechnungen und meinte euphorisch: »Ich erkundige mich erst mal nach der schönen Jacht. Hm, eigentlich wollte ich baldmöglichst wieder zurück … Ich rufe bei dieser Nummer mal an. Für diesen sensationellen Preis bekam dein Mann sicher eine Luxus Jacht. Tja Gina, ich schätze dein Mann hatte keine Ahnung, dass du Jachten nicht besonders magst. Ein Glück für uns!« Seine Zähne blitzten, als er Gina höchst zufrieden anlächelte. Sie stimmte Fernez schmunzelnd zu und schaute immer noch mit erstauntem Ausdruck in sein Gesicht, wie
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