Vergeltung unter Palmen
bekommt heute ihr erstes Baby und wir zwei helfen ihr dabei!«
Auch das noch, dachte sie. Hoffentlich bin ich bei der Sache!
Massimo war ziemlich enttäuscht, dass Thalia sich einfach so davon geschlichen hat. Er hätte gern ihre Reaktion auf ihn gesehen. Na ja, holen wir erst einmal die Koffer. Es war kurz nach acht Uhr, als Darrian und er mit dem Boot nach Blanchisseuse fuhren. Der Wind war heute etwas stärker und der Einheimische hatte Mühe gegen die Wellen zu steuern. Nach zwei Stunden legten sie in einer Bucht an und liefen den Rest zu Fuß zum Wochenendhaus. Massimo sah auf sich herab, als sie noch durch den sandigen Boden liefen, und meinte laut: »Wenn wir das Geld haben, werde ich mir erst einmal paar Sachen kaufen!« Darrian murrte zustimmend: »Das sagte ich dir letzte Woche schon, dass du dir eine Jeans holen sollst, … aber eine kurze Hose. Ich verstehe eh nicht, warum du ständig Anzüge tragen musst. So etwas kannst du zu deiner Hochzeit anziehen, … oder in deiner Heimat, aber doch nicht hier auf der Insel. Mir wird ja nicht geglaubt!«, schimpfte er. Massimo lachte ihm zu. »Du hast recht mein Freund und hier interessiert es keinen. In meiner Jugend wurde ich von meinem Vater schon in Anzügen gesteckt. Später im Job war es Pflicht, sich perfekt zu kleiden!«
Darrian schien verwirrt und lächelte schief. »Als Dealer? Denkst du im Anzug, verkaufst du mehr Drogen, als in der Jeans?«
»Oh, du irrst dich Darrian!«, rief Massimo überzeugend aus. »In unserer Familie hat jeder einen ehrbaren Beruf. Meine Brüder studierten in Rom. Luca, der Zweitgeborene von uns, spezialisierte sich in der pharmazeutischen Wissenschaft. Ich war mehr ein Computer Freak und entwickelte zu einen Teil Sicherheitssoftwares, zum anderen Teil erstellte ich diverse Programme. Der Höchstbietende hatte meine Aufmerksamkeit, denn es nahm viel Zeit in Anspruch. Mit fünfzehn war ich schon ein perfekter Hacker und verhalf meinem Vater zu dubiosen Firmenübernahmen. Aber bevor wir in unserem eigenen Unternehmen einsteigen durften, mussten wir uns beweisen und einen guten Abschluss absolvieren. Was meinst du wohl, wie wir unsere Drogen sonst herstellen konnten? Das ging nur unauffällig und bedeckt. Unsere kleine Computerfirma genießt weltweiten Ruhm! Wer bringt uns da schon mit Drogenhandel in Verbindung! Mein Bruder stellte die Pillen her. Er war gut auf dem Gebiet, … aber leider lebt er nicht mehr. Der Absatz fiel dann rapide. Mein jüngster Bruder unterstützte Luca und kannte sich in mancher Herstellung gut aus. Deshalb studierte er ebenfalls auf diesem Gebiet, um diese Firma weiterführen zu können. Also ich meine Pharmazeutiker … Ich finde es gut, wenn wir bald eine neue Sorte auf den Markt bringen könnten, … die vor allem keinen gravierenden Schaden anrichtet. Ricco wird uns dabei helfen. Wenn Vater nicht bald abdankt, werde ich mir ein neues Haus suchen müssen. Slater meint, er wäre krank. Dann wird er seine Geschäfte auch nicht mehr führen können. Ich war schon jahrelang nicht mehr zuhause …« Massimo schwieg eine Weile. »Vater ist ein Tyrann. Die Gene scheinen an mir übergegangen zu sein. Ich hoffe, falls ich mal Kinder habe, werden sie mich nicht so hassen … wie ich ihn!«
Darrian sah ihn abschätzend an und grinste. »Na, das liegt ja an jedem Selbst. Außerdem, du bist doch schon auf dem besten Wege nicht so zu werden. Du musst es nur wollen Massimo … oder in Zukunft, `Alessandro Ferante`. Das bekommt Thalia schon hin!«
Massimo überlegte kurz. Ob Darrian die Rezeptur weiß? Zögernd fragte er so ganz nebenbei. »Wenn wir dieses Extrakt herstellen wollen, gehe ich davon aus, dass du auch in Kenntnis von der Rezeptur bist. Du darfst diesem Wissen niemanden verraten! Wir werden sie im Safe aufbewahren müssen!«
Darrian schaute ihn erstaunt an. »Ja, ich habe es mir mal aufgeschrieben. Hat dir Thalia etwa davon erzählt? Ich meine, aus welchen Pflanzen sie die Tropfen macht?«
Massimo antwortete logisch: »Klar Darrian! Ich bin bald ihr Ehemann! Es wird keine Geheimnisse mehr geben! Ich habe nur ein Problem … ich vergesse die Namen der Kakteen und das Mischverhältnis! Nur gut, dass du sie weißt!«
Darrian war mehr als nur erstaunt und nickte nachdenklich. Ihm kamen andere Zweifel, die plötzlich in Sorge umschlug und fragte skeptisch: »Hast du keine Angst, die Sache könnte mal auffliegen? Ich möchte nicht, dass Thalia in Schwierigkeiten kommt!«
Massimo knurrte: »Was soll
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