Vergeltung unter Palmen
»Fahren wir erst einmal auf das Revier und bringen die schreckliche Angelegenheit hinter uns!« Massimo machte keine Anstalten sie gehen zu lassen und hielt sie weiterhin umschlungen. Sehr langsam schüttelte er den Kopf und sein Blick wurde immer fordernder. In seinen schwarzen Augen tanzten tausend Teufelchen. Thalia nahm sein Gesicht in beide Hände und streichelte es sanft. »Ja Alejandro, ja!«, hauchte sie hervor. In seinem Blick brannte das Verlangen nach ihr und er meinte mit gedämpfter Stimme: »Wir könnten auch morgen zum Revier fahren! Ich glaube im Moment bin ich nicht fähig dazu.«
Sie drückte ihm einen heißen Kuss auf den Mund. »Du willst mir doch nicht etwa meine Hochzeitsnacht verderben, mein Liebster!«, sagte sie sehr reizvoll. Er lachte mit feinem Spott zu ihr herunter. »Ach komm, wenn Darrian uns vor zwei Tagen nicht gestört hätte … wärst du mir schon längst verfallen.« Stirnrunzelnd löste sie sich von ihm und lächelte auf honigsüßer Art. Schweigsam stieg sie ins Auto. Aufseufzend folgte ihr Massimo und setzte sich neben sie. »Na dann fahren wir mal. Ich bin sehr unkonzentriert mein Liebling, wenn du in dieser Erscheinung in meiner Nähe bist. Könnte passieren, dass ich zwischendurch mal anhalten muss!«
»So? Wenn dir das Fahren schwerfällt, übernehme ich lieber das Steuer. Ich wüsste auch etwas Besseres, als auf das Revier zu fahren. Aber es muss sein!«
Massimo sah sie zustimmend an. »Ist schon klar! Bringen wir es hinter uns!« Er ließ den Motor an und setzte seine Sonnenbrille auf, während sie die Stadt hinausfuhren.
Jeremy stand mit Carlos Mentes im Polizeirevier und beide grübelten über den Todesfall nach. Da dieses Skalpell nur ein Instrument vom Krankenhaus sein konnte, rief er bei Phil Sanders an und erzählte von seinem Fund. Phil verhielt sich ein wenig merkwürdig, da Thalia letzte Nacht voller Blut war und nichts preisgeben wollte. Er erwähnte nur am Telefon, dass ein junger Mann mit einer erheblichen Stichwunde ins Hospital kam, der sich über den Hergang bisher nicht äußern wollte. Die Wunde könnte aber von einem Skalpell herrühren. Thalias Namen erwähnte er nicht.
Sie kamen zu der Erkenntnis, dass es bei den Jungs offenbar zum Streit kam. Umso größer wurde die Überraschung als Thalia mit einem Mann das Revier betrat und bekannt gab, dass sie eine Aussage über einen toten Jungen machen möchte. Jeremy stutzte. `Deutete Christian nicht an, sie hätte einen Unfall?` Aufmerksam musterte er die Besucher und seine Augen wurden immer größer, … vor allem, als er Fernez erkannte, wie er eben die Sonnenbrille abnahm. `Hab Ichs doch gewusst`
Die Ankömmlinge begrüßten den Kommissar und Thalia blickte Jeremy inständig an, der auch ziemlich sprachlos über ihr überaus sexy Aussehen war.
Mentes bat die Zwei, auf dem großen runden Sofa Platz zu nehmen.
Thalia erzählte jede Einzelheit von dem Geschehen und lehnte sich dann fest an Massimos Brust, als sie zum Ende kam. Jeremy stand am Schrank und beobachtete abschätzend dieses Paar. Mentes wandte sich an ihm und sagte klar heraus: »Wie ich die Sache sehe, hat sie im Affekt gehandelt und sich gewehrt. Ich werde dann mal ins Hospital fahren und mir den Kerl vorknöpfen. Letzte Woche kam auch eine Anzeige von einer Vergewaltigung herein. Ich schätze, … es waren die gleichen Täter. Die Beschreibung passt auf die Jungs.«
Jeremy klärte Thalia auf: »Wir nehmen an, dass der Junge den man letzte Nacht ins Hospital gebracht hat, einer von ihnen ist.« Etwas ironisch fügte er hinzu: »Sie scheinen ja mit ungewöhnlichen Waffen unterwegs zu sein!«
»Es hat sie immerhin vor einer Schändung bewahrt!«, äußerte sich nun Massimo dazu. Mentes drehte sich zu ihm um und fragte neugierig: »Und, … wer sind Sie?«
Etwas panisch blickte Thalia zu Jeremy. Dieser schwieg glücklicherweise. Massimo zögerte erst, dann stellte er sich kurz vor: »Ferante, … Alessandro Ferante!« Dabei fing er einen erstaunten Gesichtsausdruck von dem Mann am Schrank auf der sich nun doch zu Wort meldete. »Er ist der zukünftige Ehemann von dieser entzückenden jungen Dame, nicht wahr?«
»So ist es, … Mr. Douglas.«, entgegnete Fernez.
Mentes sah nun fragend zu Jeremy hinüber. »Ach, du kennst ihn?«
In Massimos Augen blitzte es gefährlich auf und Jeremy hielt diesen Blick aufrecht, auch als er dem Kommissar antwortete: »Hm, wir hatten schon mal engen Kontakt zueinander, aber er war dann spurlos
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