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Vergeltung unter Palmen

Vergeltung unter Palmen

Titel: Vergeltung unter Palmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Frank
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verschwunden. Haben Sie etwas von Ihren Freunden gehört?«, fragte Jeremy den Sizilianer.
    Dieser stellte eine Gegenfrage. »Sie vielleicht?«
    Jeremy zog die Brauen nach oben. »Bisher nicht … aber für mich spielt es auch keine wesentliche Rolle. Wann reisen Sie zurück?«
    Massimo zuckte leicht die Schultern. »Ist das für Sie von Belangen?«
    Jeremys Blick ging zu Thalia, die ihn nun boshaft ansah. Seine Ansprache klang dennoch sehr fest: »Eher für meinen Freund, der nicht aufhört, Sie zu suchen!« Massimo nickte ihm verständnisvoll zu. »Das würde ich auch an seiner Stelle, … aber die Schuld lade ich mir nicht allein auf.« Jeremy musterte ihn unverhohlen und meinte für Massimo ziemlich überraschend: »Ich weiß!«
    Mentes sah von einem zum anderen. »Das hat nun nichts mehr mit dem Fall zu tun. Klärt eure Zwistigkeit dann bitte woanders. Miss Corbin kommen Sie bitte hier herüber und unterschreiben die Aussage, die der Kollege hier mit verfasste.« Thalia stand erleichtert auf und folgte dem Kommissar zum Schreibtisch. Sie unterschrieb das vor ihr liegende Blatt. Ihre Augen wanderten über die vielen Dokumente und sie hielt inne, als sie auf das Bild von einem Mann stierte, bei dem vor lauter Bart nur die schwarzen Augen zu sehen waren. Mentes bemerkte ihren Gesichtsausdruck und nahm das Bild voller Hohn. »Erschreckend, nicht wahr? Das war dieser Fernez, ein gesuchter Verbrecher. Er ist womöglich bei dieser Explosion ums Leben gekommen, nachdem er entschied, vernünftig zu werden. Ein Kollege aus Trinidad erwähnte, man habe eine Leiche gefunden.« Der Kommissar wühlte auf dem Schreibtisch. »Der Artikel steht in der heutigen Zeitung. Nach der Beschreibung zu urteilen, könnte es auf Fernez deuten. Naja, … bezüglich sieben Tagen unter Wasser, ist es auch schwer zu sagen!« Thalia starrte auf diese kalten Augen und schauderte. Das kann nicht Alejandro sein, dachte sie. Die Anspannung in diesem Raum knisterte förmlich, da außer Mentes jeder wusste, dass die Leiche nicht Fernez war.
    »Lass uns gehen!«, forderte sie Massimo auf, der sich sogleich erhob. Sie verabschiedeten sich und gingen hinaus. Thalia war es im Revier vor lauter Aufregung schon heiß geworden, nun schlug ihr die pralle Nachmittagssonne voll entgegen. Am Auto holte Jeremy die Zwei ein und ließ mit Hohn verlauten: »Ziemlich mutig von Ihnen Fernez hierher zu kommen. Ich wüsste einen verdammt guten Grund Sie festzunageln, nachdem Sie Jasmin die Drogen gaben. Sie hätten damit fast mein Glück zerstört! Weiß ihre Zukünftige eigentlich, wer Sie sind und was Sie so treiben?«
    Thalia drehte sich herausfordernd zu ihm herum. Bevor Massimo antworten konnte, sagte sie mit energischer Stimme: »Mr. Douglas ich schwöre Ihnen, … dieser Mann hier gab niemanden Drogen, hören Sie … niemanden … und ich weiß sehr wohl, mit wem ich meine Zukunft verbringe. Was er früher getan hat, interessiert mich nicht, denn es zählt für mich nur, wie er jetzt ist. Wenn Sie uns etwas vorzuwerfen haben, dann hätten Sie es eben vor dem Kommissar tun müssen. Sie tun ja so, als wäre er ein Mörder.« Massimo öffnete die Wagentür und sagte barsch: »Sei bitte still und steig ein, Thalia!« Doch sie machte keine Anstalten und redete unverblümt weiter: »Ja, er machte einen Fehler, den er sofort bereute. Hat Laura ihn etwa angezeigt?« Sie wartete Jeremys Reaktion ab. Aber er sah sie nur abschätzend an, weil ihm Lauras Gemütszustand bewusst war und sie ihn niemals anzeigen würde. Nur bei Massimo bemerkte sie ein kurzes Zusammenzucken und diskutierte weiter: »Nein? Sehen Sie,  warum auch! Es ist alles in Ordnung. Aber Mr. Douglas, ich bin Ihnen trotzdem sehr dankbar, dass sie nichts gesagt haben. Wie ich sehe, können Sie sich doch in die Lage der Frauen versetzen.« Massimo blickte Thalia verständnislos an. Er konnte sich auch das verschmähte Grinsen von Jeremy nicht erklären, der sich nun kopfschüttelnd abwandte und zu seinem Jeep lief. »Was war das eben?«, erkundigte er sich bei ihr. Sie sah dem Ranger triumphierend hinterher. »Ach, das willst du gar nicht wissen!«
    Beide stiegen ins Auto und Massimo schlug eine Richtung ein, um nach Castara zu kommen. Sie saßen eine ganze Weile schweigsam nebeneinander, und jeder schien zu grübeln. Er fuhr die schlängelige Straße an einem Dorf vorbei und hatte Mühe sich zu konzentrieren. Seine Gedanken flogen zu Jeremy Douglas, dem sein Verhalten merkwürdig vorkam. Er fuhr nun eine

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