Vergeltung unter Palmen
verpassten Stich mit dem Skalpell klebte ein kleines Pflaster. Unwillkürlich dachte sie an dieses Ereignis zurück und errötete.
Er gab ihr einen Kuss und setzte sich zu ihr. Sie spürte seine weiche Haut. Er hatte beim Rasieren bestimmt ewig gebraucht, lächelte sie.
Etwas peinlich berührt zeigte sie auf das Pflaster. »Ist es noch nicht verheilt? So schlimm war es doch nicht.« Massimo konterte: »Es reißt immer wieder mal auf. Heute gehe ich kein Risiko ein sonst ist gleich ein Fleck im Hemd!«
Darrian blickte beide bedächtig an. »Wo hast du dich denn verletzt?«, fragte er ihn.
Der Sizilianer feixte tollkühn auf und entgegnete: »Es ist das Resultat eines Sexspielzeuges von meiner zukünftigen Frau. Ich hoffe nur … das mein prachtvoller Körper eines Tages nicht durchlöchert ist!« Thalia schaute ihn angriffslustig an und Darrian konnte sich nicht halten vor Lachen. Scherzend meinte er: »Drei Anschläge … in nicht mal zwei Wochen. Ja … die Gefühlswelt kann sehr gefährlich sein.«
Massimo hielt dagegen: »Du sagst es! Die harten Jahre bei meinem Vater ließen mich wenigstens ohne Schaden aus der Pubertät rauskommen. Mal sehen, was eine Ehe mit sich bringt!«
Lilian wurde unruhig. »Kommt jetzt beeilt euch! Thalia wir müssen nach oben gehen«, meinte ihre Mutter. Gleichzeitig wandte sie sich an Massimo: »Du wartest aber hier!« Er sah sie kopfschüttelnd an. »Darrian wartet hier. Ich werde schon zur Bucht fahren, um nach dem Rechten zu sehen. Pünktlichkeit scheint hier nicht gerade großgeschrieben … deshalb sehe ich noch mal nach dem Standesbeamten. Seht zu, dass ihr halb zehn von hier losfahrt.«
Mutter und Tochter begaben sich nun nach oben. Darrian konnte es gar nicht abwarten in sein Zimmer zu düsen, um Massimo einen Umschlag zu holen. »Steck ihn ein und stelle jetzt keine Fragen!«, bemerkte er als Massimo sich mit fragendem Blick äußern wollte.
Robert zog seinen schicken dunkelblauen Anzug an und ging wortlos aus dem Haus. Danach fuhr er die Straße nach Plymouth entlang, als er Christian an seinem Wagen herumhantieren sah. Bedachtsam hielt er neben ihn an. »Na Chris, … Probleme?«, fragte er.
»Guten Morgen Robert … nein, … hab es schon behoben. Wow, wo willst du denn hin?«, rief er erstaunt aus.
»Zu einer kleinen Hochzeit!«, offenbarte er.
Christian wurde hellhörig und gab vor die Glückliche zu kennen. »Ah, … heißt die Braut zufällig … Thalia?«
Robert war verblüfft. »Du kennst sie?« Christian beugte sich nahe zum Fenster herunter und blickte ihn fest an, als er erklärte: »Ja … und den Bräutigam höchstwahrscheinlich auch. Ich glaubte, ihn gestern bei dir im Wagen gesehen zu haben. Wie war gleich sein Name?«, wollte er wissen.
Robert fühlte sich in einer Zwickmühle. »Er heißt Ferante. Ich muss nun weiterfahren, sonst komm ich zu spät.«
»Findet die Trauung in ihrem Zuhause statt?«, fragte Christian neugierig. Robert verneinte: »Nein … in einer kleinen romantischen Bucht! Also Christian, … man sieht sich demnächst. Dann kann ich dir mehr darüber berichten.« Er fuhr nun langsam die Straße wieder weiter. Christian kamen düstere Gedanken. Wenn es wirklich Fernez ist, wird er büßen. Aber was sollte Robert dort? Das werde ich wohl herausfinden müssen, dachte er und fuhr zu sich nach Hause um seine Waffe zu holen.
Viertel vor zehn stieg Thalia aus dem Wagen und lief mit ihrer Mutter in die kleine Bucht hinein. Auf einen mit Blüten umsäumten Steg der über dem Wasser verlief stand ein kleiner Pavillon. Das Seitendickicht vom Schilfgeflecht war mit Blumen geschmückt. Massimo stand mit dem Standesbeamten unter dem Schilfdach am breiteren Stegende. Beide besprachen miteinander die Zeremonie. Ihm war jetzt schon zu warm. Er sehnte sich nach der Sekunde, um endlich wieder diese Krawatte ablegen zu können, die ihm Lilian ausborgte. Gegenwärtig drehte er sich um und sah Thalia auf sich zukommen. Lilian musste ihre Tochter stützen damit sie in diesem langen Brautkleid und den hohen Schuhen nicht im Sand umfiel.
Er lief ihr entgegen und war über ihre Erscheinung sehr gerührt. Lilian hatte Thalias Haare nach oben gesteckt und sie mit kleinen weißen Blumen bestickt. Massimo wollte sie an sich drücken doch er getraute sich nicht sie zu berühren, ohne etwas zu beschädigen.
Robert kam in diesem Moment über den Sand gelaufen und begrüßte die Anwesenden. Er sprach Thalia seine höchste Bewunderung aus. Ein
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