Vergeltung unter Palmen
leid, … aber ich kann kein Risiko eingehen. Ihr werdet ihn erst in Syrakus sehen. Ich denke für heute habt ihr genug Arbeit. Darrian hole dir Koffer!«, forderte sie ihrem Bruder auf, der sie ganz erstaunt ansah. Thalia hatte sehr viel Temperament aber diese Autorität Fremden gegenüber war ihm neu. Nun ja, die Wunderdroge macht sie irgendwie zum Boss, dachte er cool.
Mittags erschien Robert und holte Thalia ab, um nach Venezuela zu fliegen.
Jeremy gab Terence ein stummes Zeichen er solle ihn in sein Büro folgen, ohne das die zwei Frauen es mitbekamen, die im Garten ruhten. Er schoss die Tür und erzählte ihm die Neuigkeiten. Das Schicksal von diesem Fernez ließ Terence unbeeindruckt, aber Thalia tat ihm schrecklich leid. Gespannt fragte er: »Dein Vater meinte nur, er wolle dafür sorgen, dass Fernez Sachen zu seiner Familie kommen! Nichts weiter? Das kann dann nur bedeuten …!«
»Hm ja, … aber solche Tatschen wurden uns zu oft unterstellt. Wenn ich es nicht mit eigenen Augen sehe, glaube ich nichts mehr. Vater ist gerade zu Thalia gefahren. Er sagte kein Wort, wo man ihn hingebracht hat. Weißt du, was ich jetzt mache? Ich werde Phil anrufen!« Jeremy wählte die Nummer vom Krankenhaus und verlangte Dr. Sanders. Es vergingen einige Minuten, ehe er seine Stimme am anderen Ende der Leitung hörte. Wissbegierig fragte Jeremy ihm, ob er von den gestrigen Ereignissen Kenntnisse hatte doch außer, dass er Thalia Beruhigungsmittel geben musste, hatte er keine Ahnung vom Verbleib dieses Mannes. In ihrem Krankenhaus wäre er jedenfalls nicht. Jeremy war resigniert und meinte zu Terence: »Nun … wenn sich Vater schon die Mühe machte und holt den Doc zu Thalia … also … wenn Fernez am Leben wäre, meinst du nicht, er hätte seine Wunde ebenfalls versorgt?«
»Mich wundert gar nichts mehr, Jeremy. Ich weiß es nicht. Ehrlich gesagt ist es mir egal. Nein … nein, … so egal ist mir das nicht. Es war sehr schäbig von Christian jemand an seinem Hochzeitstag abknallen zu wollen. Obwohl ich seine Beweggründe verstehe, das rechtfertigt noch lange nicht sein Handeln … und die arme Thalia fällt von Wolke sieben nun in ein schwarzes Loch.«
Nachdenklich kratzte sich Jeremy an die Wange. »Ich werde jetzt Christian einen Besuch abstatten. Kümmer du dich um die Damen, aber …« Jeremy drohte scherzend mit dem Finger. »… nicht zu sehr, okay?« Terence winkte stöhnend ab und ging nachdenklich hinaus.
Jeremy traf Christian bei sich zuhause an. »Was willst du?«, fragte dieser barsch.
»Hey, begrüßt man so einen Freund?«, wendete Jeremy ein. Christian gewährte ihm Einlass. »Freund? Darauf verzichte ich! Freunde lügen einen nicht an!«, fauchte er. »Warum verfällt hier jeder diesen arroganten Itaker?«
»Wo wir schon beim Thema wären, nicht wahr Chris? Warum hast du das getan? Du wusstest doch nun, dass Daniel für diese Aktion verantwortlich war. Zum Teufel, warum hast du auf ihn geschossen? An einem Hochzeitstag! Verdammt … Christian, du warst wochenlang in Kenntnis, wer Fernez ist. Du hast ihn zusammen mit Raoul gesehen. Du hast ihn sogar an der Strandbar bewirtet, bevor die zwei Polizisten hierherkamen, … und erzähl mir nicht, dass du erst auf die Bestätigung von Daniel gewartet hast, als du ihm ein Bild von Fernez schicktest. Ich kenn dich einfach nicht wieder. Thalia ist total am Ende. Der Doc war gestern bei ihr.«
Christian reagierte nicht sonderlich darauf und fragte heraus: »Kannst du mir erklären, was dein Vater mit ihm zu tun hatte? Er war sogar sein Trauzeuge! Was für ein verrücktes Spiel treibt ihr da? Erst Jagd ihr ihn über die ganze Insel … dann macht ihr einen auf Freund. Wie verkorkst ist das denn? Ich tat das, was ich tun musste.« Er posierte sich vor Jeremy und griente ihn an. »Du kannst mich nicht mal verhaften lassen. In der Zeitung steht er wäre tot.« Seine Stimme klang voller Hohn.
Jeremy fixierte ihn durchdringend. »Und … ist er es … jetzt?« Christian dachte lange nach. »Ich habe seinen Kopf anvisiert und … denke schon, dass ich ihn getroffen habe. Es standen alle um ihn herum und heulten. Ich bin dann abgehauen. Was hat Robert gesagt?« Jeremy fuhr sich über die Augen. »Dass du in unserem Haus nicht mehr willkommen bist!« Christian schaute erst erschrocken auf. »Er hat mich gesehen?«, doch dann lachte er verächtlich. »Damit kann ich leben! Nur nicht, … wenn dieser Mistkerl glücklich geworden wäre!«
Jeremy ging
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