Vergeltung unter Palmen
Gelassenheit, die er ihr bewusst nur vorspielte, um seine Enttäuschung zu verbergen.
Eine halbe Stunde später trafen die beiden Frauen auf dem Hügel am Krankenhaus an und stiegen von Terence gemietetem Auto aus. Vor dem Eingang trafen sie überraschenderweise auf Thalia, die in ihrem Schmerz Laura giftig anschrie: »Bist du nun zufrieden? Ist es das, was du wolltest? Konntest du es einfach nicht ertragen, dass er mit mir zusammen ist?«
Laura sah sie verständnislos an und konnte ihre Worte keine Bedeutung zuordnen. Verwirrt stammelte sie: »Von ´was´ redest du da? Es interessiert mich doch nicht, ob du mit dem Doc zusammen bist oder nicht!«
Aufgebracht schrie Thalia weiter: »Ich spreche nicht von Dr. Sanders! Ich spreche von dem Mann, der dich vor zwei Wochen entführte und mit dem du dich dann vergnügtest!«
Laura blieb das Herz fast stehen und sah sie geschockt an. »Massimo? Ich versteh nicht …« Jasmin musste Laura stützten, nachdem sie leicht ins Wanken kam.
»Wenn du ihn so nennen willst, ja! Wir haben am Mittwoch geheiratet und jemand hat auf ihn geschossen. Ist ja wohl nicht schwer zu erraten … wer es war … nachdem du schon mit einer Waffe bei uns aufgetaucht warst.«
Die Worte summten in Lauras Kopf und sie konnte gar nichts begreifen. Irritiert sah sie in das Gesicht der schönen Insulanerin und wiederholte krampfartig: »Geheiratet?«
Thalia meinte erzürnt: »Ist es dir schon entfallen, dass du mit einer Waffe Darrian bedroht hast? Weswegen warst du denn da?«
Laura nahm sich zusammen und antwortete: »Meine Freundin meinte, sie habe Massimo gesehen! Ich wollte ihn zur Rede stellen, ob es stimmt, dass er mir Drogen gab. Wenn er mir keine gegeben hätte, wäre es nie zu so einer Katastrophe gekommen.«
Nun fasste sich auch Thalia und sprach ruhiger: »Mein Mann gab dir keine Drogen. Er wusste es nicht einmal. Darrian beichtete es ihm erst, als er im Krankenhaus lag. Also, gib ihm keine Schuld. Außerdem würde ich sie nicht als Drogen bezeichnen. Wenn du nichts für ihn empfunden hättest, wärst du auch nicht geblieben. Die Tropfen haben nur deine Gefühle auf die Sprünge geholfen. Wenn du nicht geschossen hast, … wer könnte noch ein Interesse haben, ihn zu beseitigen? Mr. Douglas war es nicht gewesen, denn er hätte meinen Mann Anfang der Woche an den Pranger stellen können … und sein Vater ist ein sehr symphytischer Mann! Er war unser Trauzeuge!« Laura überlief ein Schauer und war sprachlos.
Jasmin zuckte zusammen als sie die Worte vernahm und konnte ihren Mund gar nicht mehr zumachen. Sie glaubte, nicht richtig zu hören. »Jeremy wusste … das … Fernez noch lebt? Sind Sie sicher?«
Laura zitterte und erinnerte sich an den Abend, als sie dachte, Massimo zu sehen. Sie sprach nun mehr zu sich: »Dann habe ich mich nicht getäuscht. Es war Massimo, den ich Dienstagabend in Roberts Büro gesehen habe. Es stimmt, … Jeremy wusste davon«, flüsterte sie. »Auch … letzten Sonntag fragte er sie schon nach ihrem `zukünftigen Mann`, fällt mir wieder ein. Ich hatte ja keine Ahnung, dass es …! Aus welchem Grund habt ihr geheiratet? Vor allem so schnell? Gab Darrian ihn auch Drogen?«
Thalia bekam einen roten Kopf und sagte empört: »So ein Quatsch! Das verbitte ich mir!« Laura bemerkte ihre Nervosität und erahnte, dass da mehr dahinter stecken musste. Plötzlich wurde sie kreidebleich und eine Übelkeit stieg auf. Jasmin stützte rasch ihre Freundin und führte sie ins Hospital hinein. Thalia half ihr notgedrungen dabei und lotste sie in Phil Sanders Zimmer auf einen Stuhl. Nebenher ließ sie nach ihm ausrufen. Zaghaft fragte sie Laura: »Was fehlt dir denn? Warum bist du hier? Ist es dein Unwohlsein? Du warst doch in Sorge schwanger zu sein. Denkst du an diese Möglichkeit?« Jasmin spitzte überrascht die Ohren.
Laura schluckte krampfhaft und blickte sie bekümmert an. »Die Gegebenheit wäre denkbar. Ich bin drei Tage darüber aber es wäre noch zu früh es anzunehmen. Ich hoffe nicht! Die Übelkeit kommt bestimmt vom Sonnenbrand. Ich hätte mehr aufpassen sollen.«
Verlegen blickte Thalia auf sie herab und meinte leise: »Tut mir leid, dass ich dich so angeschrien habe. Ich habe heute auch so verdammte Kopfschmerzen und die Ereignisse überfordern mich!«
Laura beäugelte ihre langen Haare. »Deine Haare sind zu schwer. Vielleicht solltest du sie ein wenig schneiden. Glaube mir, deine Kopfschmerzen werden verschwinden.« Sie fuhr sich mit den Händen über
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