Vergeltung unter Palmen
erkundigte sich John bei ihm.
Massimo legte sich zurück. »Frag doch Thalia! Sie hat schon umgebucht.«
John schüttelte ungläubig den Kopf und meinte spitzzüngig: »Ich kenne dich überhaupt nicht wieder. Wo bleibt dein Kampfgeist? Willst du dein Zepter deiner Angetrauten geben? Sie erteilt jetzt schon mächtige Order. Ist zwar momentan alles schön und gut aber teilnahmslos, musst du auch nicht werden. Los komm, zieh dich an! Letztens bist du in einem schlimmeren Zustand aus dem Krankenhaus getürmt.«
Massimo richtete sich wieder auf und spöttelte: »Ich bin nicht teilnahmslos John. Wie gesagt, … ich hatte Zeit zum Nachdenken. Thalia könnte für mein Vorhaben eine bedeutende Rolle spielen und außerdem ist sie eine interessante Frau.«
»Ja, ja, … trotzdem sind deine Gedanken bei einer anderen. Wenn sie es merkt, wird dein Projekt von kurzer Dauer sein! Was willst du mit dieser Göre?«, feixte Slater. Massimo schwang sich erbost aus dem Bett und ging zum Fenster. Eine kurze Weile stand er nur geistesabwesend da, dann zischte er leise: »Wenn du noch einmal davon anfängst, bring ich dich um.« Etwas lauter fügte er mit überzeugender Stimme hinzu: »Mein `Projekt` wie du es nennst, wird laufen … dafür bräuchte ich Thalia genaugenommen nicht mehr, aber … sie tut mir gut John. Wie gesagt ihr könnt mir danken, dass ich diesen Schritt gewählt habe.« Er drehte sich um und hob die Hände. »Ich habe noch keine Sachen hier denn mein Anzug war voller Blut. Ich muss auf meine Frau warten John. Wie du siehst, bin ich auf sie angewiesen.« Ein Grinsen umspielte seinen Mund. »Freunde dich mit ihr an. Irgendwann hat sie Kinder, … dann wird sie ruhiger«, flüsterte Massimo.
Voller Argwohn lächelte Slater. »Dein Wort in Gottes Ohr! Aber sag mal … mit welchen Namen, hast du sie geheiratet? Sie nannte dich immer `Alejandro` Ist die Ehe überhaupt rechtskräftig?« Als John auf Massimos gleichmütigen Gesichtsausdruck blickte und er keine Antwort bekam erkannte er sofort, dass er ins Schwarze getroffen hatte. Er wurde aus dieser angeblichen Heirat nicht schlau und wollte den Grund wissen. Plötzlich ging die Tür auf und Thalia betrat mit Robert das Zimmer. Überrascht und doch entsetzt, dass Slater ihren Mann gefunden hatte, starrte sie ihn an. »Wie kommst du hierher?«
Slater grinste sie an. »Ich nehme an wie ihr auch, … mit dem Flugzeug!« Ihr Blick verdunkelte sich und sie sah den sitzenden Mann boshaft an. »Witzbold! Woher weißt du, dass er hier ist?«
John belächelte sie und erklärte: »Ich werde ihn immer finden!« Den erstaunten Ausdruck von seinem Cousin ignorierte er.
Robert ging auf Massimo zu und klopfte ihm auf die Schulter. Seit seinem letzten Besuch hatte sich ihr Verhältnis sehr freundschaftlich entwickelt. »Und mein Junge, wie geht es dir? Falls dieser Herr hier dich zum Heimfliegen überreden will, muss ich ihn enttäuschen. Euer Flug geht erst am Montagabend. Der Arzt gab ab da an sein Einverständnis. Außerdem … brauch ich dich noch, denn ich bekomme meinen Computer nicht mehr an!«
Massimo musste lachen und verzog sofort schmerzhaft sein Gesicht. »Ist okay ... aber du brauchst nur das Passwort ändern. Welches ich eingegeben habe schreibe ich dir auf!«, meinte er gedämpft.
Thalia ging auf ihren Mann zu und beide umarmten sich. Dann holte sie seine Sachen aus der Tasche und gab sie ihm. »Du darfst aber hier raus. Möchtest du mit nach Hause kommen … oder denkst du es wäre zu riskant?« Er schaute von Thalia zu Robert, als er meinte: »Um Tobago nicht in Aufruhr zu versetzten … ist es besser ich bleibe bis Montag auf Trinidad … bei John. Du könntest schon mal deine Sachen packen und dann zu mir kommen. Ein wenig Privatpflege würde mir guttun!«
»Okay … aber erst am Sonntag!«, gab sie überlegend zurück.
Slater räusperte sich und erhob sich vom Stuhl. »Da dies nun geklärt ist, kannst du dich ja anziehen. Wir warten draußen. Ich muss auch Gianni anrufen, damit er den Flug auf Montag umbucht. Beeil dich, Cousin! Ach übrigens … du schuldest mir noch eine Antwort auf meine Frage!«, und fing sich einen giftigen Blick von Massimo ein.
Kurz vor der Dämmerung fuhren beide Autos die Einfahrt hinein. Daniel saß die ganze Fahrt über stumm neben Terence.
»Was machen wir mit ihm?«, fragte Jeremy, als sie gemeinsam ins Haus liefen.
»Hm, hast du schottischen Whisky?«, erwidert Terence ratlos.
Unschlüssig bewegt Jeremy seinen Kopf hin
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