Vergeltung unter Palmen
und her und antwortete. »Meinst du … das hilft?« Gedankenversunken sah Terence auf Daniel und nickte. »Oh ja, es ist sein Lieblingsgesöff … das Zeug hat ihn schon oft über skurrile Situationen verholfen.«
Mürrisch stellte Jeremy fest: »Na, der Knabe scheint ein sehr bewegtes Leben zu führen. Setzt ihn in den Garten … aber ich habe ein noch besseres Gesöff, das ihn vergessen lässt. Ich hole es. Du kannst es auch mal probieren!« Er lief in den Weinkeller hinunter.
Laura und Jasmin hielten Daniel am Arm. Terence beleuchtete den Garten und sie setzten sich alle auf diese schönen Möbel.
Jeremy kam mit einer bauchigen großen Flasche zurück und erzählte leicht lächelnd: »Das ist der berühmte Bush-Rum. Achtzig Prozent Alkohol. Ein paar Dorfbewohner oben im Norden stellen ihn illegal her. Aber besondere Freunde bekommen ihn zugespielt. Sie nennen ihn Babasch. Glaub mir, Daniel wird ihn mögen.«
Terence meinte spitzbübisch: »Du bekommst ihn zugespielt? Ah … doch nicht so ehrenhaft, he?« Jeremy riss seine Augen kurzweilig auf und grinste schalkhaft.
Dann lief er noch mal ins Haus, um Wasser und einige Cola Dosen zu holen. Sogleich kam er mit einem gefüllten Korb und fünf Gläsern wieder zum Tisch. Laura winkte dankend ab, da sie am anderen Morgen zu Dr. Sanders möchte. Daraufhin musterte er sie anzüglich. »Sollst auch nur probieren und nicht gleich die ganze Flasche leermachen!« Er goss den Rum in vier Gläser und gab Jasmin nur ein Viertel davon. Gemeinsam prosteten sie sich zu.
»Es ist bestimmt keine Lösung, dieses Drama zu verdrängen. Ein Mensch kam ums Leben!«, rief Laura deprimiert aus, worauf Jeremy verbittert antwortete: »Was zu verhindern gewesen wäre. Aber wer nicht hören kann, bekommt Flügel, ah nee … die bekommt sie auch nicht … Ungehorsamkeit muss erst durchs Fegefeuer!«
Laura sah ihn erschrocken an. »Du bist unmöglich, Douglas!«, sie entschuldigte sich und ging ins Haus. Sie hörte noch einen entsetzten Ausruf von ihrer Freundin, als sie das Glas leerte, und schüttelte ihren Kopf. Wie kann man so starkes Zeug in sich hineinkippen, dachte sie. Sie sah einen leichten Lichtstrahl aus Roberts Büro flimmern. Leise trat sie hinein und erblickte ihn am Schreibtisch. »Hallo Robert!« Erstaunt spähte er in ihre Richtung doch er blieb stumm. Neugierig stellte sie sich neben ihn und fragte leicht nervös: »Wie geht es Massimo?« Sie bemerkte seine angespannte Haltung und kniete sich vor ihn. »Du kannst es mir ruhig sagen, … bitte Robert, … wo ist er? Eigentlich … ist es nicht von Bedeutung, denn ich weiß, dass ich unter Drogeneinfluss stand, als ich mit ihm zusammen war. Morgen früh fahre ich zu Dr. Sanders. Er wird mir meine Ahnung hoffentlich nicht bestätigen, … dass ich schwanger bin. Falls doch, … und wenn Massimo der Vater ist, möchte ich schon wissen, dass er lebt.«
Robert seine Augen weiteten sich und fragte verwundert: »Ihr zwei habt zusammen geschlafen? Weiß es Terence?«
Sie nickte. »Ja … wir haben darüber gesprochen und auch über die Möglichkeit einer Schwangerschaft. Massimo wusste angeblich nicht, dass mir Darrian Drogen gab, deshalb nahm er an … ich wäre freiwillig bei ihm.« Laura stand auf und wartete auf eine Antwort. Ihr Blick fiel auf eine Rechnung, die er in den Händen hielt. Sie las das Wort `Rettungshubschrauber `und ihr Herz schlug höher. »Wohin hast du ihn fliegen lassen? Herrgott, ich erwähne es auch nicht«, rief sie heftig aus, als er nicht reagierte.
Robert sah sie bedachtsam an und erklärte ihr sachlich: »Er ist auf dem Heimflug. Ich hoffe du kannst die schrecklichen Ereignisse irgendwann vergessen und … du nicht von ihm schwanger bist. Wenn du unter dieser Droge standest, die Jasmin in sich hatte, kann es für das Kind nicht gesund sein. Vielleicht solltest du dann abtreiben!«
Sie starrte ihn entsetzt an. »Ich kann ja verstehen, dass du nun an Thalia denkst, aber im Falle einer Schwangerschaft kann doch das Kind nichts dafür. Thalia meinte außerdem es wären keine Drogen und harmlos. Sie scheint sich ja gut auszukennen. Gewiss hat sie Massimo unter ihren Einfluss versetzt, denn warum sollte er sie sonst so schnell heiraten? Ist sie mit ihm geflogen?«
Robert brachte sein Missfallen zum Ausdruck und brummte: »Klingt das etwa nach Eifersucht? Ich denke du warst nicht freiwillig bei ihm? Lass es gut sein, Laura. Du siehst ihn sowieso nie wieder, … außerdem tust du Thalia Unrecht. Beide
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