Vergeltung unter Palmen
ein Nebelschleier, der über mir hängt. Ich kann es Terence noch nicht sagen. Er würde dieses Kind nie akzeptieren, wenn es nicht seine ist. Bitte schweige Jasmin!«
»Okay! Lass uns fahren!«, sagte sie nur und beide standen auf und Jasmin lenkte den großen Jeep den schlängeligen Hügel zur Stadt hinab. Im Gegenverkehr erkannte Laura das Gesicht von Thalia, die starr in ihrem Auto nach vorn blickte. Ihre Haare lagen offen auf ihren Schultern. ´Sie hat meinen Rat angenommen und sie abgeschnitten´, dachte Laura. Die Freundinnen sahen sich erstaunt an. »Sagte Robert nicht, sie wäre mit auf dem Weg nach Sizilien«, meinte Laura stirnrunzelnd. »… oder flog er allein?« Diese Worte redete sie mehr zu sich. Jasmin schüttelte den Kopf, weil sie nun wieder an ihn dachte. Bedrückt hob sie die Schultern und entgegnete: »Vielleicht ist er auch noch hier und Robert will ihn vor Christian schützen, … aber hör auf ihm nachzutrauern. Das geht am besten, wenn du dich an seine schlechte Seite erinnerst. Schließlich hat er dich entführt und somit begann das ganze Unheil. Ohne ihn hätten wir einen schönen entspannten Urlaub haben können. Jeremy wäre mir auch so an jenem Tag begegnet. Hm, und Daniel wäre mit seinem Freund bestimmt irgendwann mal nach Deutschland gekommen und ihr hättet euch getroffen. Leider kann man nicht am Rad der Zeit drehen … doch jetzt machen wir das Beste daraus.
So … und nun stell ich die Kiste hier ab und wir bummeln durch die Straße.«
Gedankenverloren öffnete Laura die Wagentür und lief zur Fahrerseite herum und legte ihre Hände auf das Fenster. Leise redete sie vor sich hin: »Es heißt die Zeit heilt Wunden aber niemand sagt dir, wie lange es dauert. Jasmin, meine Wunden werden ewig brennen, jetzt … da ich weiß …«
Jasmin wurde ungehalten und stieg ebenfalls aus, bevor sie lospolterte: »Du weißt es nicht, also quäl dich jetzt nicht … außerdem ist es eine Einstellungssache. Wenn es sein Kind ist, dann erinnere dich eben an die guten Dinge, … aber zieh dich nicht so herunter. Es gibt Schlimmeres! Denk an das Gesicht deiner Mutter, wenn sie erfährt, dass sie Oma wird!«
Diese Vorstellung musste Laura belächeln und überlegte: »Im Gegensatz zu mir wird sie eher überglücklich sein. Sie beklagt sich schon, weil ihre Freundinnen schon längst Oma sind. Es wäre ja alles perfekt … wenn Terence … ach, ich könnte Darrian umbringen!« Jasmin bewegte ihren Kopf zur Seite und sah Laura inständig an. »Wie lange kennen wir uns schon meine Liebe, hm? Über zehn Jahre! Bislang hast du immer die richtigen Entscheidungen getroffen. Du musst dieses Kind nicht bekommen, wenn du es nicht willst. Es wäre für das Kleine eine Qual, wenn es für etwas büßen müsste, wofür es nichts kann … und für den Rest des Tages möchte ich keine trübe Stimmung mehr. Oh, sieh dir nur die vielen Stände an!« Jasmin setzte ihre Sonnenbrille auf und forderte Laura stumm auf ihr zu folgen.
Thalia fuhr zum Hospital und besuchte Dr. Sanders zum letzten Mal. Sie wollte sich nun endgültig verabschieden. Als sie ihm gegenüberstand, fiel er aus allen Wolken. »Thalia! Wow, du siehst wunderschön aus. Ehrlich!« Sie lächelte verlegen, als sie seine Begeisterung sah. »Es ist wie eine Befreiung. Laura hatte recht. Mein Haar war so schwer. Ich fühle mich echt gut.«
Phil überlegte kurz. »Laura? Hm, … ich glaube sie ist auch froh morgen wieder nach Hause zu fliegen. An Tobago wird sie sich nun das ganze Leben lang erinnern.«
Thalia wurde hellhörig. »Wieso? Ist sie schwanger?«
Der Doc grinste und bemerkte: »Hm, sagen wir mal ´fast´ eindeutig. Könnte nach meiner Einschätzung … gleich zu Urlaubsbeginn passiert sein. So ist das Urlaubsfeeling. Nur schade, dass sie dann den Stress mit der Entführung hatte. Naja, Mr. Shaun und das kleine Ding werden sie schon vergessen lassen!« Thalia hatte nun doch ein ungutes Gefühl. `Es ist von Alejandro`, dachte sie erschüttert. `Das kann ich nicht zulassen! Ich muss zum Medikamentenschrank. `
»Und du? Willst du wieder zur Arbeit zurückkommen?« Phil riss sie aus ihren Gedanken.
»Nein … eigentlich wollte ich mich verabschieden!«, meinte sie leicht abwesend.
Nun wurde Phil Sanders neugierig und meinte verbittert: »Das heißt, Mr. Universum lebt … und du fliegst mit ihm?«
Thalia war in seiner Nähe sehr nervös. »Ja … das heißt es. Gut, das die Ärzte Schweigepflicht haben. Ich möchte nämlich nicht, das so
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