Vergeltung unter Palmen
nach oben, als dieser weitersprach: »Nun ist sie in den Händen von meinem Partner. Ich muss sie da herausholen. Um jeden Preis. So lieber Doktor, … nun besorgen Sie mir die Medikamente. Mein Freund Darrian kommt gleich.« Dr. Sanders war momentan von diesem Mann angetan und auch sehr beeindruckt, welche Kraft von ihm ausging. »Moment, guter Mann. Sie brauchen noch einen festen Verband. Die Wunde soll ja nicht gleich wieder aufreißen.«
Als Darrian eine Stunde später mit dem Anzug und der Tasche sein Freund im Krankenzimmer gegenübertrat, war er schon sehr betrübt. Schuldbewusst murmelte er: »Massimo, es tut mir so leid. Es ist alles meine Schuld. Ich habe Laura spezielle Tropfen verabreicht, damit sie gut drauf ist und dich mag. Wenn ich es nicht gemacht hätte, wäre sie schon längst bei ihrem Bruder. Verzeihst du mir?«
Bittend sah er auf seinen Freund, der ihn scharf musterte und dann sehr bedächtig meinte: »Ich ahnte es mir schon, Darrian. Dieser Stimmungswechsel konnte nur bedeuten, dass sie unter irgendeinem Einfluss stand. Aber vielleicht irrst du dich auch. Wenn sie nichts empfunden hätte, … Drogen können auch angriffslustig machen weißt du, … dann hätten wir uns nie geliebt. Vielleicht wäre sie weg, vielleicht … wäre sie auch ohne dieses Zeug geblieben. Wir werden es nicht mehr herausfinden. Also grübel nicht mehr! Eine Frage, Darrian … hast du es mir auch verabreicht?«
Der Junge fletschte bis hinter beide Ohren. »Nee Amico, du warst heiß genug!« Der Sizilianer grinste in sich hinein und zeigte schließlich auf den Kleidersack.
»Schön das Du den Anzug geholt hast!« Er stand auf und zog sich ein weißes T-Shirt mit schmerzverzehrtem Gesicht über und kleidete sich das Jackett an. Abschätzend stellte er sich vor dem Spiegel. »Weißt du, dass ich jetzt mit den Haaren viel mehr Arbeit habe? Ganz zu schweigen von meinem nicht vorhandenen Bart. Ich müsste mich jeden Tag rasieren!« Massimo streifte über sein nicht mehr so glattes Gesicht.
Darrian klopfte ihn auf die Schulter und liebäugelte: »Glaub mir mein Freund, Laura war erst von dir begeistert, als du den Bart weghattest. Du siehst toll aus! So, und nun sag mir, was wir machen. Hast du einen Plan?« Massimo nahm seine Papiere heraus. Er stellte zwei Checks in Höhe von zehntausend Dollar aus und gab einen davon, Darrian. »Du gibst den Check deiner Mutter für die Unannehmlichkeiten. Den anderen bekommt Dr. Sanders. Also komm, wir suchen ihn.« Darrian sah ihn entgeistert an. »Nein Massimo, ich gehe mit dir. Ich werde dir helfen und ganz bestimmt nicht nach Hause fahren.«
»Das sollst du auch nicht«, erwiderte er. »du wirst mit mir kommen, denn für das, was ich vorhabe, brauche ich dich. Ich habe dir den Check gegeben, damit du ihn schon hast. Man weiß nie, was passiert.«
Darrian war über diese Worte froh. Intuitiv fasste er in eine von seinen vielen Hemdtaschen und zog Massimos Pass heraus.
»Mr. Ferante darf ich Ihnen Ihren neuen Pass überreichen?« Stolz übergab er seinem Freund das Dokument. Dieser konnte sich ein Lachen nicht unterdrücken, als er auf sein Bild sah, und rief erstaunt aus: »Oh je, habe ich wirklich so bitter drein geschaut? Wer kann mir das verdenken! Immerhin habe ich zehn Jahre Stolz verloren!
Okay … danke Darrian. Auf einem Passfoto muss man nicht unbedingt lachen. Das Dokument sieht echt aus. Ich glaube, ich werde dich mit nach Sizilien nehmen. Falls ich mich dazu entschließen sollte, eine eigene Firma zu gründen, brauche ich fähige Leute. Komm, wir gehen!« Darrian war sehr gerührt, doch es schien für ihn undenkbar die Insel zu verlassen. Folglich suchten sie Dr. Sanders auf. Dieser schien sehr überrascht, als ein eleganter Mann ins Zimmer trat. Er gab Massimo die verlangten Medikamente in einer Tüte verpackt und schaute ihm vorwurfsvoll entgegen. »Ich wünsche Ihnen alles gute Mr. …? Wie war gleich Ihr Name?« Doch Massimo antwortete nicht darauf, sondern bedankte sich nur. Phil betrachtete diesen Mann mit leichter Ironie und zeigte auf die Tüte. »Da sind auch ein paar Aufbaupräparate drin. Ich hoffe sie werden Ihnen helfen, diese Schwäche loszuwerden. Denn Sie fühlen sich schwach. Das spürt sogar ein Blinder.«
Massimo antwortete zuvorkommend: »Machen Sie sich keine unnötigen Gedanken um mich. Und … denken Sie an Ihre Schweigepflicht!«, erinnerte er ihn. Er übergab Phil Sanders den Check. »Ich hoffe, ich kann mich damit revanchieren.«
Der
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