Vergeltung unter Palmen
versichern, ich habe keine Ahnung, wie es sich anfühlt, von einem bärtigen Etwas geküsst zu werden.« Laura schien mit ihrer Aussage zufrieden, denn als Massimo sie zum ersten Mal berührte, stand sie unter Drogen und konnte sich nicht daran erinnern. Auch in dem Moment, wo sie weggelaufen wollte und er sie mit seinen Lippen mundtot machte, war der Schmerz größer, den er ihr zugefügt hatte, als sich auf seinen Kuss zu konzentrieren, der ohnehin keiner war. Ja, er konnte durchaus brutal sein. Gina zog die Augenbrauen etwas in die Höhe und gab ihr stumm zu verstehen, sie solle ihr folgen.
Daniel und Jasmin kamen am späten Nachmittag wieder in das Haus von Robert Douglas zurück. Als Terence die Tasche in seiner Hand sah, fragte er verdattert:
»Willst du schon abreisen?«
»Ja, du auch! Wir werden nach Trinidad fliegen.« Er stellte die Tasche ab und sprach weiter: »Ich habe gerade mit Mr.D gesprochen. Sein Stiefsohn macht ab morgen hier Urlaub. Er gibt ihn ein wenig Technik mit … na ja, du weißt schon, …..Abhörsysteme, Minisender. Slater wird bei Logan untertauchen!«
In diesem Moment klingelte es an der Tür. Kurz darauf erschien Christian im Wohnzimmer. Jasmin sah automatisch Daniel an und bemerkte ein Zucken auf seinem Gesicht. Sie begrüßten sich herzlich. »Hallo Jasmin. Da sieht man sich doch wieder!« Er gab ihr einen Kuss auf die Wange und lächelte sie mit einem Augenzwinkern an. Dann seufzte er tief und wandte sich an Jeremy, der etwas komisch dreinschaute. »Sag mal Jeremy, wie lange wollt ihr Raoul noch festhalten? Er ist der Boss von der Bar. Ihr habt doch keine Beweise, oder?«
Jeremy zuckte die Schultern. »Beweise nicht! Mentes wird ihn schon laufen lassen. Wir haben andere Sorgen. Laura ist eventuell in Slaters Gewalt!« Christian zog die Stirn kraus. »Bei Slater? Wieso, … und was ist mit Fernez? Ich denke er hat sie entführt?«
Daniel antwortete blitzschnell: »Fernez ist tot. Slater hat ihn erschossen.« Alle starrten zu ihm hinüber und Terence bemerkte eine labile Unsicherheit bei seinem Kollegen. »Ja er ist tot«, beteuerte er mit Herzklopfen. » er hat es nicht geschafft … anscheinend zu viel Blut verloren. Wir haben ihn nicht mehr gesehen. Seid doch froh, ein Verbrecher weniger!«
Jasmin schloss die Augen und fragte sich, warum er sich immer mehr verstrickte. Er hatte doch schon eine Lösung. Warum behauptet er nun so etwas … vor seinen Freunden!
Jeremy schaute Jasmin an und konnte ihr Blick schlecht deuten. »Jasmin kannst du das bestätigen?« Mit etwas zittriger Stimme und den bohrenden Blick von Daniel auf ihr sagte sie leise: »Ja, er hätte es nicht überlebt. Wir haben ihn nicht mehr gesehen.« Daniel atmete erleichtert weiter und meinte in die Runde: »Er hätte uns eh nicht helfen können.«
Christian zog sich ein Stuhl heran und setzte sich verkehrt herum darauf. »Das sind gute Neuigkeiten, Daniel! Und nun? Wie geht’s weiter? Habt ihr einen Plan?«
Daniel klärte ihn auf: »Slater wird bei Logan untertauchen. Per GPS werden wir das Haus beobachten. Unser Chef leitet gerade die Suche ein.« Jeremy unterbrach ihn hastig: »GPS-Überwachung bei Logan? Vergiss es. Die Erlaubnis wird er nie bekommen.«
Daniel antwortete mit gesenktem Blick: »Ich weiß, aber er hilft uns trotzdem.«
Terence wog seinen Kopf hin und her. »Das geht nicht gut aus. Dunders bekommt nur Schwierigkeiten. Das ist illegal. Es ist schließlich der Polizeichef! Gibt es keine andere Lösung?«
Christian sah belustigend auf und fragte verschmitzt: »Logan? Der Polizeichef aus Trinidad? Ist das nicht …? Er war doch mit auf der Jachtparty! Hey Jeremy, du kennst doch seine wunderschöne Frau Gina, die dir beim Tanzen den Kopf verdrehte. Ja, ja, der gute Jeremy war ganz durcheinander. Besuch sie doch einmal! Dann kannst du genug Wanzen verteilen.« Jeremy sah Christian böse an und dieser fragte unwissend: »Habe ich was Falsches gesagt? Ich finde die Idee sehr gut.«
Jasmin stand langsam auf und lief wortlos zum Garten hinaus in Richtung Strand. Jeremy fauchte Christian zu: »Idiot ... das habe ich auch ohne deine dumme Bemerkung in Erwägung gezogen.« Er stand ebenfalls auf, um Jasmin zu folgen.
Christian schaute erstaunt hinterher. »Oh! Er und Jasmin? Das konnte ich ja nicht wissen. Ist sie für einen Urlaubsflirt nicht etwas zu schade?«, bemerkte er.
Jeremy hatte sie eingeholt und rief ihr zu: »Jasmin, warte. Bitte Jasmin!« Sie drehte sich um und schaute zu ihm
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