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Vergessene Stimmen

Titel: Vergessene Stimmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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Teller voll mit all den Sachen, die Bosch auf dem Warmhaltetisch gesehen hatte. Als er das Besteck auslegte, sah Bosch, dass seine Hand zitterte.
    »Vielen Dank. Übrigens hatte ich eben nur Bedenken, dass ich vielleicht jemandem was wegesse. Ich meine, bei den vielen Leuten, die hierher kommen?«
    »Wir werden niemanden abweisen. Jedenfalls nicht, solange er rechtzeitig kommt. Wie ist Ihr Kaffee?«
    »Wunderbar, danke. Übrigens, es ist nicht so, dass ich nicht da draußen bei diesen Leuten sitzen wollte. Ich wusste nur nicht, wo ich mich hinsetzen sollte.«
    »Ich weiß. Sie brauchen das nicht zu erklären. Lassen Sie mich noch schnell diese Tabletts wegbringen, dann können wir reden. Ist es zu einer Festnahme gekommen?«
    Bosch sah ihn an. In Losts Augen war ein hoffnungsvoller, vielleicht sogar flehentlicher Blick.
    »Noch nicht«, sagte Bosch. »Aber wir stehen kurz davor.«
    »Ich komme so schnell wie möglich zurück. Essen Sie. Das sind übrigens Rühreier Malibu.«
    Bosch sah auf seinen Teller. Lost kehrte in die Küche zurück.
    Die Eier waren gut. Wie das ganze Frühstück. Kein Toast, aber das wäre zu viel verlangt gewesen. Der Aufenthaltsraum, in dem er saß, lag zwischen dem Kochbereich der Küche und einem großen Raum, in dem zwei Männer Geschirr in eine große Spülmaschine füllten. Es war laut, und der aus beiden Richtungen kommende Lärm prallte von den grau gefliesten Wänden zurück. Es gab eine Flügeltür, die in den Hinterhof führte. Ein Flügel stand offen, und es kam kühle Luft herein, die den Dampf aus dem Geschirrspüler und die Hitze aus der Küche in Schach hielt.
    Nachdem Bosch seinen Teller leer gegessen und seinen Kaffee ausgetrunken hatte, stand er auf und ging in den Hinterhof, um ungestört telefonieren zu können. Er sah sofort, dass der Hinterhof als Schlaflager diente. Die Rückseiten der Missionen auf der einen Seite und die Spielzeuglager auf der anderen waren fast durchgehend von Hütten aus Pappkartons und Leinwand gesäumt. Es war still. Das waren vermutlich die selbst gebauten Unterkünfte der Nachtmenschen. Es war nicht so, dass in den Schlafsälen der Missionen kein Platz für sie war. Wenn man jedoch dort ein Bett haben wollte, musste man sich an bestimmte Grundregeln halten, und das wollten die Leute in diesem Hinterhof nicht.
    Bosch wählte die Nummer von Kiz Riders Handy, und sie ging sofort dran. Sie war bereits in Zimmer 503 und hatte gerade die Anträge für die Telefonüberwachung verschickt. Bosch sprach leise.
    »Ich habe den Vater gefunden.«
    »Sehr gut, Harry. Du hast es immer noch drauf. Was hat er gesagt? Hat er Mackey erkannt?«
    »Ich habe noch nicht mit ihm gesprochen.«
    Er schilderte ihr die Situation und fragte, ob es bei ihr etwas Neues gebe.
    »Der Antrag liegt bereits auf dem Schreibtisch des Captain. Abel wird ihm etwas Dampf machen, falls wir bis zehn Uhr nichts von ihm hören, und dann wandert er durch die Instanzen.«
    »Wann bist du reingekommen?«
    »Früh. Ich wollte es möglichst schnell erledigt haben.«
    »Bist du gestern Abend noch dazu gekommen, das Tagebuch des Mädchens zu lesen?«
    »Ja, im Bett. Es ist keine große Hilfe. Typischer Highschool-Kram. Unerwiderte Liebe, wöchentlich wechselnde Schwärmereien, Dinge in der Art. MWL kommt darin vor, aber es gibt keine Hinweise auf seine Identität. Er könnte sogar eine Fantasiegestalt sein, so toll stellt sie ihn dar. Ich finde, Garcia hatte Recht, es der Mutter zurückzugeben. Es bringt uns nicht weiter.«
    »Geht aus dem Tagebuch hervor, ob MWL ein Er ist?«
    »Hmm, Harry, sehr gut. Darauf habe ich nicht geachtet. Aber ich habe es hier und sehe gleich nach. Weißt du etwas, was ich nicht weiß?«
    »Nein, ich will nur alle Eventualitäten abdecken. Was ist mit Danny Kotchof? Kommt er darin vor?«
    »Am Anfang. Er wird namentlich erwähnt. Dann verschwindet er, und der geheimnisvolle MWL nimmt seinen Platz ein.«
    »Mr. X …«
    »Hör zu, ich gehe in ein paar Minuten in den Sechsten rauf. Ich werde sehen, ob ich Zugang zu diesen alten Akten kriege, von denen wir gesprochen haben.«
    Bosch fiel auf, dass sie nicht erwähnt hatte, dass es PDU-Akten waren. Deshalb fragte er sich, ob Pratt oder sonst jemand in der Nähe war und Kiz vorsichtig war, falls jemand mithörte.
    »Ist jemand in der Nähe, Kiz?«
    »Ja.«
    »Du bist vorsichtig, ja?«
    »Du sagst es.«
    »Gut. Viel Glück. Ach, übrigens, hast du ein Telefon in der Mariano gefunden?«
    »Ja«, sagte sie. »Es gibt einen

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