Vergib uns unsere Sünden - Thriller
ab, zog an ihrem T-Shirt, zerrte es aus dem Bund …
Sie stützte sich auf den Rand der Kommode und schüttelte die Schuhe ab.
Ich zog mein Hemd über den Kopf, ging ihr nach, als sie den Raum durchquerte, und noch bevor sie das Bett erreichte, öffnete sie den Knopf ihrer Jeans.
Einen Augenblick lang blieb sie stehen, entkleidet bis auf die Unterwäsche, ihre Haut blass und weich. Sie streckte die Arme aus, empfing mich, presste jeden Zentimeter ihres Körpers fest an meinen.
Ihre Fingernägel gruben sich in die Haut auf meinem Rücken, dann machte sie sich an meinen Jeans zu schaffen, stieß mich rücklings aufs Bett, riss mir die Jeans vom Leib, hakte ihren BH auf - schien für den Bruchteil einer Sekunde über dem Bettrand zu schweben.
Catherine explodierte förmlich über mir, ihre Hände waren überall, außer Kontrolle, ihre Bewegungen grob, beinahe brutal, wütend, hungrig. Sie stieß und kratzte und packte zu und drohte - und ich kämpfte zurück wie vom Teufel besessen.
Auf dem Höhepunkt stieß sie einen Schrei aus, ich schrie
mit ihr und fürchtete, die Fenster könnten aus den Rahmen bersten und unser Versteck verraten.
Dann, später, schweres Atmen, Körper, wie Maschinen aufgeheizt, Nerven und Muskeln zum Zerreißen gespannt, Geräusche der Leidenschaft, Herzschläge wie Kolbenstöße einer Lokomotive, ertrinken, sterben, wiedergeboren werden, alles sinnentleert und tiefgründig wie Lyrik im Krieg …
Dann eine Weile lang Stille.
Eine gewaltige Stille. Der Brustkorb kurz vor dem Bersten, aber er hält alles zusammen, bis wir genügend Stille getankt haben, um uns ineinanderzuschmiegen wie die Linien eines Fingerabdrucks.
Das Gefühl ihres warmen Atems an meinem Hals, ihrer Finger, die in kleinen konzentrischen Kreisen durch die Behaarung auf meiner Brust strichen; der Druck ihrer Brüste, ihre Beine zwischen meinen, sich straffende Haut, als Schweiß trocknete und kühlte, der Geruch nach Lust und Parfüm und mit Ruhe gesegneten Leibern.
25
Lassiter schüttelte den Kopf. »Ein paar wenige«, sagte er. »Nicht annähernd so viele, wie ich erwartet hatte, und durch die Bank unbrauchbar. Wir haben die Fotos per E-Mail nach Annapolis, Baltimore, Fredericksburg, Chesapeake Bay geschickt … Metz und die anderen sind circa dreihundert Anrufen nachgegangen, alles nur Verrückte.«
»Wie lange müssen wir auf die Vollmacht für das Bankkonto warten?«, fragte Miller.
Lassiter sah auf die Uhr. »Müsste bald hier sein.« Er redete weiter, während er zum Fenster ging. »Außer dem Foto haben wir praktisch nichts, oder?«
Miller sah Roth an. Klappe halten , sagte sein Blick.
»Diese Geschichte mit dem Bankkonto, dieser Cop - wie hieß der?«
»McCullough«, antwortete Miller.
»Wie gesagt, Bill Young war Captain unten im Siebten, als euer Mann dort Dienst tat. Ich habe Bill angerufen und musste erfahren, dass der arme Kerl im Mai einen Schlaganfall hatte. Einen von der schlimmeren Sorte, richtig schlimm, also, was auch immer ihr da herausfindet …« Lassiter schüttelte den Kopf. »Wozu braucht ihr diesen Cop eigentlich? Meint ihr, der hat was mit der Sache zu tun?«
»Das wissen wir nicht«, antwortete Miller. »Er hatte Verbindung zu Darryl King, King hatte Verbindung zu Sheridan. Sheridan hatte Verbindung zu dem Unbekannten auf den Fotos. Im Moment sind McCullough und das Foto alles, was wir haben.«
Jemand klopfte an die Tür.
»Ja!«, bellte Lassiter.
Ein Bote mit einem braunen Umschlag kam herein.
Lassiter nahm den Umschlag, zog die richterliche Vollmacht heraus, quittierte den Empfang und gab dem Boten den Umschlag zurück. »Und jetzt mach, dass du rauskommst«, sagte er und reichte die Vollmacht an Roth weiter. »Mal sehen, ob McCulloughs Kontoauszüge Licht auf die Kacke werfen, die hier am Dampfen ist.«
Neun Blocks Richtung Westen, vorbei an der Carnegie-Bibliothek und dem Convention Center, auf der Eleventh über die Massachusetts. Roth bestritt die Unterhaltung mit belanglosem Geplauder, Miller saß am Steuer, den Blick auf die Straße gerichtet, und fragte sich zwischen Myriaden von Gedanken, wo diese Geschichte sie noch hinführen würde. Er dachte an Marilyn Hemmings, wie es wäre, mit ihr essen zu gehen, und danach vielleicht ins Kino; er versuchte, sich an das letzte Mal zu erinnern, als er so etwas gemacht hatte,
aber es gelang ihm nicht einmal, ein deutliches Bild von Mary McArthur heraufzubeschwören, der letzten Frau, mit der er eine Beziehung gehabt hatte. Wo
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