Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Vergib uns unsere Sünden - Thriller

Titel: Vergib uns unsere Sünden - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
Vom Netzwerk:
zurückgefahren. Das weiß ich noch so genau, weil ich etwas in der Glotze sehen wollte, und das war schon halb vorbei, als wir endlich zu Hause waren.«
    »Okay, Sarah, das ist gut. Wirklich gut. Wir sind Ihnen sehr dankbar für Ihre Hilfe.«
    »Und warum ist das so wichtig? Wo ich gewesen bin?«
    »Wir mussten nur klären, ob Sie hier gewesen sind, das ist alles.«
    Sarah runzelte die Stirn. »He, das ist nicht fair. Sie können nicht einfach herkommen, mich fragen, wo ich letzten Samstag gewesen bin, und dann verschwinden Sie wieder. So geht das nicht. Was ist hier los? Hat jemand behauptet, dass ich hier gewesen bin, oder was? Habe ich irgendwelchen Ärger am Hals?«
    Miller schüttelte den Kopf. »Nein, Sie haben keinen Ärger am Hals. Und niemand hat behauptet, dass Sie irgendwo gewesen sind. Es hat jemand behauptet, Sie in Brentwood gesehen zu haben, das ist alles.«

    »War das John?«
    Miller erstarrte.
    »John Robey, stimmt’s? Hat er gesagt, dass er letzten Samstag an der Eisbahn war?«
    »Ja, genau das hat er gesagt.«
    »Und jetzt sitzt er in der Scheiße, stimmt’s? Hat er etwas ausgefressen? Ist es das? Er hat gesagt, dass er in Brentwood gewesen ist, und jetzt hab ich ihm das Alibi versaut, ja?«
    Miller versuchte zu lachen, ihre Bemerkung herunterzuspielen. Sie hatte den Nagel auf den Kopf getroffen, aber sie konnte unmöglich die Bedeutung ihrer Aussage abschätzen.
    »Sie kennen John Robey?«, fragte Miller.
    Sarah schüttelte den Kopf »Nicht besonders gut. Mein jetziger Trainer, Per Amundsen, also, der war nicht immer mein Trainer. Als ich jünger war, hatte ich den anderen, Patrick Sweeney. Das war ein Supertyp, ein richtiger Schatz. Hart, wissen Sie, wie ein Trainer sein soll. Und trotzdem ein richtig netter Kerl. Er ist gestorben. Per war sein Assistent, und danach ist Per mein Trainer geworden. John hat Patrick Sweeney gekannt. Ich glaube, sie waren seit Ewigkeiten befreundet, und sind in Kontakt geblieben. John ist öfter gekommen und hat Patrick besucht, und so hab ich ihn kennengelernt, aber ich kenne ihn nicht richtig. Er kommt und setzt sich ganz hinten an die Eisbahn. Da gibt es ein paar Sitzreihen, wo die Eltern sich hinsetzen und ihren Kindern beim Schlittschuhlaufen zusehen können. Ja, und John kommt jeden zweiten Samstag und schaut mir beim Training zu. Die Edith-Piaf-Nummer mag er besonders gern.«
    »Wie bitte?«
    »Eines meiner Programme laufe ich zu einem Lied von Edith Piaf. Es heißt C’est l’Amour . John findet, dass ich im Februar bei den Olympiaausscheidungen meine Kür danach laufen soll.«
    »Aber nicht letzten Samstag.«

    Sarah Bishop schüttelte den Kopf. »Nein, letzten Samstag nicht, und wenn ich ihn jetzt reingeritten hab, weil ich sein Alibi war - sagen Sie ihm bitte, dass es mir leidtut?«
    »Das ist schon okay«, beschwichtigte Miller. »So ist es nicht, und Sie haben uns wirklich geholfen. Noch mal vielen Dank für Ihre Mühe.«
    »Ich meine, ist das womöglich was Schlimmes, was er getan hat?«, fragte Sarah.
    »Darüber darf ich Ihnen nichts sagen, Sarah, wirklich nicht. Wir müssen das so machen. Wenn eine Frage auftaucht, müssen wir ihr nachgehen. In neun von zehn Fällen steckt nichts dahinter.«
    »Sie wissen schon, dass er ein richtig kluger Mann ist, oder? Er ist Professor an einem College, und er hat Bücher geschrieben und so. Per hat es mir erzählt. John hat mir nichts erzählt, aber er ist auch nicht der Typ, der etwas erzählen würde.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Na ja, wissen Sie … Er ist eben sehr still. Er redet wenig, im besten Fall, und wenn er mal redet, dann nur über mich.«
    Miller runzelte die Stirn.
    »Sind Sie so jemandem schon mal begegnet? Ich meine, so jemandem, der kann noch so bedeutend sein, aber wenn man sich mit ihm unterhält, geht es nur um einen selbst. Eine Freundin von mir ist mal John Travolta begegnet. Sie hat gesagt, er war total nett, ein richtig netter Typ, und während des ganzen Gesprächs hat er nur nach ihr gefragt, was sie macht, wie sie mit dem Eislauftraining zurechtkommt und solche Dinge. Ich meine, das hat ihn richtig interessiert. Die ganze Unterhaltung drehte sich nur um sie, als wäre er der totale Nobody. Und so ist John Robey auch. Ich glaube, er ist wirklich ein bedeutender Mensch, aber wenn man sich mit ihm unterhält, würde man das nicht denken.«
    »Wie lange kennen Sie ihn schon?«

    Sarah zuckte die Achseln. »Gott, das weiß ich nicht. Patrick ist ungefähr vor fünf Jahren gestorben

Weitere Kostenlose Bücher