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Vergib uns unsere Sünden - Thriller

Titel: Vergib uns unsere Sünden - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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die Knie und presste die Hände flach gegeneinander. »Ich weiß es noch nicht«, zischte er leise vor sich hin. »Ich bin noch nicht dahintergekommen, was hier eigentlich los ist. Er weiß, dass Leute ermordet werden. Er macht Notizen und sammelt Materialien und Dokumente dazu. Aber woher weiß er, welche Todesfälle zusammengehören und welche voneinander unabhängig und nur Zufall sind, beispielsweise das Werk von irgendwelchen Idioten auf der Straße, die einen Unfall bauen und das Weite suchen? Woher weiß er das? Weil er über bestimmte Informationen verfügt oder Zugang zu solchen hat. Er durchpflügt die Zeitungen, stößt auf Berichte über irgendwelche Todesfälle - Mord, Totschlag oder was immer für Delikte mit Todesfolge, scheinbare Unfälle
-, und die gleicht er anhand irgendeiner Liste ab. In seiner Wohnung hat er Computer stehen, zwei, drei Stück. Er empfängt den Polizeifunk. Er wusste genau, was er tat, wusste genau, wonach er suchte.« Miller wandte sich an Roth. »Wann hat er am Mount Vernon College angefangen?«
    Roth nahm die Akte zur Hand, blätterte darin. »Mai 1998«, sagte er.
    »Und unser erstes Datum?«, fragte Miller. »Der zwölfte Mai 1998.«
    »Und deshalb glaube ich, dass er unser Killer ist«, warf Feshbach ein. »Kaum ist er in Washington, gibt es Tote. Passt doch, oder?«
    »Würde passen, aber ich glaube nicht, dass es so ist«, sagte Miller.
    »Und die Sache mit dem Schnurmörder -wie hängt das jetzt zusammen?«, fragte Riehl.
    »Ich glaube, wir haben es mit mehr als nur einem Mörder zu tun«, sagte Roth.
    »Er wusste von dem Lavendel«, sagte Miller.
    »Er wusste was ?«
    »Robey wusste Bescheid über das mit dem Lavendel …«
    »Und wo sollte er davon erfahren haben, bitte schön … In der Zeitung hat’s nicht gestanden.«
    »Also muss Robey zumindest einer der gesuchten Täter sein«, warf Riehl ein. »Er muss diese Leute selbst umgebracht haben, wenn er vom Lavendel gewusst hat. Dann hat er wohl auch Oliver auf dem Gewissen.«
    Miller stand auf. »Ich verstehe da was nicht«, sagte er, während er im Raum auf und ab ging. »Er weiß über alles genauestens Bescheid, und trotzdem glaube ich nicht, dass er unser Mann ist …«
    »Entweder er hängt mit drin oder er hat Zugang zu vertraulichen Akten und kennt Details, von denen die Öffentlichkeit noch nichts weiß.«

    Das Telefon auf dem Schreibtisch klingelte. Feshbach ging ran. »Ja«, sagte er und hielt den Hörer in Roths Richtung. »Lassiter.«
    Roth nahm den Hörer, hörte zu, murmelte Bestätigendes und legte auf.
    »Zu Lassiter ins Büro«, sagte er zu Miller.
    Miller und Roth liefen nach oben in Lassiters Büro.
     
    »Setzen Sie sich«, sagte Lassiter zu Miller und Roth, als sie den Raum betraten.
    Der Captain machte einen bemitleidenswerten Eindruck, ganz im Gegensatz zur stellvertretenden Bezirksstaatsanwältin Cohen. Die Frau war hart im Nehmen. Miller hatte den größten Respekt vor ihr.
    »Jetzt ist die Kacke so richtig am Dampfen«, sagte Lassiter. »Wie’s aussieht, haben wir uns unseren eigenen Frankenstein erschaffen …« Er lächelte müde. »Vor einer Viertelstunde rief mich eine gewisse Carol Inchman vom Pflegeheim Bancroft Street an …«
    »Das, wo Bill Young untergebracht ist«, ergänzte Miller.
    »Richtig«, bestätigte Lassiter. »Sie ruft in Bills Auftrag an und soll uns mitteilen, dass das von uns veröffentlichte Foto nicht John Robey zeigt …«
    »Sondern McCullough, stimmt’s?«, warf Roth ein.
    Lassiter lehnte sich in seinem Stuhl zurück. »So langsam bekomme ich eine Ahnung davon, womit wir es hier in Wahrheit zu tun haben …« Er blickte zu Nanci Cohen, als suchte er von ihrer Seite ein Zeichen der Bestätigung. Aber es kam nichts. »Wollen Sie es ihnen sagen, oder soll ich?«
    »Uns liegt eine offizielle Verlautbarung vor«, sagte die Staatsanwältin.
    »Eine Verlautbarung?«
    Sie nickte. »Eine offizielle Verlautbarung.«
    »Von wem?«

    »Vom Justizministerium«, stellte sie fest.
    Miller sah zu Roth hinüber. Roth blickte auf Lassiter, aber der schüttelte nur resigniert den Kopf.
    »Vom Justizminsterium?«
    Cohen nickte. »So ist es. Ihnen ist klar, was das bedeutet, oder?«
    »Nämlich was?«
    »Ich muss Sie wohl nicht über die Befehlshierarchien in solchen Dingen aufklären, oder?«
    »Soll heißen?«, fragte Miller.
    »Ganz oben steht der Präsident. Gewissermaßen an der Spitze der Hackordnung. Darunter die drei Gewalten. Legislative, Judikative und Exekutive. Nun

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