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Vergib uns unsere Sünden - Thriller

Titel: Vergib uns unsere Sünden - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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war nicht NYPD Blue , CSI oder Law and Order . Es begann und endete nicht innerhalb einer Episode. Das Leben war anders. Es war mühsam und anstrengend, es strapazierte Geduld und Nerven, und nur mit Eifer, Fleiß und unermüdlicher Beharrlichkeit erzielte man Ergebnisse. Aber die blieben allen Anstrengungen zum Trotz manchmal auch aus.
    Er würde Oliver und Metz, Riehl und Feshbach ins Gewissen reden. Auf jeden Anruf zu reagieren, als wäre er der erste und einzige. Es gab keine Garantien, keine idiotensicheren Systeme, das wusste er, aber er wusste auch, dass es immer den einen gab, der ihnen weiterhelfen konnte, wenn er sich nur meldete, derjenige, der den Finger schon auf der Tastatur hatte und wieder auflegte, der die Polizei so sehr hasste, dass es gegen seine Prinzipien war, ihr bei den Ermittlungen zu helfen. Oder der Angst hatte. Angst war der häufigste Grund.
    Miller ging hinaus und holte sich einen Kaffee. Er kam mit dem Becher zurück und setzte sich ins Besprechungszimmer. Um Viertel vor neun kam Roth.
    »Hast du hier übernachtet?«, fragte Roth.
    Miller schüttelte lächelnd den Kopf. »Und du willst Detective sein? Hab ich etwa dasselbe Hemd an wie gestern?«
    »Jedenfalls siehst du nicht aus wie einer, der von zu Hause kommt.«
    »Ich habe meinen Körper geschickt«, sagte Miller. »Mein Ich war die ganze Nacht hier und hat versucht, einen Sinn in der Geschichte zu finden, und mein Körper war ohne mich zu Hause.«
    Roth runzelte die Stirn. »Langsam mach ich mir Sorgen um dich.«
    Miller lag eine bissige Replik auf der Zunge, als es an der Tür klopfte.
    Carl Oliver und Chris Metz betraten den Raum.

    »Sind wir hier richtig für die Einsatzbesprechung?«, fragte Oliver.
    »Absolut«, sagte Roth. »Hockt euch hin.«
    Metz sah auf die Uhr. »Wann geht’s los?«
    »Um neun. Offiziell.«
    »Ich geh noch eine rauchen und hol mir’nen Kaffee, bevor’s losgeht. Will jemand was?«
    Miller schüttelte den Kopf. »Ich nicht.«
    »Bring mir’n Latte mit«, sagte Roth.
    Metz zog die Brauen hoch. »So’n Scheißgesöff gibt’s bei mir nicht. Schwarz oder weiß oder gar nix.«
    Roth winkte ab. »Was du willst.«
    Metz wandte sich zum Gehen.
    »Ich geh mir jetzt einen halbfetten, frischen, extraheißen, koffeinfreien Cappuccino mit einem Hauch Mandelaroma und Sonnenschirm holen«, sagte Oliver und folgte Metz.
    »Leckt mich doch am Arsch!«, rief Roth ihm nach.
    »Andere haben wir nicht«, sagte Miller. »Mit den Säcken müssen wir den Schnurmörder finden.«
    Roth schüttelte den Kopf. »Welcher Idiot sich solche Namen ausdenkt, möchte ich auch mal wissen. Schnurmörder. Das ist mir’n Tick zu melodramatisch. Der Schnurmörder. Das Hauptproblem ist nämlich, dass wir die Kerle zu Legenden machen …«
    Miller stoppte ihn mit der erhobenen Hand. »Ich hab Kopfschmerzen, Al. Erspar mir die Litanei.«
    Roth nickte verständnisvoll. »Du solltest mal wieder richtig bumsen.«
    »Ich sollte vieles … Bumsen steht ungefähr auf Platz fünfzehn meiner Prioritätenliste. Jetzt muss ich erst mal dieses Briefing hinter mich bringen und die Männer mit Fotos versorgen. Ich weiß nicht, wie du das siehst, aber danach würde ich gern in die Polizeiverwaltung rüberfahren und ein paar Worte mit dieser Frances Gray wechseln.«

    »Sicher«, sagte Roth, »und mit wem die Joyce im Vierten Revier gesprochen hat, müssen wir auch noch checken.«
    Vom Flur waren Stimmen zu hören, Gemurmel und Geräusche einer Gruppe von Männern.
    »Entsichern und durchladen«, sagte Roth. »Es geht los.«
    Die Ersten kamen zur Tür herein und suchten sich Plätze. Miller stand an der Stirnseite des Raums, neben sich einen Tisch, auf dem sich Fotopäckchen stapelten.
    Lassiter erschien mit der zweiten Welle, gefolgt von Oliver und Metz. Die Männer stellten die Gespräche ein. Lassiter deutete mit dem Kopf auf den hinteren Teil des Raums. Er war als unterstützende Autorität dabei, um gar nicht erst Zweifel am Ernst der Lage aufkommen zu lassen.
    Um acht Minuten nach neun hatten sich auch die letzten Beteiligten einen Platz gesucht.
    Miller räusperte sich, nahm eines der Päckchen vom Tisch, zog ein Bild heraus und hielt es hoch.
    »Mit diesem Mann« - das waren seine ersten Worte - »müssen wir uns so schnell wie möglich unterhalten.«

    Vielleicht ist es etwas Übersinnliches, vielleicht auch nur ein Hirngespinst oder eine Anwandlung von Paranoia, aber ich glaube, sie sind schon sehr nah.
    Mittwochmorgen. Der 15. November. Ich

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