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Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition)

Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition)

Titel: Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pippa Wright
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hierherpassen. Ich habe dich auf die künftigen Änderungen hingewiesen. Schick mir ein paar Stichpunkte, wie du dir eine Kombination aus altem und neuem Country House vorstellst – wie wir die kunsthistorische Sparte beibehalten und gleichzeitig neue Leser gewinnen können. Und schlag mir jemanden für den Job der Briefkastentante vor. Vergiss nicht, Kind – Badewasser. Denk darüber nach.«
    »Aber …« Mein mutiger Vorstoß wurde einfach unter den Teppich gekehrt. Dass ich soeben gekündigt hatte, schien Amanda gar nicht zu merken.
    »Ende der Diskussion, Rory.« Sie wandte sich ihrem Computer zu. »Am Montag will ich dein Konzept haben.«
    Verwirrt verließ ich ihr Büro. Was hatte sie da gesagt? Sie schätze meine Fähigkeiten und lege Wert auf meine Ideen? Statt mich wie erwartet zu feuern, wollte sie mich befördern? Als Ticky den Schock in meiner Miene sah, sprang sie blitzschnell an meine Seite.
    »Roooooars!«, rief sie gedehnt und triefte vor Mitleid. »War es schlimm? Was hat Maaahn gesagt? Bist du okay? Wie fühlst du dich? Wann gehst du?«
    »Wann ich gehe?«
    »Ja!«
    Das ganze Büro schien innezuhalten und auf meine Antwort zu warten. Offenbar glaubten alle, Amanda hätte mich zu sich beordert, um mich loszuwerden. Sofort nach meiner Rückkehr vom Krankenbett meiner Tante.
    »Roars!« Plötzlich umklammerte Ticky meinen Arm. »So eine Scheiße! Maaahn ist verrückt. Ohne dich bricht hier alles zusammen.«
    An meiner anderen Seite erschien Lysander, in der Hand das obligatorische Blatt Papier, mit dem er erfolglos versuchte, eine Beschäftigung vorzutäuschen. »Sag bitte, dass es nicht wahr ist, Aurora! Können wir irgendwas tun?«
    Über seiner Schulter erschien Noonoos Gesicht wie ein Vollmond, in Paschmina gehüllt. »Also wiiiirklich, ich glaub’s einfach nicht, was sie dir antut! Wenn du nicht mehr da bist – wer soll denn so tun, als würden meine Freundinnen bei den Interviews zusammenhängende Sätze hinkriegen?«
    Jeremy eilte aus der Kunstabteilung und setzte entschlossen seine dunkel geränderte Brille auf. »Jetzt gehe ich da rein, Rory, und mache ihr klar, dass wir streiken, bis sie dich wieder einstellt.«
    »Moment mal.« Endlich kam ich zu Wort. »Ich gehe ja gar nicht weg.«
    »Was?«, kreischte Ticky. »Verdammt, Roars, wir hätten fast einen kollektiven Herzanfall bekommen!« Als Lysander sie anstarrte, fuhr sie rasch fort: »Oh, sorry, ich wollte nicht über Herzanfälle scherzen oder so. Wegen deiner Tante. Sorry.«
    Erleichtert atmete Jeremy auf und presste eine Hand auf seine Brust. »Dann muss ich nicht da reingehen? Gott sei Dank, Rory, ich weiß nämlich nicht, ob ich mich getraut hätte.«
    »Was ist denn hier los?« Von der Versammlung angelockt, kam Flickers in den Korridor.
    »Hab ich dir die Wette vermasselt?«, fragte ich ihn.
    »Rory!« Gekränkt schnitt er eine Grimasse. »Auf gewisse Dinge würde nicht einmal ich wetten.«
    Später beobachtete ich, wie er ein paar Leuten Pfundmünzen zurückgab. Aber es machte mir nicht viel aus. Amanda hatte versichert, man würde mich bei Country House schätzen. In ihrem Büro hatte ich gedacht, sie würde das nur sagen, weil die Redaktion ohnehin schon unterbesetzt war und sie es sich nicht leisten konnte, noch eine Angestellte zu verlieren. Doch die Reaktion meiner Kollegen hatte mich überrascht. Und davon überzeugt, dass sie mich nicht angelogen hatte: Ich hatte hier tatsächlich Freunde. Und Kollegen, die mich schätzten. Ich würde die Bewerbung schreiben. Ich wollte diesen Job.

37
    Noch immer war Tante Lyds Haus voller Blumen. Erst am Freitag begannen einige zu welken. Mum hatte ihr eine Packung spanische Schokolade mit eigenartigem Geschmack und eine Flasche Cognac geschickt, und ich musste sie telefonisch daran hindern, sofort nach London zu fliegen und sich um ihre Schwester zu kümmern. Nachdem der Doktor seiner Patientin jede Aufregung verboten hatte, musste ich ihr Mums Hang zur Dramatik ersparen.
    Auch andere Geschenke trafen ein: eine Kassette mit Büchern aus Lysanders Regal mit den Werbegeschenken, begleitet von einem kriecherischen Brief, in dem er die »göttliche Lydia« um ein Interview anflehte; eine Kaschmirdecke von Linda Ellery mit der Bitte um die Info, wann ihr einstiger Co-Star Besucher empfangen dürfe. Das seltsamste Geschenk, ein Korb voller verschiedener Fleischstücke, stammte vom Metzger, der zutiefst betrübt war, weil Tante Lyd ihren Anfall in seinem Laden erlitten hatte. Eleanor und ich

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