Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition)
gehe absichtlich mit den falschen Typen aus und erkläre unseren Leserinnen, wie sie die identifizieren und meiden können – Gigolos, egoistische Verführer oder Männer, die immer noch bei ihren Müttern wohnen. Und der Titel der Kolumne – Country-House -Dates mit unpassenden Männern, damit Sie sich’s sparen können .«
»Keine schlechte Idee«, meinte Amanda nachdenklich, und ich dachte schon, ich hätte sie überzeugt. »Aber noch immer nicht das, was mir vorschwebt …«
»Ein Date mit dem ersten Fehlschlag habe ich schon hinter mir – mit einem Mann, der wie ein Schwuler aussah, aber keiner war.« Ich schaute Ticky an und hoffte, sie würde es bestätigen. »Weil er fauxmosexuell war. Diese Kolumne kann ich sofort schreiben, schon für die Aprilausgabe.«
Amanda musterte mich. »Also, ich bin mir nicht sicher.«
Frustriert kaute ich an meiner Unterlippe. Ich wusste, wann ich mich geschlagen geben musste. Wäre ich Rory Carmichael von den Norfolk-Carmichaels, hätte Amanda sich sofort auf meine Idee gestürzt. Ein Mädchen mit Adelstitel und den richtigen Kontakten könnte ein Date mit einer Bratwurst haben, und Amanda würde behaupten, das sei eine Kolumne wert. Aber ein Niemand wie ich hatte keine Chance.
»Schreib’s für die Website.«
»Die Website?« Ich hörte auf, an meiner Unterlippe zu kauen. Trotz des ganzen Geredes im letzten Jahr über den Start der Website wusste jeder, dass sie nicht gelesen wurde. Sie existierte nur, damit Amanda uns als modernes Medium verkaufen konnte, mit einer Online-Präsenz, falls jemand nach uns suchte. In Wirklichkeit bestand die Country-House -Leserschaft aus den Eleanors und Percys und Tante Lyds dieser Welt, am Internet genauso wenig interessiert wie an der derzeitigen Urbanmusic-Szene.
»Für die Website brauchen wir zusätzliches Material. Vergiss den Country-House -Bezug, schreib einfach diese Storys, eine freimütige Dating-Kolumne, wie du’s erklärt hast. Triff dich mit unpassenden Männern, damit du es unseren Leserinnen ersparst. Wir testen es auf der Website, und wenn es mir gefällt, übernehmen wir’s ins Magazin. Fünfhundert Wörter alle vierzehn Tage.«
Ehe ich Dankbarkeit oder Erleichterung oder Staunen oder irgendeine der anderen Emotionen ausdrücken konnte, die in meinem Magen rumorten, wurde das Meeting fortgesetzt. Amanda lehnte Marthas neue Vorschläge im Rekordtempo ab. Noch vor dem Ende der Besprechung stelzte Martha davon. Lysander gab mit den Namen einiger Romanschriftsteller an, die Preise gewonnen hatten, bevor er gestand, dass er sich in diesem Monat auf seinen Kritikseiten hauptsächlich mit den Memoiren von Mim beschäftigen würde, der Dowager Duchess of Rutland, seiner Großmutter (kein Zufall). Dann bekam Flickers die Erlaubnis für eine weitere Reportage über Freiluftsportarten. Und schließlich beendete Amandas Jack Russell die Versammlung, indem er uns alle mit seinen Blähungen zu ersticken drohte.
Kurz gesagt, das Meeting war genauso verlaufen wie immer.
9
An diesem Nachmittag brauchte ich sehr lange, bis ich merkte, das Ticky mich ignorierte. Eigentlich fiel es mir erst auf, als sie vor meinen Schreibtisch trat und sich zum dritten Mal laut räusperte. Ich blickte von den Texten auf, die ich gerade korrigierte, und sie starrte mich an.
»Also? Mit dir rede ich erst wieder, wenn du dich entschuldigst«, sagte sie und zeigte mit dem Finger auf mich. Eine unangebrachte Geste für eine Absolventin des Cheltenham College.
»Wie bitte?«, murmelte ich, immer noch mit Noonoos Namedropping-Artikelchen Ich war auf einer witzigen Party in einem großen Haus beschäftigt.
»Ich warte.« Dramatisch konsultierte Ticky ihre Uhr.
»Worauf?«
»Rory, ich weiß, wie schwer du’s im Moment hast. Und das Ende einer Beziehung kann dich wiiirklich verrückt machen. Noch verrückter als normalerweise. Aber im Eeernst, es ist echt uncool von dir, die Idee über die unpassenden Männer als deine auszugeben.«
»Was? Ticky, meinst du das eeernst – ich meine, ernst? Du selber hast einen Freund und keine Dates mit unpassenden Männern. Und du hast mir geraten, das zu machen.«
»Ja, aber ich habe nicht gesagt, du sollst dich mit meiner brillanten Idee bei Maaahn einschleimen, damit sie dich für irre clever und kreativ hält. Während mir überhaupt nichts einfällt.« Schmollend warf sie ihr Haar aus dem Gesicht.
»Okay, tut mir leid, ich habe dir einen Artikel weggeschnappt, den Amanda auf der Website sehen will, und die
Weitere Kostenlose Bücher