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Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition)

Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition)

Titel: Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pippa Wright
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Kinder.«
    »So nennt man auch scharfe ältere Ladys.« Die Hände in den Hosentaschen, strich er mit einer Schuhspitze über den Boden. »Oh Mann, das ist ja jetzt totaaal peinlich. Ticks meinte, Sie wären ganz wild drauf. Und da habe ich nicht gedacht, ich müsste hier bitten und betteln und so.«
    »Ticky hat also behauptet, ich sei leicht zu haben?«
    Immerhin besaß er genug Anstand, um verlegen den Blick zu senken. »Naja, ich dachte, wir gehen mal auf einen Drink oder so …«
    Ein bisschen tat er mir leid. Er war von der emotionalen Dampfwalze Ticky dazu verleitet worden war, eine ältere Frau um ein Date zu bitten. Wahrscheinlich hatte er geglaubt, ich wäre dankbar für seine Aufmerksamkeit.
    »Moment mal. Luke? So heißt du doch?«
    »Ja.« Seine Miene erhellte sich, weil ich mich an seinen Namen erinnert hatte.
    Soeben war mir eingefallen, dass ich ihn auf der Telefonliste gelesen hatte. Luke Home – das klang wie ein Song von den Proclaimers. Aber er war sicher zu jung, um irgendwas über diese Band zu wissen.
    »Hör mal, Luke, es ist sehr nett, und sehr mutig von dir, dass du mit mir ausgehen möchtest. Aber ich bin mir nicht sicher, ob wir uns so schrecklich viel zu sagen hätten. Schon allein wegen des Altersunterschieds zwischen uns. Also, vielen Dank, dass du gefragt hast, aber danke, nein.«
    Luke verließ den Türrahmen und postierte sich vor meinem Schreibtisch. Aus der Nähe wirkte er gar nicht mehr so dünn und sogar ein bisschen beängstigend.
    »Hören Sie, Ticks hat mir gesagt, Sie brauchen Dates mit unpassenden Männern. Ich finde es ganz schön unhöflich von Ihnen, mich abzulehnen, nur weil Sie mich zu jung finden. Zu jung – gerade deshalb bin ich doch unpassend .« Die Arme vor der Brust verschränkt, starrte er mich an.
    Gewiss, ich hatte auch jüngere Männer auf meine Liste gesetzt, aber eher an einen vierundzwanzigjährigen Sexprotz gedacht und nicht an einen pubertierenden Jungen, der immer noch im Stimmbruch war. Andererseits, wenn Teddy das eine Extrem darstellte, war Luke das andere – ein Schuljunge, gerade alt genug, um mit ihm ausgehen zu dürfen, ohne verhaftet zu werden.
    »Ich weiß wirklich nicht, ob wir uns viel zu sagen hätten, Luke.«
    »Da würden Sie staunen.« Er ließ die Arme sinken, beugte sich vor und stützte seine Hände auf den Schreibtisch. Ungeniert taxierte er das Oberteil meines Kleides. »Was wir uns alles zu sagen hätten, würde Sie überraschen. Oder was wir miteinander tun könnten.«
    Zu meinem Entsetzen spürte ich, wie jetzt mir das Blut in die Wangen stieg. So schnell hatte sich der harmlose Junge in ein brünftiges Raubtier verwandelt. Unbehaglich berührte ich meine Brust. Nicht, dass ich ein aufreizendes Kleid trug. Aber unter diesem lasziven Blick fühlte ich mich fast nackt.
    Luke registrierte seinen Vorteil und nutzte ihn mit einer Raffinesse, die mich bei seiner Jugend überraschte. »Also sind wir uns einig«, entschied er und richtete sich triumphierend auf.
    »Sind wir das?«, fragte ich mit schwacher Stimme.
    Breitbeinig stand er da und sah aus wie der Kapitän eines Schülerfußballteams. Vor wenigen Monaten war er das wahrscheinlich noch gewesen. »O ja. Lunch. Am Freitag.« Von neu gewonnenem Selbstvertrauen erfüllt, schlenderte er zur Tür, wo er sich grinsend umdrehte. Nun war er wieder ein unreifer Junge. »Bis dann.«
    Als Ticky unser Büro endlich mit ihrer Gegenwart beehrte, zwei Einkaufstüten in den Händen, dachte sie gar nicht daran, sich zu entschuldigen. »Ich dachte, du willst vielleicht ein bisschen allein sein und brauchst deine Privatsphäre.« Vielsagend zwinkerte sie mir zu. »Deshalb bin ich so nett gewesen und für eine Weile verschwunden.«
    »Ticky, du benimmst dich unmöglich. Hast du diesem – diesem Kind gesagt, es soll mir ein Date vorschlagen?«
    »Meinst du Luke Home?«
    Doch kein Proclaimers-Song. Wer hätte gedacht, dass man den Namen wie »Hume« aussprach?
    »Ja, Luke – ein Kind. Sicher will er über Popsongs und iPhone-Apps reden. Davon verstehe ich nichts. Das halte ich noch nicht mal einen Lunch lang durch.«
    »Wenn du bei deinen Dates alle Männer ausschließt, die über Dinge reden, von denen du nichts verstehst, müssen wir etwa drei Viertel der männlichen englischen Bevölkerung aussortieren. Du bist völlig ahnungslos, Roars, und diese Dates sollen das ändern. Niemand wird dich bitten, ihn zu heiraten. Wickel einfach deine Dates ab, schreib was drüber, und damit basta.«
    »Ich

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