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Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition)

Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition)

Titel: Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pippa Wright
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gebräunten Bauch. Im März. Angewidert verdrehte ich die Augen. Also ging er ins Solarium. Oder – noch schlimmer – er benutzte eine Selbstbräunungscreme. Eitler Geck …
    »Weil sie mich darum gebeten hat«, antwortete er. »Und ich helfe ihr sehr gern.«
    Klar, damit er in ihrem Haus herumschnüffeln konnte. Offensichtlich führte er irgendwas im Schilde.
    »Aber Sie sind ein Installateur«, wandte ich ziemlich sinnlos ein, weil er das sicher wusste. Immerhin stand es in großen Lettern auf seinem weißen Lieferwagen. Aber es schürte meinen Argwohn. Tante Lyd wusste nichts über Computer und das Internet, genauso wenig wie Percy oder Eleanor. Und, um ehrlich zu sein – ich. Also würde uns dieser zwielichtige Installateur mit seinen zweifelhaften Computerkenntnissen übers Ohr hauen.
    »Ich kenne mich auch mit IT aus«, sagte er.
    »Ach, wirklich?« Das fand ich sehr unwahrscheinlich. »Und wie viel muss Tante Lyd Ihnen dafür zahlen?« Sollte er nur merken, dass ich ihm auf die Schliche gekommen war! So leicht würde er meine Tante nicht hintergehen! Oder mich, denn ich würde ihn nicht aus den Augen lassen.
    »Nicht so schnippisch, Dawn«, ermahnte er mich achselzuckend. »Dafür verlange ich gar nichts. Ich habe ihr nur geholfen, den richtigen Laptop und einen geeigneten Provider auszusuchen. Hat nur ein paar Minuten gedauert. Und ich war ja ohnehin die ganze Zeit da.«
    »Warum ziehen Sie nicht gleich hier ein?«, murmelte ich und ging zum Kühlschrank, um nachzusehen, was ich essen könnte.
    »Aurora Carmichael!«, rief Jim in gespielter Entrüstung. »Wir kennen uns doch kaum. Außerdem glaube ich, dass ich nicht Ihr Typ bin … Ich habe schließlich immer noch alle meine eigenen Zähne.«
    »Falls Sie wieder auf dem Achtundsechzigjährigen herumhacken wollen«, schrie ich und wandte mich vom Kühlschrank ab, »das war ein Date ! Und wieso glauben Sie beurteilen zu können, wer mein Typ ist?«
    »Moment mal!« Lachend hob er eine Hand, um mich abzuwehren. »Das war nur ein kleiner Scherz. Treffen Sie doch, wen Sie wollen. Alle Altersheime stehen Ihnen offen.«
    »Wenn Sie’s unbedingt wissen müssen …« Ich warf die Kühlschranktür so vehement zu, dass die Flaschen dahinter klirrten. Jetzt war mir der Appetit vergangen. »Derzeit treffe ich mich regelmäßig mit einem Musiker. Kreativ, wundervoll, jung .« Natürlich trug ich etwas zu dick auf, denn es war ja nur ein einziges Date gewesen, gefolgt von etwas Gefummel neben den Mülltonnen. Seither hatte ich nichts mehr von Malky gehört. Und jung ? Um die dreißig, nicht unbedingt ein Toyboy wie Luke. Aber weil Jim so selbstgefällig lachte und so lässig in seinem grässlichen T-Shirt dasaß, mit den albernen Strähnen und der falschen Sonnenbräune, fühlte ich mich verzweifelt bemüßigt, ihm zu beweisen, dass ich keine tragische Figur war und richtige Dates hatte.
    »Schön für Sie«, meinte er lächelnd. Offenbar glaubte er mir nicht und dachte, ich würde bis an mein Lebensende bei meiner alten Tante wohnen … Dazu würde es sicher kommen, wenn Malky nicht bald anrief.
    Wie auf ein Stichwort surrte mein Handy mit einer SMS .
    »Das wird er sein«, verkündete ich, hocherfreut über die willkommene Unterbrechung, obwohl ich keineswegs sicher war, dass die SMS von Malky stammte. Die Nachricht stammte von einer unbekannten Nummer. Zum Glück, denn so trug Malky keine Schuld daran. So was Obszönes war mir nicht mehr untergekommen, seit ich als Schulmädchen meiner Mum Blutsbande von Shirley Conran entwendet hatte.
    »O Gott, Dawn, Sie sind ja ganz rot geworden!«, rief Jim und beobachtete, wie ich das Display anstarrte. »Was schreibt er denn?«
    »Das geht Sie nichts an.« Hastig schaltete ich mein Handy aus. Selbst wenn ich’s gewollt hätte – ich wäre unfähig gewesen, diese Nachricht vorzulesen. Und ich würde sie Jim ganz sicher nicht zeigen. Sagen wir mal, sie drückte den Wunsch aus, meinen Hintern mittels einer Tracht Prügel näher kennenzulernen. Ich hatte keine Ahnung, wer daran interessiert sein könnte. Panik stieg in mir auf. War Teddy inzwischen zu der Überzeugung gelangt, wir würden doch zusammenpassen?
    »Antworten Sie nicht?«, erkundigte sich Jim.
    Glücklicherweise wurde es mir erspart, auf diese Frage und die anonyme SMS reagieren zu müssen, denn in diesem Moment kam Tante Lyd mit Percy und Eleanor nach Hause. Alle drei hielten Programme vom National Theatre in den Händen. Also mussten sie eine Matinée besucht

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