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Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition)

Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition)

Titel: Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pippa Wright
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ohne mich zu fragen? Diese Mails sind grauenvoll! Will ich etwa chatten ? Wie alt ist der Typ? Vierzehn?«
    »Genau deshalb muss ich das ja alles in die Hand nehmen. Nicht du.« Ticky warf ihre blonde Mähne nach hinten. » Unpassend. Erinnerst du dich? Bei diesen Dates suchst du keinen Mann, den du heiraten willst. Andererseits – man kann nie wissen …«
    »Wenn einer dieser Männer mein Ehemann wird – das schwöre ich zu Gott, Ticky, dann schenke ich dir unser erstes Kind.«
    »Wow, jetzt übertreibst du deine Dankbarkeit.«
    »Damit will ich dir keineswegs danken, Ticky. Denn das wird sicher ein ganz widerliches Kind, ein hässlicher Gremlin-Mutant, den ich möglichst schnell loswerden will.«
    »Huh, du bist ja richtig sauer, Roars!« Ticky schleuderte ihr Haar über eine Schulter. »Obwohl ich dir nur helfen wollte!«
    »Ich komme sehr gut ohne deine Hilfe aus. Lass mich zumindest sehen, was du in diesem ›kleinen Dating-Profil‹ geschrieben hast.«
    »Äh – ja, natürlich.« In plötzlichem, wenig überzeugendem Arbeitseifer begann sie die Papiere auf ihrem Schreibtisch zu ordnen. »Später, Roars. Im Moment ist es ein bisschen hektisch …«
    »Ticky!«, mahnte ich. Wenn sie ihre Arbeit als Vorwand benutzte, musste sie ziemlich verzweifelt sein. Hätte sie eine lebenswichtige Verabredung mit einem ihrer adeligen Patenonkel zum Morgencocktail vorgeschützt, wäre es glaubhafter gewesen.
    »Es ist so viel zu tun …« Ehe ich sie zurückhalten konnte, stürmte sie aus dem Büro.
    Ihre Reaktion verstärkte meinen dringenden Wunsch, diesen Text zu lesen. Wie schwierig mochte das sein? Ich loggte mich bei »DasGlückMeinerFreundin.com« ein und suchte nach neunundzwanzigjährigen Frauen im Großraum London. Da lächelten unzählige Gesichter hoffnungsvoll in die Kamera und bedeuteten dem Betrachter, sie wären amüsant und unkompliziert, keineswegs verzweifelt, unattraktiv oder einsam. Sie, sage ich. Doch ich sollte wir sagen. Denn ich entdeckte mein Porträt, von Ticky aus dem Gruppenfoto ausgeschnitten, das bei der letzten Country-House- Weihnachtsparty entstanden war. Darunter stand, ich sei »wieder im Spiel«. Von bösen Ahnungen erfüllt, öffnete ich das Profil.
    Was euch Rorys Freundin Ticky erklärt:
    Rory ist eine bezaubernde rothaarige Journalistin, die gerade an einem speziellen Projekt arbeitet. Soeben hat sie sich von einem Mann getrennt, der Tabellenkalkulationen für eine Art Vorspiel hält. Und nun braucht sie einen bösen Jungen, der ihr zeigt, was sie versäumt hat. Könnt ihr einem braven Mädchen zeigen, welch großen Spaß das Laster macht? Wenn ihr glaubt, ihr würdet die feurige Leidenschaft wecken, die zu lange in Rorys Brust geschlummert hat, meldet euch!
    NUR unpassende Männer. Nette Jungs sind nicht gefragt.
    Das war’s. Sobald Ticky ins Büro zurückkam, würde ich ihr den Silberlöffel aus ihrem überprivilegierten Mund reißen und sie damit erschlagen.
    Aber sie schien meine mörderischen Gelüste zu spüren, denn sie kehrte an diesem Vormittag nicht an ihren Schreibtisch zurück. Gelegentlich sah ich sie an unserer Tür vorbeilaufen, wobei sie versuchte, den Eindruck zu erwecken, sie wäre ungemein beschäftigt. Und einmal ertappte ich sie in einer Ecke, wo sie aufgeregt mit Noonoo tuschelte. Als sie mich bemerkte, rannte sie die Hintertreppe hinunter.
    Ich war so auf meine Rachsucht konzentriert, dass ich mein Date mit dem Praktikanten völlig vergessen hatte. Kurz vor der Mittagspause bekam ich eine E-Mail.
    In zehn Minuten hole ich Sie ab.
    Gehen wir in meinen Club.
    L .
    Nur bei Country House arbeiteten Teenager-Praktikanten, die Mitglieder in privaten Clubs waren. Oder – entsetzt zuckte ich zusammen – meinte Luke einen Nachtclub? Gingen Teenager heutzutage zum Lunch in Nachtclubs? Was zog man an, wenn man so einen Club besuchte? Sicher kein geblümtes Kleid, wie ich es an diesem Tag trug. Um solchen absurden Problemen auszuweichen, hatte ich mich gegen ein Date mit einem Teenie gesträubt. Aber dann erinnerte ich mich – er war Amandas Patensohn. Konnte es noch schlimmer werden?

18
    Eins muss ich dem Privatschulensystem zugestehen. Es mag konservative Typen mit schlappen Haaren und einer Neigung zu roten Wangen oder fliehendem Kinn hervorbringen. Aber es bringt ihnen tadellose Manieren bei. Eigentlich schade, dass der Junge, der unser Lunch-Date so mühelos organisierte, dem Teenie-Alter noch nicht entwachsen war. Luke holte mich vom Büro ab, half mir in den

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