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Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition)

Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition)

Titel: Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pippa Wright
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mit mir essen gehen, ohne mich mit unsittlichen Anträgen zu nerven?«
    »Warum fürchten Sie sich vor Ihrer eigenen Sexualität?« Seine Hand wanderte wieder zu mir herüber. »Sie sind eine Frau im besten Alter, ich bin ein Mann im besten Alter. Wovor haben Sie Angst?«
    »Das ist doch Unsinn, ich habe keine Angst vor dir«, entgegnete ich verächtlich. Oder vielleicht doch? Luke war ein dürrer Junge, den ich notfalls in den Schwitzkasten nehmen konnte. Aber dabei würde ich mich sehr unbehaglich fühlen. Ich war es nicht gewöhnt, zudringliche Kerle gewaltsam abzuwehren, schon gar nicht einen Teenie, der spitz war wie Nachbars Lumpi und seine Hände nicht unter Kontrolle hatte.
    »Das bezweifle ich. Weil ich glaube, Sie fürchten, was mit Ihnen passieren wird, wenn Sie sich von mir verführen lassen.«
    Ich prustete in mein Wasserglas und kam mir wie das Gegenteil von Mrs. Robinson vor. »Im Ernst, Luke. Nur weil ich nicht mit dir schlafen will, fürchte ich meine Sexualität keineswegs.«
    Trotz allem bewunderte ich seine Chuzpe. Seinem pubertären Gehirn fehlte jedes Verständnis für die Möglichkeit, ich könnte seine Avancen zurückweisen, weil ich ihn unattraktiv fand. Stattdessen bildete er sich ein, ich hätte Probleme.
    »Kämpfen Sie nicht dagegen an«, drängte er. »Ticks hat mir erzählt, Sie seien endlos lange mit Ihrem Freund zusammen gewesen. Wollen Sie nach dieser halben Ewigkeit nicht wissen, wie es mit jemand anderem ist?«
    »Hör mal, Luke, du musst irgendwas missverstehen. Ich habe Dates mit unpassenden Männern. Nur Dates. Mit keinem habe ich Sex. Darum geht es nicht.« Bei dem Gedanken, ich hätte es mit Teddy treiben müssen, um meine Aufgabe zu erfüllen, erschauerte ich.
    Verwirrt runzelte Luke die Stirn. »Aber – warum nicht?«
    »Warum was nicht?«
    »Wieso schlafen Sie nicht mit den unpassenden Männern? Es ist doch nur Sex.«
    »Darum geht es nicht«, wiederholte ich. Unser Hauptgang wurde serviert, und der Kellner hob kaum merklich die Brauen.
    »Es geht immer um Sex«, behauptete Luke völlig unbeeindruckt. Dann schob er eine Spargelstange in den Mund, an deren Ende er lasziv saugte.
    »Falls du glaubst, ich finde das reizvoll, irrst du dich, Luke«, mahnte ich wie eine strenge Schulmeisterin.
    »Wenn Sie das machen würden, fände ich das geil.« Lüstern starrte er mich an.
    Wahrscheinlich würde es ihn auch antörnen, wenn ich einen Overall aus flauschigem Polyester tragen und ein komplettes Eiersandwich auf einmal in den Mund schieben würde. Ich wirkte wohl kaum so sexy, dass er sich nicht beherrschen konnte. Aber weil er mit Hormonen vollgepumpt war, erschien ihm alles, was ich sagte oder tat, wie ein Versuch, ihn anzubaggern.
    »Nun, ich werde es nicht tun.« Demonstrativ schnitt ich meinen Spargel in winzige Stücke.
    Diese Warnung verstand er nicht. Bemerkenswert, wie er mit einer Hand die Spargelstangen in sich hineinstopfte und mit der anderen meine Hüfte streichelte … Um mich besser zu sehen, wischte er den langen Pony aus seinen Augen. »Aber mit unpassenden Männern zu schlafen ist genauso, wie sich mit ihnen zu treffen. Solange Sie’s nicht ausprobieren, können Sie nicht wissen, ob es Ihnen gefällt.«
    »Würdest du mit einem Mann ins Bett gehen, nur um rauszufinden, dass du es nicht magst?«
    »O ja«, entgegnete er selbstsicher. »Aber jedes Mal, wenn ich es mit einem Kerl getrieben habe, dachte ich, mit einem Mädchen wär es besser. Begreifen Sie jetzt, wie das funktioniert?«
    Fassungslos starrte ich ihn an. Ich hatte mein Argument für schlagkräftig gehalten. Waren die meisten Privatschüler nicht konservativ und homophob? Oder wollten sie mit dieser Einstellung nur vertuschen, was die Jungs in diesen Internaten machten?
    »Glauben Sie mir, es ist sinnvoll, alles wenigstens einmal auszuprobieren«, fuhr Luke fort. »Deshalb müssen Sie mit den unpassenden Männern schlafen. Wenn Sie sich mit Dates begnügen, betrügen Sie Ihre Leserinnen. Dann legen Sie sich nicht richtig ins Zeug.«
    Hatte er recht? Verschanzte ich mich hinter meinem Job, um der Realität auszuweichen? Aber ich vermutete, darauf wies Luke mich nur hin, weil er mit mir ins Bett hüpfen wollte.
    »Sie finden mich unpassend, denn Sie weigern sich, einen Mann in mir zu sehen«, erläuterte er. »Für Sie bin ich von vornherein zu jung, also absolvieren Sie einfach nur dieses Date, statt festzustellen, warum ich nicht zu Ihnen passe.«
    »Vielleicht«, sagte ich nachdenklich, eher zu mir

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