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Vergiss den Sommer nicht (German Edition)

Vergiss den Sommer nicht (German Edition)

Titel: Vergiss den Sommer nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Morgan Matson
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gelangen würde. »Ach, vergiss es«, murmelte ich, lehnte mich an den Tresen und nahm einen großen Schluck von meinem ehemals heißen Kakao.
    »Ich denke, das hat ihn ganz schön aus den Latschen gehauen«, sagte Elliot und schüttelte den Kopf. »Und er ist so ein Typ, dem es gar nicht gut geht, wenn er aus den Latschen gehauen wird.«
    Ich nickte, als ob das vollkommen verständlich war, während ich mich fragte, was genau er damit sagen wollte. Blöderweise konnte ich ihn nicht direkt danach fragen. Und noch ehe ich mich entschieden hatte, passierten zwei Dinge nahezu zur selben Zeit: Lucy kam durch die Angestelltentür gefegt und Freds rotes Gesicht tauchte vor dem Fenster auf.
    »Mann, Mann, Mann«, schimpfte Lucy, »ist das vielleicht kalt!« Sie schaute erst auf mich, dann auf mein Sweatshirt und zog kritisch eine Augenbraue hoch. In diesem Moment knallte Fred seinen Angelkasten auf den Tresen, und wir fuhren alle drei vor Schreck zusammen.
    »Hi Fred«, sagte Elliot, rutschte vom Tresen (wo wir nicht sitzen durften) und fing an – sicher um beschäftigt zu wirken –, die Chipstüten in der Auslage zu ordnen.
    »Hi«, sagte auch Lucy. Sie ließ ihr Handy unauffällig in der Hosentasche verschwinden und lehnte sich lässig an den Tresen, als ob sie da schon die ganze Zeit gestanden hatte. »Wie lief’s beim Angeln?«
    »Nicht so gut«, seufzte Fred. »Ich denke, die Biester sind mir auf die Schliche gekommen.« Dann zeigte er auf mich. »Alles klar für Freitag?«
    Stumm starrte ich ihn an und wartete darauf, dass sich mir der Sinn seiner Worte erschloss. »Freitag?«, fragte ich schließlich.
    » Kino unterm Sternenzelt «, antwortete er und betonte jedes einzelne der drei Wörter. »Hab ich dir am ersten Tag gesagt. Du hast den Hut auf. Erste Vorstellung ist diesen Freitag.« Damit ließ er einen Stapel Plakate auf den Tresen fallen. Im Kino unterm Sternenzelt wurde einmal im Monat am Strand ein Film gezeigt. Dafür wurde am Seeufer eine große Leinwand aufgebaut. Die Leute brachten Decken und Stühle mit und sahen sich – wie der Name ahnen ließ – unter freiem Himmel einen Film an. Ich war auch ein paarmal dort gewesen, als ich jünger war, aber meistens gab es nur irgendwelche uralten Schinken, die mich wenig interessierten.
    Ich schaute wesentlich länger auf das Plakat, als ich brauchte, um den Filmtitel – Was ist mit Bob? – plus Datum und Uhrzeit zu erfassen.
    Fred hatte zwar erwähnt, dass ich was damit zu tun haben würde, aber eigentlich hatte ich angenommen, dass er mir mehr als drei Tage vorher Bescheid sagen würde. »Okay«, antwortete ich etwas gedehnt. »Was genau hab ich jetzt zu tun?«
    »Nun ja, nach dem letzten Sommer sind wir ein bisschen in einer heiklen Lage«, meinte Fred, und sowohl er als auch Lucy sahen in Richtung Elliot, der knallrot anlief.
    »Ich hatte freie Hand bei der Filmauswahl«, verteidigte er sich. »Es gab keinerlei Vorgaben.«
    »Die Beteiligung war am Ende ziemlich mager«, beklagte sich Fred. »Äußerst mager. Wir brauchen natürlich Filme, die Publikum bringen. Familienfreundliche Filme«, verkündete er mit einem finsteren Seitenblick auf Elliot. »Der erste steht schon fest, aber die nächsten beiden suchst du aus. Und du hilfst mir, die Plakate überall in der Stadt zu verteilen. Dabei dürfen übrigens alle helfen«, ergänzte er und schob den Stapel in die Mitte des Tresens.
    »Oh«, sagte ich. Das klang ja gar nicht so übel. »Klar.«
    »Gut«, freute sich Fred und nahm seinen Angelkasten. Er sah zum fast leeren Strand und schüttelte den Kopf. »Wenn keine Kunden da sind, müssen hier nicht drei Leute stehen. Zwei von euch können nach Hause gehen, wenn ihr wollt. Die Auswahl überlasse ich euch.« Damit nickte er uns zu, drehte sich um und verschwand in Richtung Parkplatz.
    Kaum war er weg, drehte sich Lucy zu Elliot und mir. »Ich bin raus«, sagte sie schnell.
    Noch ehe ich auch nur Luft geholt hatte, wiederholte Elliot: »Ich auch.«
    Ich zuckte die Schultern. »Ich nehme mal an, das heißt, dass ich hierbleibe.« Im Grunde hatte ich nichts dagegen, da alleine zu arbeiten nicht wesentlich anders war als mit Lucy zusammen – ebenso schweigsam, nur weniger stressig.
    »Und mach dir bloß kein Kopf wegen diesem Filmdings«, sagte Elliot noch, als Lucy schon an ihm vorbei zu den Wandhaken ging, wo wir unseren Kram hängen hatten. »Is echt kein Ding.«
    »Schon klar«, versicherte ich. »Klingt voll machbar. Aber sag mal, was war denn letztes

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