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Vergiss den Sommer nicht (German Edition)

Vergiss den Sommer nicht (German Edition)

Titel: Vergiss den Sommer nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Morgan Matson
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gleich abhauen.«
    Fred war gerade auf Angeltour und musste es ja nicht unbedingt erfahren, aber das sagte ich ihr nicht. Und Lucy konnte ich auf keinen Fall fragen, da sie sowieso ablehnen würde. Deshalb nickte ich nur und schluckte mühsam, während ich die Notizkärtchen in meiner Hand hypnotisierte. Ich hatte im Netz so viel wie möglich über den Film recherchiert, aber meine ganzen sauber aufgeschriebenen Stichpunkte kamen mir plötzlich komplett nutzlos vor.
    Leland, der den Projektor bediente, kam zu uns herübergeschlendert. »Na, wie sieht’s aus? Können wir loslegen?«, fragte er.
    Panisch schaute ich auf die Uhr im Kiosk. Ich war davon ausgegangen, dass ich noch viel mehr Zeit hatte, um mir zu überlegen, was ich sagen wollte und mir in Erinnerung zu rufen, wie das mit dem Atmen noch mal ging. Aber es war tatsächlich schon fast halb neun. Lucy zog fragend eine Augenbraue hoch und sah mich herausfordernd an.
    »Okay«, sagte ich zu meiner eigenen Überraschung, denn eigentlich fühlte ich mich, als müsste ich mich jeden Moment übergeben.
    »Alles klar«, antwortete Leland und schlurfte zurück zur improvisierten Vorführkabine am anderen Ende des Strandes.
    »Hals- und Beinbruch«, meinte Elliot zu mir und begleitete mich ein Stück, als ich langsam über den Strand lief. »Und vergiss nicht den Leuten zu sagen, wann der nächste Kinoabend ist. Und dass der Imbiss nur noch ’ne halbe Stunde offen ist. Ach ja, und dass sie ihr Handy ausschalten sollen.«
    »Okay«, murmelte ich, während in meinem Kopf nur Chaos herrschte und mein Herz dermaßen laut klopfte, dass es bestimmt noch in der ersten Reihe zu hören war.
    »Na los jetzt«, drängelte Elliot und schubste mich leicht an, als ich keine Anstalten machte anzufangen.
    »Okay«, wiederholte ich. Dann atmete ich tief durch und zwang mich, einen Fuß vor den anderen zu setzen, bis ich schließlich direkt vor der Kinoleinwand stand. »Hallo«, begann ich zögernd. Aber kaum jemand reagierte. Das hätte mich eigentlich beruhigen können, tat es aber nicht. Denn das hieß ja, dass ich weiterreden musste, und zwar lauter. »Hallo«, wiederholteich also etwas bestimmter, woraufhin sich einige Köpfe erwartungsvoll in meine Richtung drehten. In der Mitte der Zuschauermenge sah ich meinen Bruder die Taschenlampe ausschalten. »Äh also, ich bin Taylor. Edwards. Und ich arbeite hier am Strand imbiss.« Ich sah hinunter auf die Notizen in meiner leicht zitternden Hand. Die Stille im Publikum machte mich ganz verrückt. »Willkommen zum Kino. Unterm Sternenzelt«, brachte ich schließlich heraus. Als ich aufschaute, war ein Meer von Augenpaaren auf mich gerichtet, was mich vollständig aus dem Konzept brachte. Ich merkte, wie mir Schweißperlen auf die Stirn traten. »Heute zeigen wir Was ist mit Bob. Also … Bill Murray«, stammelte ich und klammerte mich an meine Stichpunkte. »1991. Old School. Komödie. Klassiker.« Ich wollte eigentlich nur noch weg, aber aus unerfindlichen Gründen stand ich wie angewurzeltda. Vom Kiosk her hörte ich leise Plopp-Geräusche, und mein nur noch partiell funktionierendes Hirn sagte mir, dass Lucy offensichtlich die Popcorn-Maschine doch noch in Gang gebracht hatte.
    »Tja …« Ich sah wieder in die Zuschauermenge, aus der mich einige jetzt fragend ansahen, während meine Familie ziemlich erschrocken wirkte. Ganz hinten, bei der Vorführkabine, entdeckte ich – deutlich wie im Scheinwerferlicht – Henry und Davy. Henry sah mich mit einem so mitleidigen Blick an, der fast noch schlimmer war als Warrens entsetztes Gesicht. Wieder starrte ich auf meine Notizen, aber vor meinen Augen verschwamm alles. Ich bekam kein Wort mehr heraus und merkte, wie die Stille immer unerträglicher wurde. Meine Panik wuchs ins Unermessliche, und ich war kurz davor, in Tränen auszubrechen.
    »Also herzlich willkommen. Schön, dass Sie da sind!« Wie durch ein Wunder stand plötzlich Elliot neben mir und grinste in die Menge, als ob nichts gewesen wäre. »Der Imbiss hat nur noch eine halbe Stunde geöffnet, also holen Sie sich ihr Popcorn lieber gleich. Und bitte schalten Sie ihr Handy aus. Jetzt aber erst mal gute Unterhaltung!«
    Vereinzelt gab es Beifall, und dann flimmerten über die Leinwand auch schon die üblichen blauen FBI-Hinweise zwecksCopyright und so. Elliot schob mich in Richtung Kiosk, wobei meine Beine derart zitterten, dass ich Angst hatte, einfach umzufallen.
    »Ich hätte wohl doch auf dich hören sollen, dass du keine

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