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Vergiss die Toten nicht

Vergiss die Toten nicht

Titel: Vergiss die Toten nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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hatte er einen Verdacht? War Ryan deshalb zu der Besprechung auf der Jacht eingeladen worden?
    »Ich möchte das Geld zurückgeben«, sagte Lisa. »Und zwar möglichst unauffällig. Selbst wenn Jimmy deshalb wieder seine Stelle verloren hätte, hätte er es nie annehmen dürfen. Doch wie ich schon erklärt habe, ahnte er das offenbar. Deshalb war er in den letzten Monaten so niedergeschlagen, obwohl er Arbeit hatte. Da er es nicht mehr gutmachen kann, werde ich es an seiner Stelle tun. Gewiss stammt das Geld von jemandem in der Baufirma Krause. Ich will, dass derjenige es wiederbekommt.
    Und deshalb habe ich mich an Sie gewandt.«
    Lisa hätte sich selbst nie solchen Mut zugetraut, doch nun streckte sie die Hand über den Tisch und ergriff die von Nel .
    »Als Jimmy sich bei der Firma Ihres Mannes bewarb, Nel , waren sich die beiden nie begegnet. Da bin ich ganz sicher. Und dann, kurz nachdem Jimmy fest bei Sam Krause angestellt worden war, ist etwas Schreckliches geschehen. Ich weiß nicht, was es war, aber bestimmt hatte es mit einem Projekt zu tun, an dem Ihr Mann und Jimmy arbeiteten. Sie müssen herausfinden, worum es sich handelte, und mir helfen, das Problem zu lösen.«

45
G
    eorge Brennan und Jack Sclafani waren beide anwesend, als Robert Walters, der Seniorpartner des Architekturbüros Walters und Arsdale, in Begleitung des Chefjustiziars der Firma bei Staatsanwalt Cal Thompson erschien. Thompson gehörte dem Team der Staatsanwaltschaft an, das im Auftrag der Stadt New York die Schmiergeldzahlungen und illegalen Preisabsprachen in der Baubranche untersuchte.
    Alle
    Parteien
    wussten,
    dass
    mit
    Walters
    eine
    Kronzeugenverabredung getroffen worden war, weshalb er Immunität genoss, falls er sich in seiner heutigen Aussage selbst belasten sollte.
    Sein Anwalt hatte schon der Form halber eine Presseerklärung herausgegeben: »Die Inhaber der Firma Walters und Arsdale streiten jegliche illegale Machenschaften ab und sind sicher, dass man sie nicht unter Anklage stellen wird.«
    Robert Walters gab sich zwar kühl und herablassend, doch Brennan und Sclafani merkten ihm seine Nervosität und Anspannung deutlich an. Jede seiner Bewegungen schien so wohlüberlegt, dass sie wie eingeübt wirkte.
    An seiner Stelle wäre mir auch mulmig, dachte Brennan. Die Vorstände von fast zwei Dutzend vergleichbarer Firmen hatten sich aus taktischen Gründen bereits schuldig bekannt, damit nicht weiter gegen sie ermittelt wurde. Die meisten würden wohl mit einer Strafpredigt und einer Geldbuße davonkommen. Da lachten ja die Hühner! Man zahlte eine Strafe von einer Million Dollar, während die eigene Firma eine halbe Milliarde absahnte. Wenn der Staatsanwalt wirklich etwas in der Hand hatte, musste der Angeklagte in manchen Fäl en ein paar Stunden gemeinnützige Arbeit leisten. Ganz selten bekam einer dieser wichtigen Männer einige Monate Haft aufgebrummt. Und was geschah nach ihrer Entlassung? Dreimal durfte man raten: Sie machten weiter, als wäre nichts gewesen.
    Es ist wie eine Lizenz zum Gelddrucken, sagte sich Brennan.
    Die großen Baufirmen sprechen untereinander ab, wer den Auftrag bekommt. Auch das günstigste Angebot enthält noch einen kleinen Aufschlag, der Architekt oder das Planungsbüro nimmt an – und kriegt dafür eine hübsche Provision. Dann kommt das nächste Bauprojekt, und die Sache läuft wie gehabt.
    Diesmal reicht eine andere der großen Baufirmen das günstigste Angebot ein. Alles ist abgesprochen, eine Hand wäscht die andere, auch wenn das niemand laut sagt.
    Obwohl es eigentlich sinnlos erschien, hielt Brennan es für notwendig, in diesen Fällen zu ermitteln. Wenn wir den großen Tieren Feuer unter dem Hintern machen, bekommen die kleineren Firmen vielleicht auch mal einen lukrativen Auftrag ab, lautete sein Motto. Manchmal jedoch fragte er sich, ob er die Dinge nicht zu optimistisch sah.
    »In dieser Branche wird die eigentlich legitime Auszahlung von Provisionen gelegentlich ein wenig überstrapaziert«, meinte Walters.
    »Was mein Mandant damit ausdrücken möchte…«, fiel sein Anwalt ihm ins Wort.
    Endlich wandte sich die Vernehmung dem Thema zu, das George Brennan und Jack Sclafani besonders am Herzen lag:
    »Mr. Walters, war der verstorbene Adam Cauliff Mitarbeiter Ihrer Firma?«
    Oh, es gefällt ihm gar nicht, diesen Namen zu hören, sagte sich Sclafani. Denn er stellte fest, dass Robert Walters bei dieser Frage die Zornesröte ins Gesicht stieg.

    »Adam Cauliff war etwa zweieinhalb

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