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Vergiss die Toten nicht

Vergiss die Toten nicht

Titel: Vergiss die Toten nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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schämte sie sich. Ja, sie hatten ihre Meinungsverschiedenheiten. Doch Mac war immer für sie da, und sie konnte sich auf ihn verlassen, wenn sie ihn brauchte. Und deshalb hielt sie das Zerwürfnis zwischen ihnen einfach nicht aus.
    »Hallo, Opa«, sagte sie nun.
    Sie nahmen sich bei den Händen. »Bist du immer noch mein bestes Mädchen, Nell?«

    »Natürlich.«
    Liz saß ihnen gegenüber. »Soll ich Sie allein lassen, damit Sie sich versöhnen können?«
    »Nein. Das heutige Tagesgericht ist Rindergeschnetzeltes, Ihr Lieblingsessen. Meins auch.« Nell lächelte Liz zu und wies auf ihren Großvater. »Aber nur die Götter wissen, was unsere Legende hier essen will.«
    »In diesem Fall bleibe ich. Könnten wir vielleicht über das Wetter oder über Football reden, bis ich etwas im Magen habe?«
    »Wir werden es versuchen«, erwiderten Cornelius und Cornelia MacDermott im Chor und grinsten einander an. Doch als der Shrimpscocktail gebracht wurde, drehte sich das Gespräch natürlich wieder um die Wahlen. »Es ist erst vorbei, wenn das endgültige Ergebnis vorliegt, Nell«, sagte Mac. »Bei Präsidentschaftswahlen ist nicht vorauszusehen, wie die Stadt und der Bundesstaat New York sich entscheiden werden.
    Deshalb zählt jeder Sitz im Kongress. Menschen, die einen Kandidaten bevorzugen, wählen normalerweise auch dessen Partei. Und du bist eine Kandidatin, die uns diese Stimmen bringen kann.«
    »Glaubst du das wirklich?«, fragte Nell.
    »Ich weiß es«, entgegnete Mac. »Schließlich war ich nicht umsonst mein Leben lang Politiker. Also setzen wir deinen Namen auf den Wahlschein. Dann wirst du es selbst sehen.«
    »Ich werde bestimmt kandidieren, Mac. Gib mir nur ein paar Tage, um mich wieder zu sammeln.«
    Sie ahnte schon, welches Thema nun auf den Tisch kommen würde, da die Wahlen ja nun fürs Erste abgehakt waren.
    »Warst du bei dieser Hellseherin?«
    »Ja.«
    »Und, hast du Jesus Christus und die Heilige Jungfrau erreicht?«
    »Mac«, zischte Liz warnend.
    Er kann nun einmal nicht aus seiner Haut heraus, sagte sich Nel . Sie legte sich ihre Antwort sorgfältig zurecht. »Ja, Mac, ich war bei ihr. Sie hat mir gesagt, Adam bedauere, dass er sich gegen meine Pläne gestellt habe. Natürlich bin ich sicher, dass sie damit meine Entscheidung gemeint hat, in die Politik zu gehen.
    Außerdem sagte sie, Adam wolle, dass ich mein Leben weiterlebe und für ihn bete. Sie hat mir geraten, seine Kleider wegzugeben, um damit anderen Menschen zu helfen.«
    »Wenn das alles war, hat sie gar nicht so Unrecht.«
    »Wahrscheinlich hätte mir Monsignore Durcan dasselbe geantwortet, wenn ich ihn gefragt hätte. Nur mit dem Unterschied, dass Bonnie Wilson es direkt von Adam weiß«, fügte sie hinzu.
    Nel spürte, wie ihr Großvater und Liz sie anstarrten. »Mir ist klar, wie absurd das klingt«, fuhr sie fort. »Doch als ich bei ihr war, habe ich ihr geglaubt.«
    »Und jetzt?«
    »Ich finde ihre Ratschläge sinnvoll. Aber da war noch etwas, Mac. Peter Längs Name ist gefallen. Ich habe keine Ahnung, was ich davon halten soll. Wenn Bonnie Wilson die Wahrheit sagt, hat mich Adam aus dem Jenseits – wie man es nennt – vor ihm gewarnt.«
    »Nell, um Himmels willen! Du nimmst das alles viel zu ernst.«
    »Darüber bin ich mir im Klaren. Allerdings haben Adam und Peter Lang gemeinsam an der Erschließung des Grundstücks in der 28. Straße gearbeitet. Adam plante das Gebäude, das dort entstehen sollte. Heute am späten Nachmittag rief Peter mich an und meinte, er müsse eine wichtige geschäftliche Angelegenheit mit mir besprechen. Morgen Vormittag kommt er zu mir.«

    »Pass auf«, erwiderte Mac. »Ohne ein paar krumme Geschäfte hätte Lang es sicherlich nicht so weit gebracht. Also hat er vermutlich keine weiße Weste. Ich werde jemanden damit beauftragen, Erkundigungen über ihn einzuziehen.« Er überlegte, ob es angebracht war, Beim Essen ein zusätzliches Problem anzusprechen, entschied sich dann aber, offen zu sein. »Im Augenblick haben wir noch einen weiteren Grund, uns Sorgen zu machen, Nel . Bestimmt hast du mitbekommen, dass heute Nachmittag in der Lexington Avenue die Fassade eines Hauses eingestürzt ist.«
    »Ja, ich hab’s in den Sechs-Uhr-Nachrichten gehört.«
    »Das könnte Schwierigkeiten geben, Nell. Kurz bevor ich heute Abend mein Büro verließ, erhielt ich einen Anruf von Bob Walters. Sam Krause war der Bauunternehmer, der die Arbeiten an dem Gebäude in der Lexington Avenue ausgeführt hat. Und Adam war

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