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Vergiss es Baby - Roman

Vergiss es Baby - Roman

Titel: Vergiss es Baby - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Sanders
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andere als eine Verbesserung seiner Wohnsituation.
    Befriedigt schloss Marlene die Tür. In der Küche schenkte sie sich ein Glas Rotwein ein und öffnete die Post, die ordentlich gestapelt auf dem Tisch lag. Kurz darauf war die Aussicht auf Ruhe und Entspannung dahin. Die zentrale Bußgeldstelle der Bayerischen Polizeiverwaltung teilte ihr mit, dass sie ab dem nächsten Monat ohne Führerschein sein würde. Das hatte sie völlig vergessen! Wieder einmal war sie zu schnell gefahren,
natürlich geblitzt worden und hatte nun, mit Verspätung, die Quittung dafür erhalten.
    Als ihr Handy, das sie auf die Ablage neben der Badewanne gelegt hatte, klingelte, wollte sie nicht rangehen. Doch dann überlegte sie es sich anders und rannte ins Bad. Es war Karl. Die Minigurke. Diesen Titel würde sie wohl nicht mehr so schnell aus ihrem Hirn verbannen können.
    »Gut, dass du anrufst. Mir geht es wirklich mies.« Sie setzte sich auf den Badewannenrand und drehte das Wasser ab.
    »Mir auch. Ich sehne mich so nach dir!«
    »Karl, hör mal«, fing sie an, »die haben meinen Führerschein kassiert. Ich habe keine Ahnung, wie ich nächste Woche zu meinen Kunden kommen soll.«
    »Das Beste wird sein, du entspannst dich erst mal.«
    Wie erwartet hatte Karl kein offenes Ohr für ihre Probleme.
    »Ich habe mir heute bei der Arbeit vorgestellt, wie wir beide in einem Restaurant beim Essen sitzen.«
    Sein Bild entstammte wirklich dem Reich der Fantasie. Sie teilten das Bett, nicht ihren Alltag. Noch nie hatten sie sich zusammen in der Öffentlichkeit blicken lassen, und obwohl Karl eine durchaus präsentable Erscheinung abgab, hatte Marlene nicht vor, etwas an diesem Zustand zu ändern.
    »Und wie es sich anfühlt, wenn ich scheu deine Knie berühre«, setzte er seinen Monolog fort, »und dann mutiger werde, nachdem du die Beine ein wenig gespreizt hast.«
    »Karl, jetzt lass das doch mal. Kannst du mich vielleicht nächste Woche ab und zu fahren?«
    »Fahren? Langsam fahre ich mit meiner Hand hinunter zu deiner Lustperle, die ich sanft …«

    »Karl! Wenn du mir sowieso nicht zuhörst, dann lege ich eben einfach auf!«
    »Ich muss dich sehen. Kann ich vorbeikommen?«
    »Nein. Tut mir leid, heute nicht.«
    »Stell dir einfach vor, wie ich an deiner Lustperle spiele und du langsam stöhnst vor Verlangen, während ich gleichzeitig …«
    »Karl!«
    Sie legte auf, ohne sich zu verabschieden. Als sie später im schaumigen Badewasser untertauchte, hatte sie Mühe, die Tränen zurückzuhalten. Kurz spielte sie mit dem Gedanken, ihre Mutter anzurufen, verwarf ihn jedoch gleich wieder. Die würde ihr auch nicht helfen können.
    Ihr Weinglas war leer, und die CD lange zu Ende, als sie endlich aus der Wanne stieg. In der Küche genehmigte sie sich noch einen Barolo. Um die ungewohnte Stille, die nur vom Surren des Kühlschranks unterbrochen wurde, zu vertreiben, schaltete sie das Radio ein. Doch statt aufmunternder Musik grub sich eine sanfte Soulnummer in ihre Gehörgänge. Die düsteren Gedanken des Tages und der vorübergehende Verlust ihres Führerscheins waren vergessen, als sie die Lautstärke bis zum Anschlag drehte. Der Song ging ohne Vorwarnung in eine Nummer von Madonna über. Das Sehnsuchtsmonster verkroch sich. Sie schaltete das Radio aus, löschte das Licht und ging zu Bett.

Kapitel acht
    Mein Gott, was für ein Chaos! Wenn er so weitermachte, war in der Bude bald kein Raum mehr betretbar. Bislang hatte er zwar nicht gewagt, in den Zimmern der WG-Bewohner Unordnung zu stiften, aber das konnte sich natürlich jederzeit ändern.
    Gestern hatte Valentin alle Wohnzimmermöbel, die er alleine rücken konnte, in die Küche verfrachtet, was zur Folge hatte, dass dort bis auf Weiteres niemand mehr kochen oder gar essen konnte. Nur die Arbeitsplatte, auf der die Kaffeemaschine thronte, war noch zugänglich, darauf hatte er geachtet. Leider ließ sich der Kühlschrank nun nicht mehr öffnen, um Milch herauszuholen. Ein Stapel Kartons versperrte die Tür.
    Heute hatte er im Flur für ein ähnliches Chaos gesorgt. Nun stand der eigentlichen Aufgabe, das Streichen der Wohnzimmerwände, nichts mehr im Wege. Zum Glück hatten Florian und er sich die Farbe, die Marlene vorschwebte, im Baumarkt mischen lassen. Dieses Ockergelb hätte er nie im Leben hinbekommen. Er legte Zeitungen aus, öffnete den ersten Farbeimer und rührte gründlich um. Als er die Walze eintauchte, fragte er sich, wie lange er vor den anderen würde verbergen können, zwei linke

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