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Vergiss mein nicht

Vergiss mein nicht

Titel: Vergiss mein nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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hinaus.
    » Du brauchst keine Angst vor ihnen zu haben«, witzelte Sara.
    » Aber sie sind doch so blutrünstig«, erwiderte Jeffrey. Er ging in die Hocke, um Bobs Kopf zu tätscheln. Der Hund rollte sich auf den Rücken und streckte sein linkes Vorderbein in die Luft, während Jeffrey seinen Bauch kraulte.
    Sara legte Jeffrey ihre Hand auf die Schulter. » Wie geht’s Lacey?«
    Er seufzte. » Besser. Die Wirkung der Schlaftabletten lässt nach, aber sie ist noch immer groggy.«
    » Hat man was herausgefunden?«
    » Es gibt keine Beweise für kürzlich stattgefundenen Missbrauch«, sagte Jeffrey.
    » Und früher?«
    Er nickte. » Es gibt allerdings Anzeichen, dass früher etwas geschehen ist.«
    Sara schien zu spüren, dass er ihr im Moment keine weiteren Einzelheiten mitteilen wollte. Sie fragte nur: » Was hat ihr Vater gesagt?«
    Jeffrey kraulte weiter Bobs Bauch und genoss dieses kleine Vergnügen. » Er hat nur gesagt, dass er froh ist, sie wiederzuhaben.«
    » Hat er etwas dagegen, dass ich morgen mit ihr reden möchte?«
    » Bis jetzt nicht«, sagte Jeffrey. » Er glaubt noch immer, dass es allein Dottie war.«
    Sie strich ihm eine Haarsträhne hinters Ohr. » Sind die Kinder schon identifiziert worden?«
    » Ihre Fingerabdrücke werden überprüft. Wer weiß, was sich dabei alles herausstellt. Einer von ihnen hörte sich kanadisch an. Dieser Junge…« Er brach ab, weil er nicht wusste, ob er Sara erzählen konnte, was sie in dem Haus entdeckt hatten. Er konnte selbst kaum daran denken, ohne dass ihm übel wurde.
    » Und was ist mit der Tagesstätte hinter dem Haus?«
    » Sie hatte gerade erst angefangen, dort zu arbeiten«, sagte Jeffrey. » Vor ungefähr einer Woche. Die Kinder werden alle untersucht, aber vermutlich hatte Dottie noch nicht genug Zeit.«
    Sara stellte die Frage, die ihn nicht schlafen ließ: » Glaubst du, dass du Dottie je finden wirst?«
    » Wir hoffen, sie weiß nichts davon, dass wir Jennys Sozialversicherungsnummer haben und damit arbeiten«, sagte er und kraulte jetzt der Gerechtigkeit halber auch Billy hinter den Ohren und am Bauch. » Sie hat bereits Post aus dem Postfach abgeholt, wie wir von einer der Angestellten erfahren haben. Seit einem Jahr hat sie das Fach gemietet. Die Post von zwei anderen Fächern ist an dieses Fach weitergeleitet worden.«
    Sara presste die Lippen aufeinander. » Hört sich so an, als wüsste sie genau, was sie tut.«
    » Wir haben eine Absprache mit der Kreditkartengesellschaft getroffen. Die schicken die Karte morgen raus. Sollte in zwei Tagen im Fach gelandet sein.« Er zuckte die Achseln. » Und dann können wir nur abwarten. Eigentlich kann es nicht lange dauern, bis sie auftaucht. Denn sie braucht auf jeden Fall Geld, um wieder was in Gang zu bringen.«
    » Du glaubst also, sie macht weiter?«
    Er lächelte sie betrübt an. » Der Typ im Postamt hat gemeint, es liegt bereits eine weitere Kreditkarte von einer anderen Gesellschaft im Postfach.«
    » Wieso sind die denn so kooperativ?«, fragte Sara. Sie wusste sehr wohl, wie unwillig die Menschen heutzutage waren, der Polizei zu helfen. » Wollten die meisten nicht zuerst einen Gerichtsbeschluss sehen?«
    » Nein«, entgegnete Jeffrey. » Es ist erstaunlich, wie hilfsbereit die Leute sind, wenn man ihnen sagt, dass es um Kinder geht.«
    » Schön«, begann Sara. » Und was jetzt?«
    » Wir werden uns mit der Schule koordinieren müssen, um herauszufinden, wie viele Kinder in diese Sache verwickelt waren.«
    » Ich möchte jede Krankenakte in der Klinik überprüfen.«
    » Wird Molly dir helfen?«
    Sara nickte. » Ich habe schon mit ihr gesprochen. Aber wir müssen sehr überlegt vorgehen. Es wird schon schwer genug werden, allein mit den hysterischen Eltern umzugehen, deren Kinder nie Kontakt zu Dave Fine oder Dottie oder Grace hatten.«
    » Meinst du, das wird ein Problem?«
    » Ja«, antwortete sie. » Und man kann ihnen auch keinen Vorwurf machen. Aber wir müssen einen Weg finden, die echten Fälle von den potenziellen zu unterscheiden. Wir haben insofern Glück, dass diese Grausamkeiten älteren Kindern angetan wurden, die erzählen können, was geschehen ist.«
    » So alt sahen sie aber auf den Fotos gar nicht aus.«
    » Das FBI setzt jemanden ein, der den Kindern jeweils ein bestimmtes Alter zuschreibt. Es gibt bestimmte Merkmale, die verraten, wie alt ein Kind ist.«
    » Allein schon der Gedanke missfällt mir.«
    » Soll ich mitgehen, wenn du in die Schule musst?«
    Jeffrey seufzte bei dem

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