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Vergiss mein nicht

Vergiss mein nicht

Titel: Vergiss mein nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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zurück. » Wir bleiben hier die ganze Nacht sitzen, bis ihr mir erzählt, was ich wissen muss.«
    Sie schienen ihr das abzunehmen, auch wenn Lena eigentlich nur aus dieser Schule wegkommen wollte.
    Britanny sprach als Erste: » Lacey war nur wegen Mark mit ihr befreundet.«
    » Mark Patterson, Laceys Bruder?«
    » Na gut«, sagte Shanna und hob die Hand. Ihre Stimme klang aufgeregt, als hätte Lena sie mit ihrer unbarmherzigen Verhörtaktik kleinbekommen und sei jetzt froh, alles ausplaudern zu dürfen. » Sie war eine Nutte.«
    » Shanna!« Heather bekam den Mund nicht wieder zu.
    » Du weißt doch auch, dass es wahr ist«, entgegnete Shanna. » Die hat es mit vielen gemacht, nicht nur mit Mark.«
    Brad wurde unruhig und sah betretener aus, als Lena ihn je gesehen hatte.
    » Mit wem hat sie geschlafen?«, fragte Lena und sah die Jungen an. Keiner von ihnen sah ihr in die Augen.
    » Ganz sicher weiß ich nur das mit Mark«, sagte Shanna, als würde sie beim Mittagessen mit ihren Freundinnen schwatzen. » Aber es gab da allerhand Gerüchte, dass sie den Jungs jederzeit einen blasen…«
    » Mensch«, unterbrach Heather. » Sie ist tot. Warum musst du so was sagen?«
    » Weil es die Wahrheit ist!«, entgegnete Shanna mit hoher und erregter Stimme.
    Heather wirkte erbost. » Das waren doch nur Gerüchte. Niemand weiß, ob die stimmen oder nicht.«
    Lena fragte: » Was waren denn das für Gerüchte?«
    Shanna war überglücklich, loslegen zu können: » Nach der fünften Stunde hatte sie mit manchen Jungs hinter der Sporthalle Sex.«
    » Verkehr oder nur Blasen?«, fragte Lena, die Jungen immer noch im Auge. Shanna zuckte die Achseln und warf Heather einen Seitenblick zu. » Ich war nicht dabei.«
    » Heather aber?«
    » Heather mag keine Jungs«, posaunte Shanna hinaus.
    » Schnauze!«, kommandierte Heather alarmiert.
    Lena fragte sich, ob sie wohl ebenso schockiert dreinschaute wie Brad. Es kam ihr so vor, als seien sie Gäste in ihrer eigenen perversen Talkshow, live aus der Schulbibliothek.
    » Es reicht«, sagte Lena und hob die Hand, um für Ruhe zu sorgen. » Welche Beweise habt ihr dafür, dass Jenny rumgehurt hat?«
    Die Mädchen blieben stumm und sahen einander an.
    » Keine, stimmt’s?«, sagte Lena. » Ihr könnt mir also keinen Jungen nennen, mit dem sie zusammen war?«
    Carson regte sich auf seinem Stuhl, aber freiwillig äußerte er sich nicht.
    » Mark«, sagte Shanna achselzuckend. » Aber Mark, der hat doch mit jeder.«
    » In echt«, murmelte Brittany, und es klang irgendwie bedauernd.
    Lena seufzte. Sie rieb sich den Nasenrücken. Kopfschmerzen meldeten sich an, die wohl den ganzen Tag bleiben würden. » Also, wer hat das Gerücht verbreitet?«
    Sie stellten sich allesamt unwissend und zuckten die Achseln. Aber das schien generell die Reaktion der Teenager auf jede Frage zu sein.
    » Pansy Davis hat es mir erzählt«, sagte Shanna.
    » Sie hat mir auch erzählt, dass sie Donnerstagabend mit Ron Wilson geschlafen hat«, mischte sich Brittany ein. » Und dabei wissen wir doch, dass Ron an jenem Abend mit bei Frank zu Hause war.«
    » Frank sagt aber, er hat sich weggeschlichen!«, quäkte Shanna.
    » Halt, halt!« Lena hob beide Hände. Es kam ihr vor, als sollte sie von einem Schwarm Enten zu Tode geknabbert werden. » Keine von euch erinnert sich also, woher sie das Gerücht hat?«
    » Es war eben allgemein bekannt«, sagte Heather zu Lena. » Ich mein, ich weiß nicht mehr, wer’s mir gesagt hat, aber Jenny hat sich eben total komisch benommen, klar? Sie ist mit Jungs losgezogen, die sie überhaupt nicht kannte. Jungs, will ich mal sagen, aus der zwölften Klasse.«
    » Und du weißt nicht, wie die heißen?«
    Heather schüttelte den Kopf. » Die waren aus den Abschlussklassen.«
    » Keine von den besonders beliebten Schülern?«, fragte Lena.
    » Manche waren echt ätzend«, erläuterte Brittany. » Mit denen würde ich mich gar nicht abgeben. Nicht beliebt. Irgendwie so wie Jenny.«
    » Ist sie mit denen im Bus nach Hause gefahren?«
    » Die hatten Autos«, sagte Heather. » Die dürfen doch schon fahren.«
    » Erinnert ihr euch an irgendeinen dieser Wagen?«
    Heather schüttelte den Kopf, aber Brittany schnippte mit den Fingern und wandte sich an Shanna: » Erinnerst du dich an den coolen schwarzen Thunderbird?«
    » Einen neuen oder alten?«, fragte Lena.
    » Einer von den alten, die hinten echt riesig sind«, sagte Shanna. » Machte richtig Lärm, die Karre, als wenn irgendwas mit dem Motor

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