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Vergiss mein nicht!

Vergiss mein nicht!

Titel: Vergiss mein nicht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasie West
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kannst du mich heute nach Hause fahren?«, fragte ich, erpicht darauf, das Bobby-Thema abzuhaken.
    »Klar, ist dein Auto heute Morgen nicht angesprungen?«
    Ich scrollte über die Diagramme auf meinem Monitor, bis ich unsere aktuelle Aufgabe gefunden hatte. »Nein, der Nebel.«
    »Ach, war ja klar.« Sie brauchte keine näheren Erklärungen. Meine Mom und ihre Überängstlichkeit hatten schon ganz andere Pläne durchkreuzt.
    Laila drehte sich wieder zu ihrem Monitor um, weil Mr Caston begann, durch die Reihen zu schlendern. Auf ihrem Bildschirm war das Innenleben eines Frosches zu sehen. »Wo liegen nun die Nieren?«, fragte sie.
    Ich zeigte ihr die Stelle, und als die Wärme meines Fingers mit der Bildschirmoberfläche in Berührung kam, wurde das bohnenförmige Organ dunkel. Mr Caston kam an unseren Pulten vorbei.
    »Also, zurück zu Duke«, flüsterte Laila, als er außer Hörweite war. »In allen Einzelheiten.«
    »Da gibt’s nichts zu erzählen. Sein Football hat mich plattgemacht. Er hat sich entschuldigt.«
    »Und was hast du gesagt?«
    Ich dachte nach. »Ich hab gesagt: Ja, ich hab’s mitbekommen, Duke.«
    In ihrem Gesichtsausdruck spiegelte sich totales Entsetzen und ich wand mich unter dem Blick.
    »Addison Marie Coleman. Da hattest du die einmalige Gelegenheit, mit Duke Rivers zu flirten, und du lässt ihn laufen? So viele Jahre sind wir beste Freundinnen und du hast immer noch nichts gelernt. Das war deine Chance. Du hättest so tun können, als hätte er dich verletzt, und ihn bitten sollen, dich ins Zimmer der Schulkrankenschwester zu bringen.«
    »Aber er hat mich verletzt! Und noch mehr habe ich mich über ihn aufgeregt. Er hat es zugelassen, dass sein Football mich trifft.«
    »Woher weißt du, dass er es mit Absicht getan hat?«
    »Hallo? Weil er ein Telekinet ist. Er hätte ihn locker an mir vorbeischießen können.«
    »Komm schon, Addie. Er kann seine Gabe doch nicht ständig benutzen. Sei ein bisschen nachsichtig mit ihm.«
    »Er hat es zugelassen «, wiederholte ich langsam.
    »Okay, okay, vielleicht ist er ja nicht der rücksichtsvollste Mensch der Welt, aber er ist Duke! Er hat das nicht nötig.«
    Ich stöhnte auf. »Laila, gleich gibt’s Verletzte. Es sind doch Mädchen wie du, die Typen wie Duke so was durchgehen lassen.«
    Sie lachte. »Erstens. Zu den Verletzten: Das möchte ich gern sehen, wie du das anstellst, Miss Haut-und-Knochen. Und zweitens, wenn ich mit Duke zusammen wäre, würde ich ihm in null Komma nichts zeigen, wo’s langgeht.« Sie lehnte sich zurück und seufzte verträumt, als schwebte ihr ein Bild von Duke mit ihr zusammen vor. »Hexy.«
    »Was?«
    »Eine Kombination aus heiß und sexy . Im Lexikon wäre der Begriff als Substantiv aufgeführt und bräuchte nicht mal eine Definition, bloß ein Foto von Duke Rivers.«
    »Ach bitte. Es gibt jede Menge echte Begriffe im Lexikon, wo Dukes Foto abgebildet ist ... angeberisch, egoistisch, arrogant . Und außerdem«, lächelte ich, »wäre hexy ein Adjektiv.«
    »Mädels«, sagte Mr Caston. »Ich glaube nicht, dass bei euch da in der Ecke sehr viel gelernt wird.«
    Laila zeigte auf den Monitor. »Wir haben die Nieren gefunden, Mr Caston.«
    Als ich nach Hause kam, waren meine Eltern im Wohnzimmer. Sie saßen auf getrennten Sofas, hatten ihre Hände im Schoß gefaltet, die Mienen düster. Meine Wangen fühlten sich plötzlich ganz taub an, als alles Blut aus ihnen wich.
    Unser Haus war das, was Laila immer als gemütlich-altmodisch beschrieb – dick gepolsterte Möbel, die nicht zusammenpassten, Plüschteppich, honigfarbene Wände. Die Art von Haus, in dem man sich einigeln und wohlfühlen konnte. Im Moment war allerdings das Gegenteil der Fall und ich spürte, wie sich meine Schultern anspannten.
    »Ist mit Oma alles in Ordnung?«, fragte ich. Es war der einzige Grund, der mir einfiel, warum beide mitten am Tag zu Hause waren und so trübsinnig aussahen.
    Das Lächeln, das auf dem Gesicht meiner Mutter erschien, wirkte kühl und ich war augenblicklich auf der Hut. »Ja, Liebes, Oma geht’s gut. Allen geht’s gut. Räum doch deinen Rucksack eben weg und setz dich dann zu uns. Wir müssen reden.«
    Ich ging in mein Zimmer und fragte mich, was passieren würde, wenn ich mich hier verbarrikadierte. Mein Blick streifte ernsthaft das hohe Bücherregal neben der Tür. Wenn ich nie mehr aus meinem Zimmer käme, würde ich auch nie erfahren, was sie mir sagen wollten – und was der Grund für ihre besorgte Miene war. Ich lief

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