Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vergiss mein nicht!

Vergiss mein nicht!

Titel: Vergiss mein nicht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasie West
Vom Netzwerk:
denn darauf?«
    »Na ja, wegen der Umstände des Zusammenstoßes. Es war nach dem Abpfiff. Ich hatte ihn nicht erwartet und meine Linemen auch nicht – was seltsam ist, weil ich normalerweise nach jedem Spielzug immer noch ein paar Sekunden auf der Hut bin. Aber diesmal war ich total entspannt. Und dann hat es mich getroffen. Richtig hart. Meine Schulterbänder waren ziemlich übel gerissen. Was Rowan auf den Gedanken gebracht hat, dass jemand mir eine dauerhafte Verletzung zufügen wollte.«
    »Aber du glaubst das nicht?«
    »Nein. Beim Football geht’s nun mal darum, die Leute zu rammen, und zwar so heftig wie möglich. Natürlich werden Spieler dabei verletzt. Und woher hätte jemand wissen können, wie schwer die Verletzung überhaupt sein würde?«
    Ich räuspere mich. »Und diese anderen Spieler, die auch verletzt wurden ... die, von denen Rowan dir erzählt hat. Haben die sich alle verletzt, als sie gegen die gleiche Schule gespielt haben?«
    »Das weiß ich nicht. Ich versuche Rowan nicht allzu ernst zu nehmen. Das hat mir schon zu oft einen Haufen Ärger eingebracht.« Er macht eine Pause. »Aber es ist lustig mit ihm. Adrenalin pur. Wenn er dabei ist, langweilt man sich nie.«
    Ich bin mir nicht sicher, ob der Kommentar eben hauptsächlich auf mich gemünzt war oder ob er ihn nur allgemein gemeint hat, aber ich hab das Gefühl, dass ich ihm langsam klarmachen sollte, was ich von Rowan halte. »Adrenalin wird überbewertet.« Okay, das ist nicht unbedingt der klar und deutliche Ich-kann-Rowan-nicht-leiden-Kommentar, den ich im Sinn hatte, als ich den Mund aufgemacht habe. Aber ich will nicht unhöflich sein. Schließlich ist Rowan sein bester Freund.
    Er verändert seine Position auf dem Boden, aber die neue scheint auch nicht viel bequemer zu sein. »Wir kamen Freitagabend gar nicht mehr zu unserem Zombie-Quiz.«
    »Weil du zu sehr damit beschäftigt warst, Fremde zu unserem Haus zu fahren.«
    Er stöhnt. »Ich habe mir schon gedacht, dass du sauer deswegen bist. Tut mir leid.«
    »Na ja, du kennst mich lange genug. Du solltest mittlerweile in der Lage sein, meine Blicke zu interpretieren. Wenn ich dich wütend im Rückspiegel anstarre, wie jetzt, bedeutet das: ›Du bist tot, wenn du Leute zu mir nach Hause bringst. Denk dir eine andere Lösung aus.‹« Ich werfe ihm einen Blick zu, der demonstriert, was ich meine.
    »Gut zu wissen. Ich werde mir eine Liste anlegen.«
    Mein Handy piept und ich ziehe es aus meiner Hosentasche. Laila hat mir gesimst: Hab eben beim Fat Jack die Luft aus den Reifen von einem dieser Versager-Freunde meines Dads rausgelassen. Das hat echt gutgetan.
    Ich schließe die Augen und versuche diese Nachricht aus Hunderten von Kilometern Entfernung nicht zu nahe an mich heranzulassen. Denn meine erste Reaktion ist, sie zu fragen, ob sie verrückt geworden ist. Was machst du in der Mittagspause außerhalb des Schulgeländes? Solltest du nicht eigentlich auf der Bühne sitzen und Leuten, die vorbeigehen, auf die Nerven fallen?
    Ich hatte einfach Lust auf Fat Jack. Hab mich rausgeschlichen. Anscheinend hängt das gesamte Football-Team da ab. Du solltest das Restaurant mal sehen. Voll bis auf den letzten Tisch. Und was machst du so?
    Ich bin mit Trevor in einem Auto eingeschlossen, simse ich zurück.
    »Simst unsere Rettungsmannschaft den neuesten Statusbericht?«, fragt Trevor.
    Hey, klingt, als hättest du Spaß, antwortet Laila.
    »Oh, nein, das ist meine Freundin Laila. Rowan hat meine Handynummer gar nicht und ich möchte auch nicht, dass er sie bekommt, also gib sie ihm bitte nicht.«
    Trevors Blick schießt in meine Richtung. »Wow, das war deutlich.«
    »Ich bin nicht an ihm interessiert. Ist nicht böse gemeint.«
    »Keine Sorge. Ich hab ihm bloß einen Gefallen getan. Tut mir leid.«
    »Nein, ist schon okay. Kannst du es ihm vielleicht stecken?«
    »Ja, mach ich.« Er verlagert seine Schultern wieder und ich frage mich, ob er Schmerzen hat.
    »Können wir den Sitz irgendwie nach hinten schieben? Du siehst nicht gerade entspannt aus.« Die Sitze in meinem Auto im Sektor stellen sich automatisch auf die vorprogrammierte Einstellung ein. Funktioniert das hier genauso? Ich hab’s mir nicht gemerkt. Vielleicht war das gerade eine idiotische Bemerkung, Trevors Fingerabdruck wird ja wohl kaum in der Datenbank des Autos gespeichert sein. Wie kann er da die Sitze in einem fremden Auto verstellen?
    »Ja, der Hebel befindet sich wahrscheinlich an der Seite. Kommst du dran?«
    »Hebel?«

Weitere Kostenlose Bücher