Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vergiss mein nicht!

Vergiss mein nicht!

Titel: Vergiss mein nicht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasie West
Vom Netzwerk:
ist die Einzige, die weiß, was Bobby mir angetan hat ... oder mir angetan hätte. Am Abend, als ich ihr es erzählt habe, hat sie meine Hand genommen und mich gefragt, ob sie sein Gedächtnis komplett ausradieren und ihn in sabberndes Gemüse verwandeln solle. Ich habe abgelehnt, aber allein bei dem Gedanken ging es mir schon besser.
    Duke drückt eine Taste auf seinem Handy und dreht es einmal zwischen den Fingern, bevor er es in die Hosentasche steckt. »Tja, ich vertraue ihm. Und gerade jetzt könnten wir seine Hilfe gebrauchen.«
    »Gerade jetzt?« Ich schaue auf mein Handy. Es ist nach elf.
    »Jupp, ich hab ihm eben eine Nachricht geschickt. Bobby bleibt immer lange wach.«
    Laila kommt wieder aus dem Schlafzimmer ihrer Eltern und Duke sagt: »Wir fahren zu Bobby. Vielleicht kann er irgendwelche Informationen über den Kerl auftreiben.«
    Lailas Blick schießt in meine Richtung. »Tun wir das?« Sie mustert mich, vermutlich erwartet sie irgendein Anzeichen von Protest.
    Und eigentlich ist mir auch danach, aber ich zucke bloß mit den Schultern und sage: »Was Besseres fällt mir auch nicht ein, sonst hätte ich es schon längst vorgeschlagen.«
    »Okay, dann los.«
    Wir fahren an Bobbys Haus vor und mir läuft es kalt den Rücken herunter. Außer beim Ausloten bin ich noch nie bei ihm zu Hause gewesen. Als ich auf die große Eiche in seinem Vorgarten starre, überkommt mich wieder die Erinnerung, wie Bobby mich mit seinen Blicken durchbohrt hat, als wir im Auto saßen. Mir fällt ein, dass ich gefragt habe, warum wir vor seinem Haus gelandet sind, obwohl er mich doch eigentlich nach Hause bringen sollte.
    »Meine Mom möchte dich kennenlernen«, hatte er gesagt.
    »Oh, okay.« Aber niemand war zu Hause gewesen. Es war dunkel und ich fühlte mich unwohl. »Wo ist deine Mom denn?«
    Ein leises Lächeln stahl sich über sein Gesicht. Er setzte sich aufs Sofa und klopfte auf das Polster neben sich.
    Instinktiv wollte ich gehen, aber dann wurde der Blick aus seinen grünen Augen weich.
    »Komm, setz dich neben mich.«
    Ich wollte nicht unhöflich sein und der Ball war toll gewesen. Ich setzte mich also. Er schlang seinen Arm um meinen Hals und dann glitt seine Hand sofort hinunter zu meinem Schlüsselbein, streichelte langsam daran entlang und wanderte dann tiefer.
    »Halt, so war das nicht ausgemacht«, sagte ich, packte seine Hand, befreite mich aus seinem Arm und hielt seine Hand sicherheitshalber fest.
    »Was ist los? Magst du mich nicht?« Seine freie Hand wanderte auf meinen Schenkel und seine Finger gruben sich in meine Haut.
    »Autsch, Bobby. Finger weg!« Ich versuchte aufzustehen, aber er hielt mich am Bein fest, legte sich mit seiner Schulter auf mich und drückte mich ins Sofa.
    Einen Moment lang war ich starr vor Schreck und nicht in der Lage zu begreifen, was hier eigentlich passierte. Er presste seinen Mund auf meinen, grob und gefühllos, während er seine Hand weiter nach oben wandern ließ. Das Geräusch, als der Rock meines Kleides riss, und seine Finger auf meinem Körper befreiten mich aus meiner Erstarrung und ich verpasste Bobby einen kräftigen Stoß mit dem Knie. Dann raffte ich mein zerrissenes Kleid zusammen und rannte mit brennenden Augen aus dem Haus.
    Jetzt, als ich mit Laila und Duke im Auto sitze, kommt alles wieder zurück. Ich versuche, meine Erinnerungen beiseitezuschieben, als ich aus dem Auto steige. Ich möchte nicht, dass Duke denkt, ich hätte die Sache nicht im Griff. Ich hab’s im Griff. Bobby hat keine Macht über mich.
    Laila muss gespürt haben, wie ich mich fühle, denn sie ist sofort an meiner Seite und greift nach meiner Hand.
    Bobby öffnet die Haustür, obwohl wir noch nicht einmal geklopft haben. Mir gefällt es gar nicht, wie sein Blick über mich gleitet, als könnte auch er sich an die ausgeloteten Szenen erinnern und würde es jetzt genießen, mich damit zu quälen. Aber ich weiß natürlich, dass er sich nicht erinnern kann – das Privileg habe nur ich.
    Bobby geht mit uns in ein Zimmer weiter hinten im Haus, das ich im Gegensatz zum Wohnzimmer, an dem wir gerade vorbeigekommen sind, glücklicherweise noch nicht kenne.
    »Ich hab schon mal mit der Telefonnummer angefangen, die du mir gegeben hast. Sein Name ist Steve Paxton.«
    In einer Ecke des Zimmers werfen lediglich die Monitore der Computer ihr Licht an die Wand.
    »In eurem Haus ist es wie einem Mausoleum«, sagt Laila. »Habt ihr keine Sensoren?« Sie wedelt mit ihren Händen über dem Kopf, aber

Weitere Kostenlose Bücher