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Vergiss mein nicht!

Vergiss mein nicht!

Titel: Vergiss mein nicht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasie West
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Gegenstände zu bewegen, und nicht darum, den Verstand zu manipulieren, oder?«
    Er wirft Laila einen irritierten Blick zu, bevor er mich wieder ansieht: » Fast unmöglich ist nicht vollkommen unmöglich.«
    »Über weite Entfernungen hab ich meine Schwierigkeiten, Gedanken zu übertragen«, sage ich. »Ich brauche dir ja kaum mitzuteilen, dass ich in einer Notlage bin, wenn du direkt neben mir stehst.«
    »Das werden wir trainieren. Wir müssen mehr über unsere Kraftfelder lernen. Uns austauschen.« Er legt seine Hand in meinen Nacken und zieht mich an sich, bis unsere Köpfe sich berühren. Das werden wir üben, höre ich in meinem Kopf. Ich bin es, die das denkt, aber ich weiß, dass Duke mir die Worte übertragen hat.
    »Würg«, sagt Laila. »Trainiert das mal lieber, wenn ich weit, weit weg bin.«
    Meine Wangen werden heiß und ich löse mich aus seinen Armen. »Wir dürfen nicht vergessen, dass ich nicht die Einzige bin, die hier in Schwierigkeiten ist. Laila schwebt mindestens in genauso großer Gefahr wie ich. Vielleicht sogar in noch größerer, denn es ist ja ihr Vater, hinter dem Poison her ist.«
    Sie lachen beide.
    »Was?«
    »Addie, allein mit meinem Talent bin ich schon im Vorteil.« Laila mustert mich eingehend. »Und das ist nur das eine.«
    »Du denkst, dass du stärker bist als ich, ist es das?«
    »Ich weiß es!«
    »Na schön.« Ich verschränke meine Arme und lehne mich in meinem Sitz zurück. »Wie du meinst.«
    »Aber wenn du dem Widerling die beiden Alternativen demonstrierst, die er einschlagen kann, wird er mit Sicherheit beeindruckt sein«, sagt Duke und ich sehe ihn zum ersten Mal lächeln, seit wir ins Auto gestiegen sind.
    Ich verdrehe die Augen und versuche weiter, die Beleidigte zu spielen, aber sein Lächeln macht das unmöglich. »Sehr lustig.«
    »Sie kann ihm nicht die Alternativen demonstrieren, die er einschlagen kann. Bloß ihre eigenen. Sie kann ihm sagen, ob sie stirbt oder nicht.«
    »Ihr beide solltet als Comedy-Duo auftreten. Mir hat’s besser gefallen, als ihr euch noch um mich Sorgen gemacht habt.«
    Dukes Lächeln verschwindet. »Daran hat sich auch nichts geändert.« Er dreht sich wieder zu Laila um. »Okay, lasst uns so viel wie möglich über diesen Abschaum herausfinden.«
    »Können wir das nicht auf morgen verschieben?« Wir stehen bei Laila zu Hause im dunklen Flur. Fürs Erste wollen wir uns Poisons Telefonnummer verschaffen, und zwar aus dem Handy von Lailas Dad. Sein Schnarchen dröhnt durch den Flur.
    »Nein, nachts schläft er tiefer«, sagt Laila. »Wartet hier einfach.« Sie schleicht sich auf Zehenspitzen ins Zimmer ihrer Eltern.
    Duke, der hinter mir steht, legt seine Arme um meine Hüften. »Bist du nervös?«
    Ich schmiege mich an ihn. Sein Atem kitzelt in meinem Nacken und ich kann seinen Herzschlag an meinem Rücken spüren. »Jetzt nicht mehr.«
    »Gut. Wir schaffen das schon. Wahrscheinlich geilt er sich nur daran auf, anderen Leuten Angst einzujagen. Ganz besonders hübschen kleinen Mädchen.«
    »Vermutlich.«
    Laila kommt wieder heraus und gibt uns ein Zeichen, dass wir ihr ins Wohnzimmer folgen sollen. Sie hält das Handy in der Hand und scrollt durch die Kontakte.
    »Addie, am besten speicherst du die Nummer in deinem Handy.«
    »Okay.« Ich halte mein Handy bereit und warte.
    Sie diktiert mir die Nummer und ich gebe sie unter dem Namen »Freakshow« in meine Kontakte ein.
    »Tote Freakshow, wenn er mir je wieder unter die Augen läuft«, sagt Duke, der mir über die Schulter guckt.
    Ich versetze ihm einen Stoß mit dem Ellenbogen.
    »Okay, ich bringe das hier eben wieder zurück.« Laila verschwindet und ich starre auf die Nummer auf meinem Handy. Das Ganze scheint so sinnlos zu sein.
    »Was ist denn?«
    »Wir haben seine Telefonnummer und was nun? Wir können ihn ja schlecht anrufen und bitten, uns mal eben alles über sich zu erzählen.«
    »Nein. Aber mein bester Freund weiß zufällig, wie man sich in Computersysteme hackt. Das ist einer der Vorteile seiner Gabe.«
    »Wirklich? Von wem sprichst du?«
    »Bobby.«
    Ich stöhne. »Bobby? Meinst du das ernst? Ich bin nicht der Meinung, dass wir ihn einweihen sollten. Ich traue ihm nicht.« Ich habe Duke immer noch nicht erzählt, was Bobby mit mir gemacht hat, als ich die Alternativen ausgelotet habe. Ich frage mich, ob es jetzt an der Zeit wäre. Aber denkt er dann, dass ich überreagiere? Den meisten fällt es schwer zu verstehen, wie echt meine »Erinnerungen« für mich sind. Laila

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