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Vergiss nicht zu atmen

Vergiss nicht zu atmen

Titel: Vergiss nicht zu atmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Sheehan-Miles
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bevorzugt werden, Paris. Wenn Sie in meinem Kurs bleiben wollen, dann müssen Sie sich Ihre Note verdienen. Ist das klar?“
    Ich nickte: „Mehr möchte ich auch gar nicht.“
    Von dort ging ich zu meinem Kurs in „Alte westliche Zivilisationen“, der mir wesentlich leichter fiel. An diesem Abend schickte ich noch E-Mails an die Nachhilfelehrer, die er mir vorgeschlagen hatte. 
    In dieser Nacht konnte ich kaum schlafen. Und ich sollte mich klar ausdrücken: Ich habe niemals Probleme zu schlafen. Die Army hatte mir beigebracht bei jeder Gelegenheit, die sich mir bot, zu schlafen. Es gab eine Fünfzehnminütige Fahrt auf der Laderampe eines Zweitonnen-LKWs auf einer sandigen Straße am Ende der Welt? Schlafenszeit. In den letzten zwei Jahren war ich in der Lage gewesen ohne Vorbereitung, weitere Gedanken oder Vorwarnung, meine Augen zu schließen und zu schlafen. Aber in der Nacht, nachdem ich mit Alex laufen gewesen war kreisten meine Gedanken um die Dinge, die ich ihr gesagt hatte – die Dinge, die sie mir gesagt hatte.
    Sie musste es mir nicht extra sagen um es zu verstehen. Wenn ich nicht so ein Arschloch gewesen wäre und meinen Skype- und Facebookaccount nicht gelöscht und stattdessen ihre Mails beantwortet hätte, wäre sie letztes Frühjahr nicht mit jemand anderem ausgegangen. Und der Typ hätte nicht versucht sie zu vergewaltigen.
    Es war meine Schuld. Ich hatte sie ohne Schutz zurückgelassen. Ich hatte die Frau, die ich mehr liebte als das Leben, in Gefahr gebracht. 
    Das würde nicht noch einmal passieren. Es war zu spät für Alex und mich als Paar, aber ich würde verdammt noch mal solange ihr Freund sein, wie sie es mir erlaubte.
    Ich würde alles sein, was sie wollte.
    Aber mein Verstand war ein Verräter und er wandte sich noch weiteren Dingen zu. Es war nicht das erste Mal gewesen, dass wir uns getrennt hatten, bei weitem nicht. Tatsache ist, nachdem wir aus Israel nach Hause kamen, sagten wir beide es wäre vorbei. Was wir gehabt hatten war wunderschön, magisch… und vorübergehend. Sie würde zu ihrem Mike in San Francisco zurückkehren und ich zu Hailey in Atlanta. 
    Ich machte mit Hailey vier Tage nach meiner Rückkehr nach Atlanta Schluss. Und sie tat das Gleiche mit Mike. 
    Keiner von uns sagte wirklich etwas. Es passierte einfach. Wir waren nicht zusammen, nicht treu, wir waren gar nichts. Deshalb fand ich mich auch an Silvester im Bett mit Cindy Harris wieder, was eine Menge Spaß gewesen war aber… auch traurig. Ich konnte nicht aufhören an Alex zu denken und wie sehr ich mir wünschte es wäre sie statt Cindy. Das machte mich… unglaublich traurig. Und Cindy merkte das. 
    Irgendwann drehte sie sich von mir weg und sagte dann: „Wie heißt sie?“
    „Wer?“, fragte ich. 
    „Das Mädchen, das du liebst.“
    Und so wurde aus einer heißen Nacht, eine Nacht in der ich zusammenbrach und weinte und ihr erzählte, wie sehr ich Alex vermisste. Cindy war sehr gelassen. Sie umarmte mich und sagte genau die richtigen Dinge, und wir trennten uns als Freunde.
    Danach ging ich für eine Weile mit niemand mehr aus. Alex und ich telefonierten fast jeden Tag miteinander. Wir schrieben uns E-Mails, sandten uns ständig SMS und stupsten uns gegenseitig auf Facebook an. Wir waren etwa sechseinhalbtausend Kilometer voneinander entfernt und ich stellte ihr auf Facebook nach, schaute mir alle Fotos an, die sie postete, versuchte jedes Mal wenn sich ihr Status änderte festzustellen, was das bedeutete.
    Ehrlich gesagt war es ziemlich verrückt. Da war ich also, in meinem letzten Jahr an der High School. Das Mädchen, das ich liebte, war auf der anderen Seite des Landes. Eine Woche waren wir ein Paar, die nächste Woche nicht. Keiner von uns war in der Lage festzustellen, was das Beste für uns war. Ich hatte geplant, sie im März während der Frühjahresferien zu besuchen, aber Anfang Januar war die wirtschaftliche Lage so schlecht, dass ich den Nebenjob als Kellner in dem Restaurant, in dem ich gearbeitet hatte, verlor. Kein Geld bedeutete auch keine Reise quer durchs Land. Also sahen wir uns im März nicht. In einer Nacht während der Frühjahresferien rief sie mich an, betrunken.
    Die Worte, die aus ihrem Mund kamen, machten mich fassungslos: „Ich wünschte ich könnte mir dir schlafen.“
    Mir blieb das Herz stehen.
    Also schnorrte ich. Ich versuchte weiter einen Job zu bekommen, hatte aber kein Glück. Es war das Jahr 2009, Jobs als Kellner oder Tellerwäscher gingen an Leute mit

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