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Vergiss nicht zu atmen

Vergiss nicht zu atmen

Titel: Vergiss nicht zu atmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Sheehan-Miles
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Uniabschlüssen. Ein achtzehnjähriger Highschoolschüler hatte keine Chance. Ich verpfändete meinen iPod, meine Mutter und ich veranstalteten einen Hofflohmarkt und ich schaffte es insgesamt einhundertundzwanzig Dollar zusammen zubekommen. Und das war genug für ein Greyhoundticket von Atlanta nach San Francisco und zurück. Ich fuhr einen Tag nachdem ich mit der High School fertig war los. 
    Egal. Es gibt nicht viel zu diesem Besuch zu sagen. Es war ergreifend… schmerzvoll… erbärmlich. Wir küssten uns im Golden Gate Park. Wir schmusten in einem Fotoautomaten an der Bushaltestelle bevor ich zurückfuhr. Wir verliebten uns erneut ineinander, obwohl das unmöglich war. Eine Woche nachdem ich wieder zu Hause war, hatten wir unseren ersten richtigen Streit am Telefon. 
    Ich tat, was ich am besten konnte. Ich rannte davon so schnell ich konnte. Am Morgen nach unserem Streit trat ich der US-Army bei. 
    Ist es ein Wunder, dass ich nun, zwei Jahr später an der Columbia-Uni, in meinem Bett lag und nicht schlafen konnte?
    Anstatt zu schlafen, dachte ich daran wie es wäre, sie in meinen Armen zu halten.
    Ich dachte an sprichwörtlich hunderte von E-Mails, die wir hin und her geschickt hatten.
    Ich dachte an hunderte von Stunden, die wir miteinander telefoniert und über unser Leben und unsere Träume gesprochen hatten.
    Nachdem ich mit ihr am frühen Morgen zusammen gelaufen war, war es schwer zu vergessen, wie sehr ich sie liebte und ich musste es vergessen. Denn die eine Sache, die ich nicht vergessen konnte, war unser letztes Gespräch. Kowalski war an diesem Morgen getötet worden und wir waren zur Basis zurückgekehrt, aufgewühlt und entsetzt von seinem Tod. Es war für die meisten von uns ein Tiefpunkt in unserer Stationierung. Auf jeden Fall war es das für mich. Ich musste dringend mit ihr sprechen. Ich brauchte sie. Mehr als je zuvor. Und dann, als ich sie über Skpe erreichte, war sie verdammt noch mal betrunken. Soviel war offensichtlich. 
    Ich versuchte ihr zu sagen, was los war, aber sie unterbrach mich. Sie begann mir zu erzählen, dass es nicht funktionierte, das wir nicht zusammen sein konnten. Und dann sah ich etwas, das ich niemals erwartet hätte. Ein Mann lief hinter ihr durch den Raum, mit nacktem Oberkörper. Und als er bei ihr war, berührte seine Hand kurz ihre Schulter. 
    Selbst wenn ich nur daran denke, wird mir schlecht. Ich möchte vor Wut schreien. Ich bin nicht darüber hinweg. Ich denke nicht, dass ich jemals darüber hinweg sein werde. Und obwohl ich einen ganzen Tag damit verbringen kann, darüber nachzudenken wie sehr ich sie liebe, kann ich diesen Moment nicht vergessen. Ich konnte nicht denken. Ich konnte nichts sagen. Ich schloss einfach die Verbindung. Ich loggte mich auf Facebook ein und deaktivierte mein Profil. Ich löschte meinen Skypeaccount. Ich löschte meine digitale Identität. Und dann nahm ich meinen Laptop und zerstörte ihn. 
    Am nächsten Morgen ging es wieder raus ins Einsatzgebiet.
    Es dauerte Wochen, bis ich wieder die Chance hatte meine E-Mails zu lesen. Aus Gründen, die ich nicht verstand, brachte mir meine Mutter einen gebrauchten Laptop als ich im Walter Reed Krankenhaus lag. 
    Ich hatte etwa zwanzig neue Mails von ihr. In einem schmerzhaften Moment hätte ich sie fast gelesen. Ich konnte es nicht. Aber ich konnte sie auch nicht löschen. Also verschob ich sie in einen Archivordner, wo ich sie nicht sehen musste. Und ich versuchte zu vergessen.
    Wie bei so vielen anderen Dingen in meinem Leben, machte ich auch hier einen Scheißjob.

Kapitel 6
Ich verstehe keinen von Euch beiden (Alex)

    „Alex, ich brauche deine Hilfe“, sagte Kelly in dem Moment, in dem ich den Raum betrat.
    „Hey, was ist los?“, fragte ich und legte meine Tasche neben dem Bett ab. Ich machte es mir auf dem Bett bequem und kuschelte mich in mein Kissen.
    Sie sah mich an und sagte dann: „Okay, also… ich denke Joel kriegt sich wieder ein.“
    Ich verdrehte meine Augen. „Ach komm schon, Kelly. Er will doch nur rumstreunen und eine ins Bett bekommen.“
    „Das weißt du nicht.“
    „Warum denkst du jetzt anders?“
    Sie lehnte sich zurück, ihren Rücken an der Wand, die Beine baumelten von der Seite ihres Bettes herunter. Es sah ziemlich unbequem aus. 
    „Also“, antwortete sie. „Ich habe dir ja schon gesagt, dass er am Freitag mit mir ausgehen will. Ich habe ihm einen Korb gegeben. Daraufhin hat er mir ein Gedicht geschickt.“
    „Oh nein, das hat er nicht,

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