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Vergiss nicht zu atmen

Vergiss nicht zu atmen

Titel: Vergiss nicht zu atmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Sheehan-Miles
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oder?“
    Sie nickte grinsend. „Es war schrecklich. Aber auch echt süß.“
    „Ich wusste gar nicht, dass er Gedichte schreibt.“
    „Na ja… erzähl ihm nicht, dass ich das gesagt habe, aber er sollte es besser lassen.“
    Ich brach in lautes Lachen aus. 
    „Also…heute Morgen war ich in Dr. Abernathys Büro.“ Kelly hatte auch einen Job als studentische Hilfskraft und verbrachte zwei Vormittage die Woche als Empfangsdame im Medizinzentrum der Columbia Universität. „Und ein Bote kam herein. Mit einem Bouquet Malven.“
    „Ein Bouquet aus was?“
    „Ach komm schon, Alex. Es ist nur meine Lieblingsblume. Der Punkt ist, er hat sich daran erinnert. Er hat mir nicht einfach ein Dutzend Rosen geschickt, was zwar nett aber nicht originell gewesen wäre. Stattdessen hat er mir etwas geschickt, von dem er wusste, dass ich es liebe.“
    „Okay, das ist wirklich süß, das muss ich zugeben.“
    „Okay, also er möchte Samstagabend ausgehen. Und ich möchte wirklich gerne gehen. Aber… nicht allein. Nicht beim ersten Mal. Ich brauche meine beste Freundin an meiner Seite.“
    „Wird dass nicht ziemlich komisch sein?“
    „Nicht, wenn du noch jemand mitbringst.“
    „Ähm… nein.“
    „Alex, komm schon.“
    „Ernsthaft, nein. Es gibt niemand, an dem ich auch nur im Entferntesten interessiert bin.“
    Jetzt verdrehte sie ihre Augen „Ja klar, natürlich. Ich sehe schon. Lass mich mal überlegen, wen du fragen könntest.“
    „Na dann, viel Spaß“, sagte ich.
    „Oh, ich weiß schon“, sagte sie, ihre Stimme voller Sarkasmus. „Lass mich überlegen… ich wette das ist jemand, den du jeden zweiten Tag bei deinem Job siehst. Und ihr verbringt Stunden miteinander. Und dann, an den anderen Tagen, stehst du zu einer Unzeit auf um mit ihm Laufen zu gehen. Also wirklich.“
    „Kelly, stopp. Es ist nicht so wie du denkst.“
    Sie setzte sich auf und warf ein Kissen nach mir. „Komm schon Alex. Du bist meine Freundin. Ich brauche dich jetzt. Es ist ja nicht so, als ob du nicht sowieso schon sechs Tage die Woche mit ihm verbringst.“
    „Ja, wir gehen aber nicht zusammen aus.“
    Ich sagte die Wahrheit. Obwohl er mich nicht gebeten hatte wieder zu kommen, war ich jeden zweiten Tag um 6:00 Uhr zur Stelle. Wir liefen zusammen, manchmal ohne ein Wort zu sagen. Diesen Morgen sind wir fast viereinhalb Kilometer gelaufen. Um ehrlich zu sein war ich insgeheim froh mit ihm mithalten zu können. Und mindestens ein- oder zweimal gingen wir hinterher zusammen frühstücken. Oder Kaffeetrinken, nachdem wir die Dokumente in der Bibliothek zurück gelassen hatten. Aber das ist nicht miteinander ausgehen. Und im Großen und Ganzen vermieden wir Unterhaltungen wie die, die uns vor ein paar Wochen in Schwierigkeiten gebracht hatte. Wir hielten uns an die Regeln und es funktionierte. Ich wollte das nicht ruinieren.
    Ich hielt die Luft an und dachte scharf nach. Ich wollte das wirklich nicht ruinieren. 
    Ich schluckte und sagte: „Okay, aber das ist kein Date.“
    „Meinetwegen Alex.“
    Ich lächelte Kelly an.
    Sie sagte: „Danke.“
    „Wunder dich nicht, wenn er mir einen Korb gibt.“
    „Ich verstehe keinen von Euch beiden.“
    Ich seufzte. „Ich auch nicht.“

Blumen aus Afghanistan (Dylan)

    Schlechte Idee. Wirklich schlechte Idee. Erstens mal war es Samstagabend und ich lief zu Alex Wohnheimzimmer um sie zu treffen und zu unserem Nichtdate abzuholen. Oder unserem Nichtdate-Date? Undate? Egal. Wir würden in eine Bar gehen und die Leute würden trinken und laut und abstoßend sein. Und meine einzige dürftige Verbindung zur Realität würde die eine Person sein, die außer Reichweite war.
    Das war wirklich eine verdammt schlechte Idee.
    Ich schaute auf mein Telefon. Schon Zehn nach Zehn. Ich war spät dran. Ich schickte ihr eine SMS.
    BIN SOFORT DA. SORRY BIN SPÄT DRAN
    Sie schrieb fast sofort zurück.
    OK. Drück dich :)
    Oh, also wirklich. Ernsthaft? Drück dich? Das war absolut das Letzte, das einer von uns brauchte.
    Nach unserem Lauftraining und Frühstück, bei dem wir uns viel zu sehr geöffnet hatten, arbeitete ich hart daran wieder Normalität herzustellen. Das war bitter nötig. Aber wir verbrachten immer noch eine Menge Zeit miteinander. Am nächsten Donnerstagmorgen tauchte sie einfach so auf, in Turnschuhen und einem ausgesprochen weniger offenherzigen Outfit als am ersten Tag. Es war eine Erleichterung. Wenn sie gewusst hätte, wie mir der Atem gestockt hatte, als ich sie an diesem ersten Tag

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