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Vergiss nicht zu atmen

Vergiss nicht zu atmen

Titel: Vergiss nicht zu atmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Sheehan-Miles
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wollte? Oh. Mein. Gott. Ich weiß nicht, ob Sherman meine plötzliche Erstarrung bemerkte, denn er sprach einfach weiter. Aber Dylan hatte es ganz sicher bemerkt, denn ich hatte aus Versehen mit meiner Hand so stark sein Bein gedrückt, dass er womöglich einen blauen Fleck bekam. 
    Sherman erzählte weiter. „Sergeant Powers fragte also: ‚Haben Sie schon mit ihr geschlafen?’ Und Paris sagte nein, denn du wärst ein gutes katholisches Mädchen, oder irgendeinen anderen Blödsinn.“
    Ich begann zu kichern, war unheimlich verlegen. Ich konnte genau fühlen, wie die Röte in mir aufstieg. 
    „Sergeant Powers sagte: ‚Paris. man kauft nicht die Katze im Sack. Sie werden dieses Mädchen nicht heiraten, bevor Sie nicht mir ihr geschlafen haben. Huh. Als ich die Bilder dieses heißen Mädchens gesehen habe, dachte ich Sie wären ein Frauenheld. Aber das sind Sie nicht, Sie sind nur ein Depp.’“
    Ich gluckste und begann dann ziemlich zu kichern, fast hätte ich meinen Kaffee über den Tisch gespuckt. 
    „Das ist übel“, sagte ich.
    „Dafür wirst du ziemlichen Ärger bekommen“, sagte Dylan. Ich war mir nicht sicher, ob er mich oder Sherman meinte. Aber ich wusste, dass wir heute, Jahre später, immer noch nicht miteinander geschlafen hatten.
    Und dann, einfach so, beschloss ich, dass ich bereit dafür war. Heute Abend, nachdem die Party zu Ende war und wir zu Hause sein würden, würde es passieren. Heute Nacht. Keine Frage. Ich lächelte Dylan geheimnisvoll an. Er wusste nicht, was ich meinte, aber er lächelte zurück. Wenn wir ins Bett gingen, würde sein Lächeln viel breiter sein, dafür würde ich sorgen. 
    Ich versuchte meine Gedanken von der körperlichen Lust abzuwenden, aber das war ziemlich hart, denn meine Hand berührte sein Bein immer noch. Na ja, Oberschenkel. Innerer Oberschenkel. Egal.
    Ich schaute zu Sherman rüber und lenkte mich ganz bewusst ab.
    „Also, hast du auch einen Spitznamen?“
    „Natürlich nicht“, sagte er.
    „Wir nennen ihn Unkraut. Weil er so klein und gar nicht ins Kraut geschossen ist.“
    Ich schüttelte meinen Kopf, und begann zu grinsen. Sherman würde bei einer Aufstellung der National Basketball Association nicht auffallen. Ich mochte ihn jetzt schon sehr. Er war fröhlich, offen und mochte Dylan ganz offensichtlich sehr. Und das zählte mehr als alles Andere.

Wie immer waren die Hadschis nicht kooperationsbereit (Dylan)

    Nachdem wir mit dem Frühstück fertig waren, sagte Alex: „Ich denke ich lasse Euch zwei nun alleine und gehe dann meine Schwester abholen.“
    Ich schaute sie neugierig an und sagte: „Bist du sicher?“
    Sie lächelte, lehnte sich näher an mich und meinte dann: „Geh und hab Spaß mit Sherman. Ihr habt Euch lange Zeit nicht gesehen. Außerdem möchte ich mit Carrie sprechen. Frauengespräche.“ Sie zwinkerte mich an.
    Wie immer raubte mir ihre Nähe den Atem. Wir zahlten und verließen das Lokal. Vor dem Restaurant drehte sie sich um, umarmte mich innig und flüsterte dann in mein Ohr: „Ich habe Pläne für heute Nacht, Frauenheld. Du solltest dich vielleicht ein wenig ausruhen.“
    Oh Gott. Mein Körper reagierte sofort, sogar wenn sie diesen schrecklich peinlichen Spitznamen verwendete. Sie küsste mich, winkte dann und ging in Richtung des Wohnheims davon. 
    Ich stand einfach nur da und sah ihr nach, bis Sherman sagte: „Bist du noch wach, Paris?“
    Ich schüttelte meinen Kopf und begann zu grinsen. „Ich weiß nicht. Es könnte sein, dass ich träume.“
    Er lachte kurz auf. „Ich freue mich, dass ihr wieder zusammen seid, Mann. Du kannst dich glücklich schätzen.“
    „Ja, mehr als du denkst.“
    Also verbrachten wir Zeit miteinander, spielten mit der xBox bei mir zu Hause, und sprachen zwischendurch immer mal wieder über die anderen Kerle aus unserer Einheit. 
    Ich war im Krankenhaus gewesen, als sie die Gedenkfeiern für Kowalski und Roberts dort draußen, in der Mitte der afghanischen Provinz, abgehalten hatten. Sherman erzählte mir ein bisschen davon, aber ich hatte schon Fotos gesehen und E-Mails von ein paar Anderen aus der Einheit gelesen. 
    „Wie geht’s Sergeant Colton?“, fragte ich.
    „Er verlässt die Army“, sagte Sherman.
    „Du willst mich wohl verarschen. Ich hätte gedacht er bleibt sein Leben lang dabei.“
    Sherman schüttelte seinen Kopf. „Nein. Er ist fertig damit. Drei Einsätze im Irak und in Afghanistan waren zwei zuviel, begann er, kurz nachdem du getroffen wurdest, zu

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