Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vergiss nicht zu atmen

Vergiss nicht zu atmen

Titel: Vergiss nicht zu atmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Sheehan-Miles
Vom Netzwerk:
gegenüber. 
    „Also“, sagte Sherman, „wenn Ihr nichts sagen möchtet, müsst Ihr das auch nicht. Aber, nachdem ich mir zwei Jahre lang die Geschichte Eurer Liebe und Eures Liebeskummers angehört habe, bin ich echt neugierig. Das Letzte, das ich weiß ist, dass Ihr Euch getrennt habt und Dylan danach damit beschäftigt war sein Laptop in die Luft zu jagen. Wie seid Ihr wieder zusammengekommen?“
    „Ich werde dir antworten, aber du musst mir erzählen warum du ihn… wie war das noch? Frauenheld? nennst?“ Ich grinste, als ich ihm die Frage stellte.
    Er lachte los. „Abgemacht“, sagte er.
    „Oh nein“, sagte Dylan. „Das wirst du nicht tun.“
    „Zu spät, Alter. Ich habe der Lady ein Versprechen gegeben, und ich halte meine Versprechen.“
    Dylan verdrehte die Augen und trank dann seinen Kaffee.
    „Na ja“, sagte ich. „An meinem zweiten Tag in diesem Semester ging ich durch den Flur zu meinem Job als studentische Hilfskraft, und da lauerte dieser mürrisch aussehende Typ im Dunkeln. Und die ersten Worte, die er sprach waren so was wie ‚Fass mich nicht an.’ Und es war Dylan, die Liebe meines Lebens. Eins führte zum anderen und hier sind wir nun.“
    „Das kann noch nicht alles sein.“
    Ich lachte. „Da ist noch ein bisschen mehr. Ich musste ihn eines Nachts ins Krankenhaus bringen, nachdem er mit der Faust auf eine Wand eingeschlagen hatte.“
    Er zog eine Augenbraue hoch. „Das klingt schon eher nach Dylan.“
    Ich fragte: „Wie war das mit seinem Laptop?“
    Er kicherte. „Ich weiß nicht, ob ich diese Geschichte erzählen soll.“
    „Das solltest du besser nicht“, sagte Dylan.
    „Jetzt musst du sie erzählen“, konterte ich.
    Sherman hob seine Arme und zuckte mit den Schultern. „Tut mir leid, Paris. Aber der Bitte der Lady, stehe ich machtlos gegenüber.“
    Er drehte sich zu mir um, und grinste. „Paris war dafür bekannt ein bisschen, ähm, dramatisch zu sein. Am Tag als Ihr Euch getrennt habt, saß er ruhig an seinem Laptop. Nachdem er mit dem, was er machte fertig war, schloss er ihn ruhig. Dann stand er auf und schmiss den Laptop vom Tisch. Ich hätte fast ein Purple Heart, die Verwundetenauszeichnung der Army, wegen der herumfliegenden Splitter des Laptopgehäuses bekommen.“
    „Das hättest du nicht, du Idiot“, sagte Dylan. Er rutschte auf seinem Stuhl herum, das Ganze war ihm sichtlich unangenehm. 
    „Egal“, sagte Sherman. „Er hatte offensichtlich noch nicht genug Schaden angerichtet. Also nahm er den Laptop in eine Hand, und sein Gewehr in die andere. Dann sagte er, so ruhig wie immer, ‚Ich geh ne Runde spazieren’. Logischerweise waren wir ziemlich neugierig, also folgten wir ihm. Er ging an den Zaun und lehnte den Laptop an einen Metallpfosten. Dann trat er 20 Meter zurück, hob sein Gewehr und jagte ein dreißiger Magazin in den Laptop. Natürlich war danach das ganze Camp im Aufruhr, wir befanden uns in der Mitte der Provinz und es wurde geschossen. Alle waren auf höchster Alarmstufe und rannten zu ihren Notfallposten in die Bunker, und waren voller Panik. Und da war Dylan, der auf sein Laptop feuerte, als wäre es eine ganze Horde Hadschis.“
    Oh, wow. Ich wünschte Sherman hätte mir diese Geschichte nicht erzählt. Es mochte ja eine gute Geschichte sein, aber sie verharmloste den sehr großen Schmerz, den er eindeutig gespürt hatte. Schmerz, den ich verursacht hatte, weil ich betrunken gewesen und an unserer Beziehung gezweifelt hatte. Ich legte meine Hand auf sein Bein und drückte es. Er lehnte sich zu mir rüber, nur ein wenig, und ich denke es war okay.
    „Das war eine Geschichte zu viel, Sherman“, sagte er. 
    „Aber ich habe immer noch nichts über den Frauenheld gehört“, sagte ich und lächelte ihn an. „Ich möchte alle deine Geheimnisse kennen.“
    Sherman kicherte. „Du weißt, dass dieser Clown und ich zusammen die Grundausbildung gemacht haben, oder? Na ja, er hatte einige Fotos von dir in seinem Spind aufgehängt.“
    Oh… das hatte ich nicht gewusst. Wir hatten nicht viel Kontakt gehabt, als er der Army beigetreten war. 
    „Wie auch immer. Eines Tages führte unser Drillsergeant Powers eine Inspektion durch, und er schaute in den Spind und sagte: ‚Paris, ist das Ihre Freundin?’. Und Paris hier, er antwortete: ‚Sie war es, Drillsergeant. Ich werde sie zurück erobern. Ich plane sie zu heiraten.’“ 
    Ich erstarrte, und atmete plötzlich schnell und flach. Er hatte seinem Sergeant gesagt, dass er mich heiraten

Weitere Kostenlose Bücher