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Vergiss nicht zu atmen

Vergiss nicht zu atmen

Titel: Vergiss nicht zu atmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Sheehan-Miles
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sagen.“
    „Er war wie ein Vater für mich, musst du wissen.“
    „Du solltest ihn bei Gelegenheit mal anrufen und ihn wissen lassen, wie es dir geht.“
    Ich nickte, „Ja, das werde ich machen.“
    „Also, was ist das für eine Party heute Abend?“
    Ich zuckte mit den Schultern. „Irgendeiner von Alex Freunden veranstaltet sie.“
    „Werden Singlefrauen dort sein?“
    Ich kicherte. „Ja vermutlich. Es werden alles Studenten sein. Und ein paar Postgraduierte, denke ich. Ich kenne wirklich nicht viele ihrer Freunde.“
    „Willst du mal was Verrücktes hören?“
    „Klar.“
    „Ich hoffe es wird nicht so sein wie… Ich weiß nicht, wie die Collegepartys in Filmen. Große Menschenmenge, viele Betrunkene. Ich denke nicht, dass ich eine große Menschenmenge ertragen könnte. Am Flughafen bin ich fast verrückt geworden.“
    Ich kicherte. „Ich weiß genau, was du meinst, Mann. Ich vermeide Menschenmengen auch. Aber ich denke nicht, dass es heute Abend so schlimm werden wird. Nach dem, was Alex gesagt hat, werden vorwiegend ältere Studenten dort sein.“
    „Du scheinst glücklich zu sein, Mann. Glücklicher als ich dich je erlebt habe.“
    Ich dachte darüber eine Minute lang nach und sagte dann: „Das bin ich, Mann. Die Uni ist gut und Alex… tja... Scheiße, ich habe eine zweite Chance bekommen, verstehst du? Das ist etwas ganz Besonderes.“
    Er nickte und gähnte dann. „Hör mal. Ich hau mich ne Runde aufs Ohr, bevor die Party beginnt. Ist das okay?“
    „Klar ist das okay. Schlaf in meinem Zimmer, lass mich nur kurz meinen Laptop rausholen.“
    „In Ordnung. Du hast hoffentlich saubere Laken, du Scheißkerl.“
    „Und du hast hoffentlich keine afghanischen Parasiten mitgebracht.“
    Also holte ich meinen Laptop und er ging schlafen. Ich surfte ein wenig im Internet und machte dann einige Hausaufgaben.
    Und dann machte ich etwas ganz anderes.
    Als ich im Krankenhaus war, nicht sicher, ob ich leben oder sterben würde, oder ob sie mein Bein amputieren würden, oder ob ich als Morphiumabhängiger enden würde, war das Letzte, wozu ich bereit war, ihre E-Mails zu lesen. Denn, na ja: Versagen. Damit kannte ich mich aus. Alex bedeutete mir alles. Aber sie hatte auch eine Zukunft. Und ich nicht, wirklich nicht. Alles was ich hatte, war eine schwere verdammte Hirnverletzung, ein Bein das sich entzünden könnte und dann umgehend amputiert werden müsste, und das Letzte was ich tun würde, war mich wieder in ihr Leben zu schleichen und die Dinge für sie auch zu versauen. So wie ich alles versaut hatte.
    Also vergrub ich ihre E-Mails. Ich verschob sie in einen Ordner und sah nie wieder danach.
    Jetzt, während Sherman in meinem Zimmer schlief und Alex ihre Schwester abholte, beschloss ich, dass es Zeit war. 
    Ich gebe zu, dass ich ziemliche Angst hatte. Ich wusste, dass ich ihr wehgetan hatte. Sehr weh sogar. Was hatte sie geschrieben?
    Ich würde es herausfinden, und ich hatte schreckliche Angst davor. 

    10. Februar 2012; 01:45 Uhr
    An: [email protected]
    Von: [email protected]

    Lieber Dylan,
    es tut mir leid was passiert ist. Ich bin ein bisschen betrunken, und etwas deprimiert und einfach schrecklich frustriert wegen unserer manchmal echt verrückten Fernbeziehung. Verzeihst du mir? Ich weiß, dass ich dich verärgert habe und es tut mir leid. Wenn du Zeit zum Skypen hast, ich werde morgen früh und morgen Abend online sein. Oder schreib mir eine Mail. Oder irgendetwas.
    Bitte vergiss nicht, dass ich dich sehr liebe!
    Umarmung und Küsse!
    Alex

    Ich starrte auf die E-Mail und war… total verblüfft. Sie musste das nur Minuten, nachdem ich die Verbindung getrennt hatte, geschrieben haben. Ich war zu diesem Zeitpunkt gerade dabei, meinen Facebookaccount zu deaktivieren.

    10. Februar 2012; 09:45 Uhr
    An: [email protected]
    Von: [email protected]

    Dylan,
    ich habe versucht dir über Facebook eine Nachricht zu schicken, aber ich konnte dich nicht finden. Wirklich? Hast du die Freundschaft mit mir beendet? Rede mit mir Dylan. Was ist los? Bitte?
    Drück dich
    Alex

    Beim Lesen der zweiten Mail begann ich schwer zu atmen. Sie war zehn Stunden, nachdem ich aufgelegt hatte, geschrieben worden. Direkt nachdem ich meinen alten Laptop beschossen hatte, hatte Sergeant Colton mich zum alten Mann gezerrt. Captain Wilson war ein fairer Mensch, ich kann nichts Schlechtes, über ihn sagen. Er dagegen konnte eine Menge Schlechtes über mich sagen, und nutzte die Gelegenheit, es

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