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Verhängnisvoll - Felsing, K: Verhängnisvoll

Verhängnisvoll - Felsing, K: Verhängnisvoll

Titel: Verhängnisvoll - Felsing, K: Verhängnisvoll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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so hinterher. „Warum haben Sie nicht viel früher eine Großfahndung gestartet?“
    McGees lahme Entschuldigungen wollte sie nicht hören. All das Blabla … er sollte sich das besser sparen, es würde sie nur noch mehr in Rage bringen. „Spätestens, seit Maggie Garners Aussage, die John Smith als ihren Entführer identifiziert hat, sollte Smith auf der Fahndungsliste stehen.“
    „Ich weiß nicht, wie Sie zu der Annahme kommen, das sei nicht der Fall“, mischte sich Vega ein. „Seit Sie uns vor sechs Tagen Maggies Aussage mitgeteilt haben, läuft die Fahndung auf Hochtouren. Einen Haftbefehl können wir erst erwirken, wenn seine Identität geklärt ist. Aber das ist nur eine Formsache. Viel wichtiger ist doch, dass die Suche nach ihm läuft.“
    „Und was haben Sie bislang erreicht?“ Reese atmete tief durch und lieferte die Antwort gleich hinterher. „Nichts!“
    „Sie wissen, wie dürftig unsere Anhaltspunkte sind. Es ist wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen.“
    „Ich hoffe, Sie setzen sich mitten hinein und die Nadel sticht Sie in den Hintern.“
    Vega trotzte ihrem Blick. „Ich hätte nichts dagegen“, meinte er nur ruhig, nahm wieder auf seinem Stuhl Platz und konzentrierte sich auf den Bildschirm vor ihm.
    Scham kroch in eisigen Kältewellen ihre Beine herauf und erfror die Wut darüber, dass er sie so abkanzelte. Das Schlimme war, dass sie ihm nicht einmal einen Vorwurf machen konnte. Sie sollte deutlich ruhiger werden und versuchen, sachlich zu bleiben. Mit emotionaler Panik kam niemand weiter.
    „Die Medien senden die Fahndung nach Smith seit heute Morgen“, nahm McGee das Gespräch wieder auf.
    Reeses Zorn hatte sich zwar einigermaßen beruhigt, doch freundlich konnte sie ihre Stimmung bei Weitem nicht nennen. Dementsprechend frostig fiel ihre Erwiderung aus. „Warum erst seit heute?“
    „Wir können nicht für jeden Verbrecher einen landesweiten Aufruf in den Medien starten. Dafür würden vierundzwanzig Stunden Sendezeit nonstop nicht ausreichen.“ McGee knöpfte sein Jackett auf und setzte sich. Drei Sekunden später sprang er wieder auf, schloss den Knopf und wanderte im Konferenzsaal auf und ab.
    Minuten verstrichen schweigend, während sich das Spiel wiederholte. Jacke auf, setzen. Aufstehen, Jacke zu. Grotesk!
    „Könnten wir nicht wie bei Cindy die Social Network Portale einbeziehen? Facebook, Twitter und Co.“ Reese hielt es nicht auf dem Stuhl. Beinahe einträchtig wanderte sie neben McGee einher.
    Er blieb stehen. „Denken Sie an das Chaos, das in New Orleans ausgebrochen ist. Ich riskiere keinen Kollaps in L. A.“
    Blöder S…! Am liebsten hätte Reese mit dem Fuß auf den Boden gestampft.
    McGee legte seine Hand auf ihren Arm. „Die Aktion war beispiellos und der Einsatz der Menschen lobenswert. Letztlich haben sie aber nicht dazu beigetragen, dass dieser Hurst geschnappt wurde, nicht wahr?“
    „Ein Zeuge hat einen wichtigen Hinweis gegeben, woraufhin das FBI wusste, in welcher Richtung sie suchen mussten.“
    „Das mag sein.“ McGee fuhr sich durch das Haar. Plötzlich wirkte er alt und müde und Reese warf sich vor, zu unbeherrscht und ungerecht zu sein, weil sie gerade noch hinterherschmettern wollte, dass sich wohl besser auch hier das FBI einschalten und das LAPD ablösen sollte. „Das Gleiche erreichen wir mit Radio, Fernsehen und den Zeitungen. Wenn es Zeugen gibt, werden sie sich melden.“
    Wie zur Bestätigung klingelte eines der Telefone und jeder im Raum zuckte zusammen. Reese fuhr herum und musterte den Beamten, der den Anruf entgegennahm. Die kreischende Stille raubte ihr den Atem.
    „Ihr Name ist John Smith, sagten Sie?“
    Der Polizist schaltete den Lautsprecher ein.
    „Ganz genau, Sie Hornochse. Und jetzt sollten Sie besser zuhören und keine blöden Fragen stellen.“
    „Reden Sie, Mr. Smith.“
    „Ich habe das Mädchen. Eine Million Dollar, Sie wissen schon … der ganze Dreck: gebrauchte Scheine, unregistriert. Ich gebe Ihnen eine Stunde. Dann melde ich mich wieder.“
    „Wo …“
    Es klickte vernehmlich.
    „Das war ein Trittbrettfahrer“, sagte McGee und stöhnte. „Müssen wir uns das jetzt auch noch antun?“
    Zwei weitere Telefone klingelten, die Gespräche liefen in ähnliche Richtungen, und während der eine Anrufer gerade abgefertigt war, klingelte bereits ein anderer Apparat. Reeses mühsam errungene Fassung geriet erneut ins Schwanken. Längst stand sie in einer Raumecke, hielt Alanas und Nates Hände umklammert und

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