Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verhängnisvolle Sehnsucht (German Edition)

Verhängnisvolle Sehnsucht (German Edition)

Titel: Verhängnisvolle Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
Vom Netzwerk:
Seite, und auch hier fand er keine Wunden oder Brüche. Alyssas Haut war unfassbar weich, als er über ihren Bauch strich. Etwas tiefer stieß er auf einen winzigen Streifen Stoff. Sein Herz klopfte schneller bei dem Gedanken, seine Finger darunterzuschieben und ihre Weiblichkeit zu erkunden. Beinahe glaubte er, den Geruch ihrer Erregung wahrzunehmen, aber das war sicher nur seine Einbildung.
    Kyle schob sich tiefer, um den Rest ihres Körpers untersuchen zu können. Bisher hatte er nur ein paar kleinere Abschürfungen ertasten können, und langsam setzte Erleichterung ein, dass Alyssa tatsächlich nicht schwerer verletzt schien. Vorsichtig setzte er seine Erkundung an ihren Beinen fort. An ihren Knien fand er weitere Schürfwunden und schnitt eine Grimasse, als Alyssa zusammenzuckte. Er mochte es nicht, ihr Schmerzen zu verursachen, aber er konnte sie auch nicht der Gefahr aussetzen, vielleicht stundenlang mit einer stark blutenden Wunde hier zu liegen. Seine Finger glitten über ihren kalten Fuß, und er schloss seine Hand darum.
    Von Alyssa kam ein weiteres Stöhnen und Schaudern.
    »Schmerzen?«
    »Nein, das fühlt sich gut an. Ich habe das Gefühl, dass ich schon seit Stunden hier liege, und langsam kühle ich aus.«
    Jetzt wünschte er, er hätte an eine Decke gedacht, als er in das Haus gerannt war. Stattdessen hatte er nur daran denken können, zu Alyssa zu kommen. Sehr professionell. Aber jetzt war es nicht mehr zu ändern, und er musste das Beste daraus machen. »Können Sie sich umdrehen, damit ich Ihre Rückseite überprüfen kann?«
    »Ich versuche … es.« Er zog seine Hand zurück, und eine Weile hörte er nur ihr schweres Atmen. »Okay.«
    Zögernd berührte er erneut ihre kühle Haut und arbeitete sich langsam wieder nach oben vor. Als er bei ihrer Hüfte ankam, stöhnte er innerlich auf. Sie trug keinen Slip, sondern einen verdammten Tanga, der nur aus drei extrem schmalen Stoffstreifen bestand und ihre Pobacken frei ließ. Und sie war nicht etwa eine von diesen dürren Frauen, bei denen man jeden Knochen spürte, sondern seine Finger glitten über genau die richtigen Polster, die ein Mann gerne berührte. Ein leiser Seufzer erklang, und Kyle erstarrte. Den Laut hatte er sich sicher nur eingebildet, oder? Als er nichts weiter hörte, verließ er bedauernd die warmen Hügel und untersuchte ihren Rücken und die Schultern. Schließlich tat er das, was er schon vor Monaten hatte tun wollen: Er grub seine Finger in ihre Haare. Als er sichergestellt hatte, dass sie keine Kopfverletzung hatte, zog er bedauernd seinen Arm zurück.
    Er räusperte sich. »Es scheint, als hätten Sie großes Glück gehabt, ich habe nur ein paar Abschürfungen feststellen können.«
    »Glücklicherweise haben die Holzwände das meiste abgehalten. Wäre ich nicht in der Kabine gewesen, als das Haus zusammengestürzt ist …« Ein Zittern klang deutlich hörbar in ihrer Stimme mit.
    Um sie davon abzulenken, wechselte er das Thema. »Frieren Sie noch?«
    Eine kleine Pause entstand. »Ja, ein wenig.«
    Unter einigen Verrenkungen schlüpfte Kyle aus seinem T-Shirt und schob es durch den Spalt. »Hier. Es ist zwar nicht sauber, aber vielleicht wärmt es Sie ein wenig.« Und vor allem würde es dafür sorgen, dass niemand das zu Gesicht bekam, was er nur ertastet hatte.
    Ihre Hand legte sich auf seine. »Vielen Dank. Ich dachte schon, ich müsste so vor allen Leuten …« Sie brach ab und schauderte.
    Eine Weile hörte er nur ihr Schnaufen und hartes Atmen, dann lag sie wieder still. »Das tut gut, danke.«
    Kyle versuchte, es sich auf dem harten Boden etwas bequemer zu machen, aber der raue Schutt kratzte unangenehm auf seinen Narben. Aber das war jetzt nebensächlich, denn in diesem Moment hörte er ein unheilvolles Knacken. Instinktiv presste er sich näher an den Spalt und bedeckte Alyssas Kopf und Nacken mit seinem Arm. Er wünschte, er könnte ihren gesamten Körper bedecken, um sie so zu schützen, aber dazu war der Spalt zu schmal. Seinen anderen Arm schlang er um seinen eigenen Kopf und wartete darauf, dass die Trümmer über ihnen zusammenbrachen und sie begruben.

3
    Alyssa schob sich dichter an die Wand, die sie von Kyle trennte, als sie das Krachen und Rumpeln über sich hörte. Oh Gott, würden sie beide hier sterben? Vermutlich war es falsch, das zu denken, aber sie war froh, dass sie nicht allein hier war. Kyles Arm lag beschützend über ihr, und als sie ihre Hand durch den Spalt schob, konnte sie ihre Finger auf

Weitere Kostenlose Bücher