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Verhängnisvolle Sehnsucht (German Edition)

Verhängnisvolle Sehnsucht (German Edition)

Titel: Verhängnisvolle Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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vibrierte sein Brustkorb unter ihrer Handfläche.
    »Uns.«
    »Was?«
    » Uns hier rauszuholen.« Ihre Finger gruben sich in seine Brusthaare. »Ich werde nicht ohne dich gehen.«
    Sein Herzschlag beschleunigte sich. »Natürlich. Was wirst du machen, wenn du hier raus bist?«
    »Draußen tief einatmen und mich freuen, dass ich noch am Leben bin. Und dann werde ich mich so oft wie möglich im Freien aufhalten; ich weiß nicht, wie lange es dauern wird, bis ich mich wieder in Gebäuden wohlfühlen werde.« Ein Schauer lief durch ihren Körper, und Kyles Griff verstärkte sich automatisch.
    »Das wird einige Zeit dauern, aber irgendwann kommt der Tag, an dem man nicht mehr aktiv darüber nachdenkt, was passieren könnte.«
    Vermutlich hatte er damit recht. Sie konnte sich nur vorstellen, wie er sich gefühlt haben musste, als er in dem brennenden Gebäude gewesen war. Nicht nur war er dabei allein gewesen, sondern hatte auch noch schwere Verletzungen davongetragen. Dagegen hatte sie es mit ihren paar Abschürfungen und Kyles beruhigender Gegenwart regelrecht kuschelig. Am liebsten hätte sie ihn gefragt, ob sie sich danach treffen könnten, aber sie wollte nicht, dass er sich wegen der Situation verpflichtet fühlte. Er kannte ihren Namen und wusste, wo sie arbeitete – wenn er weiteren Kontakt mit ihr haben wollte, konnte er sie jederzeit aufsuchen.
    »Hoffentlich geschieht das bald, denn bei meiner Arbeit muss ich mich ja zwangsläufig in einem Gebäude aufhalten. Und ich möchte auch sehr ungern im Garten schlafen müssen.« Sie hatte es noch nie so mit Zelten gehabt, aber zur Not würde sie es tun.
    »Ich bin sicher, du bekommst einige Tage frei, bis du dich erholt hast.«
    Die Vorstellung, ihre Bibliothek jemand anderem zu überlassen, ging ihr gegen den Strich. Ihr Kinn schob sich vor. »Da ich nicht großartig verletzt bin, werde ich so schnell wie möglich wieder arbeiten.«
    Kyle wickelte ihre Haarsträhnen um seine Hand. »Lass dir Zeit, der Schock setzt meist erst später ein, wenn man wieder zu Hause ist und gar nicht damit rechnet.«
    Damit konnte er recht haben. Und dann wäre er nicht da, um sie zu beruhigen. Alyssa biss auf ihre Lippe. Ohne weiteren Gedanken schob sie auch ihre zweite Hand durch den Spalt und legte sie auf seinen Bauch. Seine heiße Haut brachte sie zum Zittern. Gierig sog sie die Wärme durch ihre Handfläche auf. Kyles Hand löste sich von ihrem Rücken.
    »Nein, bitte halt mich weiter fest.« Die Verzweiflung in ihrer Stimme war deutlich hörbar.
    Spürbar zögerlich legte er seine Hand wieder auf ihren Rücken. »Alyssa …«
    »Ich brauche die Gewissheit, dass ich hier nicht alleine bin. Ich muss einen anderen Menschen spüren.«
    »Das kann ich verstehen, aber …« Er brach ab und atmete tief durch. »In Ordnung, berühr mich, wie du es brauchst.«
    Bei seinen Worten zog sich ihr Unterleib vor Sehnsucht zusammen, aber sie unterdrückte diese Regung. Kyle hatte damit sicher nicht gemeint, dass sie ihn überall berühren durfte – obwohl sie sich damit sicher wunderbar ablenken könnte. Also beschränkte sie sich darauf, ihre Hand über seinen Bauch gleiten zu lassen, um möglichst viel von seiner Wärme in sich aufzunehmen. Was hätte sie dafür gegeben, jetzt in einem Bett zu sein und die Muskeln unter seiner warmen Haut nicht nur zu ertasten, sondern auch sehen zu können. Kyle zuckte zusammen, als sie mit ihrem Finger versehentlich den Bund seiner Jeans streifte. Ob er wohl eine Erektion hatte? Es juckte in ihren Fingern, das herauszufinden, aber sie beherrschte sich.
    Ein Vibrieren ließ sie erstarren. »Was ist das?«
    Kyle stieß einen Fluch aus. »Mein Handy.« Er ließ ihre Hand los und zog das Handy aus seiner Hosentasche. »Ja?«
    Alyssa konnte den Anrufer nicht verstehen, deshalb wartete sie stumm ab, bis Kyle das Gespräch beendete. Ihre Hand ließ sie still auf seiner Brust liegen, um ihn nicht abzulenken und auch nicht in ein Gebiet zu geraten, das er ihr nicht zeigen wollte.
    »Ihr müsst von oben kommen, von der Seite gibt es keine Möglichkeit, zu ihr vorzudringen, das habe ich schon probiert.« Es entstand eine Pause. »Uns geht es so weit gut, aber der Schutt hat sich noch nicht vollständig gesetzt, und es kann jederzeit wieder etwas von oben nachkommen. Beeilt euch also möglichst.«
    Als Kyle das Gespräch beendet hatte, steckte er das Handy weg, hielt ihre Hand auf der Brust aber nicht wieder fest. Anscheinend vertraute er ihr inzwischen, nicht zu weit zu

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