Verhängnisvolle Verlockung - Jordan, N: Verhängnisvolle Verlockung - To romance a charming rogue / Courtship-Wars 4
wilden Gewohnheiten entsagt habe. Und ich werde alles tun, wirklich alles, dich niemals zu verletzen.«
Auch wenn sie ihm nicht glauben konnte, wusste sie, dass sie eine längst verlorene Schlacht kämpfte. Sie schluckte, bevor sie nochmals ihre Einwände hervorbrachte. »Es muss einen anderen Weg geben, Damon. Ich möchte nicht zur Heirat genötigt sein, nur weil die Sorge um meine Reputation es gebietet.«
»Aber du willst deiner Tante einen Skandal ersparen, nicht wahr?«
Diese Überlegung erstickte Eleanors Widerworte im Keim. »Ja, natürlich.« Sie schuldete ihrer Tante unendlich viel. Immerhin hatte Beatrix ihr ein Zuhause gegeben, als sie verwaist war. Dass sie ihr diese Güte entlohnte, indem sie Beatrix einem Skandal aussetzte, war ausgeschlossen.
»Dann sollte deine Entscheidung feststehen«, sagte er.
Während sie immer noch mit sich kämpfte, kam Damon näher. Ohne Vorwarnung nahm er sie in seine Arme, nur war da keine Leidenschaft in seiner Umarmung. Er bot ihr Trost, mehr nicht.
»Ich weiß, dass es nicht ist, was du dir gewünscht hast, Elle. Aber wir haben keine andere Wahl.«
Sie kniff die Augen zu. Seine zärtliche Stimme besaß die Macht, sie zu bezaubern, während seine Zärtlichkeit in ihr den Wunsch weckte, hemmungslos zu schluchzen. Es war nicht fair, dass ihr bei Damons zärtlicher Sorge das Herz dahinschmolz.
Seufzend vergrub sie ihr Gesicht an seiner warmen Schulter. »Nein, wohl nicht.«
Er wich gerade weit genug zurück, um ihr ins Gesicht zu sehen, ohne sie aus seiner Umarmung zu entlassen. »Kopf hoch, Kleines«, sagte er und sah sie herausfordernd an. »Du hattest genug Courage, dich einem möglichen Tod in einem Ballon zu stellen, dann kannst du auch mit der Aussicht leben, mich zu heiraten.«
An dem Ausdruck ihrer lebhaften blauen Augen erkannte Damon genau den Moment, in dem sie das Unvermeidliche akzeptierte. Und erst dann bemerkte er, dass er die ganze Zeit den Atem angehalten hatte.
»Willst du es deiner Tante sagen, oder soll ich es tun?«, fragte er.
»Ich sage es ihr«, seufzte Eleanor.
Für einen Moment hielt er sie noch in seinen Armen, ehe er sie freigab und einen Schritt zurücktrat. »Ich lasse dir eine Nachricht zukommen, sobald ich die Ausnahmegenehmigung habe. Und ich schicke Lady Beldon zu dir herein, wenn ich gehe. Vermutlich wartet sie ungeduldig auf dein Urteil.«
Lady Beldon ging tatsächlich im Flur auf und ab, als Damon aus dem Salon trat.
»Ihre Nichte würde gern mit Ihnen sprechen, Mylady«,
sagte er zu ihr, bevor er sich verneigte und zur Haustür ging.
Am Portman Place winkte Damon die erste Droschke heran, die er sah. Fest entschlossen, die Genehmigung umgehend zu bekommen, wies er den Fahrer an, ihn zum Kirchenamt am »Doctor’s Commons«-Institut zu bringen, und lehnte sich entspannt im Sitz zurück, zufrieden mit sich, weil er das Richtige tat.
Von dem Moment an, da er begann, Eleanor zu verführen, hatte er gewusst, dass ihre fleischliche Verbindung in einer Ehe münden würde, auch wenn sie es offenbar nicht geahnt hatte. Ihm gebot seine Ehre, sie zu heiraten.
Und er bedauerte es nicht einmal, wie Damon feststellte. Er hatte gewollt, dass Eleanor für immer in sein Leben zurückkehrte, und heute hatte er seinen Anspruch auf sie so dauerhaft wie möglich besiegelt.
Nicht dass er sich vorgenommen hätte, sie zu verführen. Seine ungezähmte körperliche Reaktion war vielmehr der Gefahr des Moments geschuldet. Er hatte befürchtet, sie zu verlieren, wie Damon sich eingestehen musste. Seine Erleichterung darob, dass sie nach dem gefährlichen Flug in Sicherheit war, hatte ihn beinahe übermannt – wie die Leidenschaft. Eleanors feurige, unschuldige Sinnlichkeit hatte seine wildesten Fantasien in den Schatten gestellt. Und hinzu kamen ihre Courage sowie ihr wacher Verstand, und schon war er voller Ehrfurcht, erregt und gerührt.
Umso froher war er, dass sie bei ihrem intimen Zwischenspiel gestört wurden, denn so konnte er seine Gefühle wieder unter Kontrolle bringen.
Damon wusste, dass ihm das Geschehene eine Warnung sein sollte. Er musste achtgeben, seine Gefühle auf Distanz halten, wenn er erst mit Eleanor vermählt war. Aber darin war er mittlerweile ja ein Experte. Er hatte einen Großteil seines Lebens darauf verwandt, in seinen Beziehungen zu anderen Gefühllosigkeit zu kultivieren.
Zwischen ihnen gäbe es keine Frage nach gegenseitiger Liebe, schwor Damon sich. Immerhin kannte er den Schmerz, den er riskierte, ließe
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