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Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)

Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)

Titel: Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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eigenen Fänge unbarmherzig hervor schießen wollten. Nimm ihn!
Der unerwartete Gedanke, der so barbarisch in ihrem Kopf widerhallte, löste einen kleinen Schock in ihr aus. So heftig hatte sie noch niemals auf ihn reagiert und Nicos Finger krallten sich unwillkürlich tiefer in die Wunde, diesmal allerdings nicht in der Absicht, ihm wehzutun. Es geschah einfach in der Verwirrung des aufsteigenden Verlangens.
    Hätte Nico ihm keine Ohrfeige verpasst, hätte Damon sie ganz sicher noch einmal gepackt, gleichfalls an die Wand gestoßen und weiter getrunken. So abrupt von seiner Quelle getrennt zu werden, während er vollkommen darin aufging, Nicos Blut in sich aufzunehmen, war brandgefährlich. Immerhin forderte er gerade sein gutes Recht ein. Einen Moment orientierungslos, mit den blitzenden Fängen ins Leere schnappend und nur langsam begreifend, was Nico ihm da an den Kopf warf, stand er da. Mit schmerzender Seite, deren Verletzung dank Nicos eifrigem Tun nicht länger verborgen geblieben war.
Der Vampir in ihm ließ ihn böse mit glühenden Augen auf sie herab lächeln. Lügen, ja?!
Das warf also ausgerechnet sie ihm vor. Sie, die sich gestern Nacht ohne sein Wissen einfach einen neuen Beschützer gesucht hatte und ihn ausgerechnet bei Vollmond und einer Verbindungszeremonie damit konfrontierte.
    Ihre blutverschmierte Hand direkt unter seiner Nase ließ ihn Sternchen vor Verlangen und Hunger sehen. Er wollte sie. Er wollte und brauchte unbedingt mehr. Damon grollte wütend und verstand immer noch nicht ganz, warum sie wegen einer solchen Lappalie so aus dem Häuschen war. Ebenfalls wütend und voller Enttäuschung. Sie konnte doch froh sein, wenn er sich genügsam gab, bis es nicht mehr anders ging. Er tat das sicher nicht aus Spaß. Sondern allein, um sie zu schützen und bei Kräften zu halten. Etwas, das sie offenbar, ganz wie vermutet, nicht länger in Anspruch nehmen wollte. Doch die weiteren Vorwürfe, die wie durch einen dichten Nebel zu ihm durchdrangen, klangen nicht danach, als wäre sie es, die sich trennen wollte. Nein, sie schob ihm den schwarzen Peter zu, während sie einen inneren Kampf gegen sich selbst und ihre Bedürfnisse ausfocht, der seinem glich.
    Allerdings war Damon zu hungrig, um zu diesem Zeitpunkt eine Diskussion anzufangen. Nico ließ ihn erneut Sternchen sehen. Diesmal vor Schmerzen, die der Druck ihrer kleinen Hand verstärkte und die er unbedingt loswerden wollte. Sonst würde er noch wahnsinnig werden. Sie wusste ganz genau, wie sie zudrücken musste, um endlich das von ihm zu bekommen, was sie ihm schon so oft abverlangt hatte.
Also tat er nichts, um sie der Unsinnigkeit ihrer Worte zu versichern, sondern presste sie wieder in einer festen Umarmung gegen sich und biss noch einmal in die gleiche Wunde, um sich den Rest zu holen, ohne dabei Rücksicht auf die Befriedigung ihrer Bedürfnisse zu nehmen, obwohl sie mehrmals flehend seinen Namen hauchte und sich irgendwann erneut gegen ihn stemmte, weil er nun wirklich genug von ihr genommen hatte.
    Nico schnappte hilflos nach Luft, als seine Zähne sich erneut in den Hals gruben und die Wunde weiter rissen, weil er natürlich nicht genau die alten Wundkanäle traf. Ein lähmender süßer Schmerz, der jegliche Gegenwehr sofort in ihr ersterben ließ, weil sie ihm zudem so nah war, dass ihre Wange an seine nackte Brust gepresst wurde und es ihr vorkam, als würde sie jeden einzelnen Schwung seiner stählernen Muskeln an ihrem Körper fühlen können.
Ihre eigenen Gefühle spielten ihr Streiche und sie flüsterte seinen Namen sehnsuchtsvoll und verräterisch für ihre Ohren. Sie wehrte sich nicht gegen seine Nähe, die sie zu gern unter ihren brennenden Handflächen spürte, es ging darum, sich bald nicht mehr zurückhalten zu können. Die Spitzen ihrer Fänge bohrten sich schon in ihre Unterlippe und sein wild schlagendes Herz schien sie zu locken, einfach irgendwo hinein zu beißen, um an die Delikatesse seines Blutes zu kommen. Würde sie sich nicht gegen ihn stemmen, dann hätte sie sich nur geholt, wonach ihr ganzer Körper lauthals schrie. Das Dröhnen in ihren Ohren war kaum noch auszuhalten.
    Unendlich lange Minuten waren vergangen, bis Damon endlich das Gefühl hatte, satt zu sein und unbewusst hatte er sich mit ihr immer weiter die Wand entlang bis zu einem der riesigen Fenster fortbewegt, auf deren steinerne Fensterbank er sich bequem hatte setzen können. Nun saß er da. Mit einer zitternden Nico auf seinem Schoß in seinen

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