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Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)

Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)

Titel: Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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mehr die geschleckte Variante. Der Dunkle auf der linken Seite trug seine Haare lässig nackenlang und neben ihm saß der einzige Blonde, wenn man Hagen außen vornahm, dem man allein aufgrund seines nordischen Namens Goldlöckchen zuschreiben würde.
    Der germanische Gott wandte sich der Kiste zu und ließ einige pneumatische Schlösser aufschnappen, so dass der Deckel sich millimeterweise hochschob. Er stand leicht schräg auf einer Halterung, als hätte man die Kiste gerade rein gerollt. Gespannt sah Cat zu, wie der Deckel einrastete und dann zur Seite geschoben wurde. Trotz der Sonnenbrille waren ihre Augen die schärfsten von allen, so dass sie etwas zurückzuckte und nach Morris’ Handgelenk schnappte, der ihr im Gegenzug beruhigend den Handrücken tätschelte. Sie war beinahe versucht, die Sonnenbrille abzusetzen, ließ es aber dann bleiben, da ihr das Inkognito gerade sehr recht war.
    Das innere der Kiste schien mit einem dunklen Stoff bezogen zu sein, so dass sie zuerst nur das blasse Gesicht und das tiefe, gut ausgestattete Dekolleté einer schwarzhaarigen Schönheit zu sehen bekam, die sich geziert streckte und deren Lider grazil aufflatterten, als wäre sie das Dornröschen, das man eben aus dem hundertjährigen Schlaf geweckt hatte. Hagen streckte ihr eine behandschuhte Hand entgegen und die Dame stieg mit puppenhafter Anmut aus ihrem Transportbehältnis, wobei die Seide ihrer aufgebauschten Röcke leise raschelte. Als ihre Augen rot aufglühten, sprang der Dunkelhaarige mit den gegelten Raspeln auf und wollte sich scheinbar auf die Frau stürzen, da er einen langen Dolch in der Hand hielt, der gefährlich im Licht aufblitzte. Der geschniegelte Typ packte ihn jedoch und zog ihn unbarmherzig zurück auf den Stuhl.
    „ Non, non, mon ami! Vergessen Sie nicht, dass Sie versprochen haben, unserem Gast den nötigen Respekt zu erweisen.“, wurde er mit aalglatter Stimme besänftigt, die einen sehr französischen Akzent aufwies.
    Cat blinzelte überrascht und ihr Blick glitt wieder zu der beeindruckenden Schönheit, deren Augen nun rot glühten und deren Fangzähne angriffslustig gebleckt wurden, so dass ihre Spezies nun für sie klar war. Keine Immaculate aber auch keine Aryanerin, es musste sich um eine Lost Soul handeln. Dem Kleidergeschmack nach zu urteilen, eine alte Lost Soul, aber da würde sich Cat nicht festlegen. Als Untoter konnte man über die Jahre durchaus einen morbiden Geschmack entwickeln.
    „Befürchten Sie etwa, ich würde Sie zum Abendessen verspeisen? Keine Sorge, mein Lieber! Mein Appetit ist für heute Abend schon gedeckt, aber gegen einen kleinen Nachtisch habe ich noch niemals etwas einzuwenden gehabt.“, säuselte die Dame mit lieblicher Stimme und nahm dann dem aufgeregten Mann gegenüber Platz, als der Blonde ihr galant den Platz räumte und ihr den Stuhl zurecht schob, nachdem er ihr einen ritterlichen Handkuss auf die zarte Hand gehaucht hatte.
    „Schön, dich wieder zu sehen, Mina.“, flüsterte er leise, doch es entging Cats scharfem Gehör natürlich nicht. Seine Herkunft ließ sich schwer aus dem gepflegten Englisch ableiten, das er sprach. Er könnte sowohl Europäer als auch Amerikaner sein.
    „Ist das ein Witz, Van Helsing?! Dann kann ich nicht darüber lachen! Sie wissen genau, was ich davon halte, sich mit dem Feind zu verbünden!“, spie der aufgeregte Typ aus und stemmte sich gegen den Griff seines Aufpassers, der allerdings gut in der Lage schien, ihn im Zaum zu halten.
    Cat und Minas Blicke kreuzten sich just in dem Moment und deren Gesicht zeigte deutliche Überraschung, so dass sie den Kahlkopf zu sich herwinkte und ihm etwas einflüsterte, das Cat zwischen der Erwiderung Van Helsings nicht entging. Diesen illustren Namen in der Runde zu hören erstaunte sie nicht. Die Van Helsings waren seit Jahrhunderten erfolgreiche Jäger, wobei sie zu dem Typus gehörten, der am meisten Wissen über die Feinde gesammelt hatte. Der Mann konnte sicherlich zumindest zwischen Ghoul, Aryaner und Immaculate unterscheiden.
Hagen kam auf der rechten Seite zu ihnen um den Tisch herum und begrüßte Quentin mit einem Handschlag, so dass sich Cat entspannte, bis der Typ ihr mit dem ultrahellen Licht einer Speziallampe mitten in die Augen leuchtete. Sie hätte beinahe wütend geknurrt, hielt die Reaktion jedoch im Zaum. Mit ruhiger Hand zog sie die Brille herunter und sah ihm demonstrativ mit ungeschütztem Blick in die Augen.
    „Freut mich sehr!“, sagte sie trocken und schob die

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