Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)

Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)

Titel: Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
Vom Netzwerk:
konnte, bevor sie vor ihm stehen blieb und ihm die Hand entgegenstreckte. Er packte sie blitzschnell und zog sie dann an sich, allerdings nicht in der Absicht, sie zu umarmen. Cat hielt dagegen und quietschte vergnügt, als sie ihn aushebelte, sich wie ein Aal aus seinem Griff wand und schließlich hinter ihn zum Stehen kam, wobei sie seinen Arm nach hinten gestreckt nach oben hielt, so dass er leicht in die Knie gehen musste, damit sie ihm keine Zerrung oder Schlimmeres verpasste.
    „Kleine Wildkatze!“, lachte er gutmütig und drehte sich zu ihr um, als sie locker ließ, um sie nun doch in einer bärigen Umarmung zu erdrücken, die Cat freundschaftliche erwiderte.
    „Oh, Mr. Morris! Freuen Sie sich mich zu sehen oder verbergen Sie etwa eine Waffe unter Ihrer Jacke?!“, kicherte Cat übermütig, als sie bei der Umarmung das Lederetui erfühlte, in dem sein langes Bowie-Messer steckte, dem er seinen Spitznamen im Netz zu verdanken hatte.
    Quentin schob seine Jacke zurück, in dem er die Hände in die Seiten stemmte und somit den Griff des Dolches, der in einem Futteral an seinem Gürtel steckte, für Cat sichtbar machte. Ihre Augen blitzten begeistert auf. Er hatte noch nie eine Frau kennen gelernt, die dermaßen auf Waffen abfuhr, dass sie alles andere um sich darüber vergessen konnte. Seine froschgrünen Augen, die unter dem Schatten seiner Hutkrempe einfach nur dunkel aussahen, blitzten belustigt auf, als sie die Hand nach seiner Waffe ausstreckte.
    „Nur angucken, nicht anfassen! Falls uns jemand dabei zusehen sollte, denkt er nur, dass ich die holde Maid meucheln möchte… Scharfe Kiste.“
Quentin nickte in Richtung der Viper und zog dann fragend die Augenbrauen hoch. Als er sie kennen gelernt hatte, war sie nicht viel mehr als eine mittellose Vagabundin gewesen. Ihre Habseligkeiten passten in einen alten Rucksack und eine Tasche. Sie hatte sich die letzten Jahre anscheinend sehr zu ihrem Besten verändert.
    Cat schürzte die Lippen und zuckte dann mit den Schultern.
„Ein Geburtstagsgeschenk. Kein Vergleich zu deinem Fuhrpark, Mister!“ Das klang leicht schnippisch, auch wenn es nicht ihre Absicht gewesen war.
Quentin Morris schwamm in Geld. Aber das war es nicht, ihr war gerade bewusst geworden, dass sie ihm gar nicht erzählen durfte, wie sehr sich ihr Leben geändert hatte. Das hatte ihrer blendenden Laune gerade einen kleinen Dämpfer versetzt. So sehr sie es gewohnt war, alles für sich zu behalten, so war es doch jetzt etwas völlig anderes, den Mund halten zu müssen.
    Morris warf ihr einen schrägen Blick zu und umrundete das Gefährt dann mit Kennerblick, wobei er seine Hand beinahe liebkosend über den glänzenden Lack gleiten ließ.
„Eine echte Schönheit!“ Sie sahen sich über das Wagendach hinweg durchdringend in die Augen, ohne dabei zu blinzeln, bis Cat leise schnaubte.
    „Steig ein, Cowboy! Es ist viel zu spät, um sich um mein Seelenheil Gedanken zu machen. Wir haben doch damals schon festgestellt, dass ich garantiert einmal in die finstere Hölle komme!“
Cat glitt auf den Fahrersitz und zog die Tür energisch ins Schloss, um den Motor dann aufheulen zu lassen, als wollte sie ihren alten Bekannten damit auffordern, jetzt einzusteigen oder es bleiben zu lassen. Cat lächelte grimmig, als er sich nicht lange bitten ließ und in den Sitz gepresst wurde, nachdem sie mit quietschenden Reifen losbrauste.
    Morris lachte erheitert auf und zog heftig am Sicherheitsgurt, bevor er bei ihrem rasanten Fahrstil durchs Fenster flog.
„Sag mal, hast du eigentlich einen gültigen Führerschein?! Übrigens, falsche Richtung! Wir müssen Downto…. Aahhh!“
Er griff nach der Halterung über sich und kniff die Augen zusammen, als Cat einen U-Turn mit ausbrechendem Heck hinlegte, der mehr in einen Action-Film als in Manhattans Feierabendverkehr gepasst hätte.
    Cat biss sich auf die Unterlippe und versuchte, ihre Belustigung zu verbergen. Er hatte schließlich Recht, sie hatte noch nie einen Führerschein besessen. Learning by doing , das war doch die typisch amerikanische Art, Dinge zu erlernen, oder nicht? Sie hätte es Nathan bei der Übergabe des Geschenkes vielleicht sagen sollen, aber irgendwie war das eben nie zur Sprache gekommen. Bei Kontrollen konnte sie sich ja immer noch durchmogeln, jetzt besser denn je. War ihm das vielleicht nicht recht? Immerhin war sein Alter Ego ein Priester, ein katholischer Priester. Vielleicht sollte sie heute Abend bei Reverend Drake ihre Sünden beichten

Weitere Kostenlose Bücher