Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)
Galerie fallen, wobei sie noch ein paar Biester im Flug erledigte, die sich an sie dranhängen wollten. Breitbeinig kam sie leicht gehockt auf dem Boden auf und bekam mit, wie sich die Jäger wieder auf die Füße rappelten, als wären sie von der Welle einer Detonation auf den Boden geworfen worden, wobei sie sich der Flut der Ratten erwehren mussten, die drohte, sie unter sich zu begraben.
Mina kam eben polternd aber sicher auf dem Tisch auf. Die widerlichen Viecher schienen sich neu zu formieren. Aus wabernden Rattenleiber und flatternden schwarzen Schatten wurden formlose Körper, die langsam zu einer Einheit verschmolzen und eine Metamorphose durch machten, bis sie sich zu zähnefletschenden Vampiren umgewandelte hatten, deren weiße Körper noch mit Blut, Fellfetzen und Teilen von Gefieder bedeckt waren. Es war wie in einem schlechten Horrorfilm, als hätte jemand schleimiges Gekröse auf ihren Leibern verteilt.
Der Undertaker jagte einen Teil von sich weg, indem er einen kleinen Flammenwerfer auf ihre Füße richtete, damit sich die Jäger um und hinter Mina formieren konnten. Er hatte die Flamme jedoch kaum angeworfen, da wurde der kahle Hüne von den Füßen gefegt und landete krachend mit dem Rücken gegen eines der Regale am Ende des Raumes, so dass sein breiter Rücken Holz zum Bersten brachte. Ein schwarzer Schatten, der sich blitzartig bewegte, hatte ihn unvermutet getroffen, der nun zum Stillstand kam.
Ein schweres Cape wehte flatternd um einen groß gewachsenen Mann herum, der plötzlich mitten im Raum stand und dessen rot glühende Augen Mina ins Visier nahmen. Seine Haare waren lang und weißblond, fielen schwer und glatt auf die breiten Schultern. Wie ein Dandy aus dem vorletzten Jahrhundert stützte er sich auf einen Spazierstock, dessen Spitze mit einem Rubin-Totenkopf verziert war, der selbst in der schwachen Beleuchtung des Raumes angriffslustig funkelte. Die Fensterscheiben waren kaputt, doch inzwischen war es draußen sowieso Nacht geworden. Der rettende Sonnenaufgang würde noch Stunden auf sich warten lassen.
Cat wollte ihn sich besser ansehen, doch Morris stellte sich ihr in den Weg und blockierte mit seinem muskulösen Körper die Sicht auf sie. Hatte er noch nicht kapiert, dass sie hier der Schutz war und nicht er? Aber wie sollte er das wissen, er dachte bestimmt, sie wäre wie Mina eine Lost Soul.
Der Fremde mit dem attraktiv glatten Gesicht, das noch nicht an die Fratze eines Aryaners erinnerte, streckte die Hand nach Mina aus.
„Ergibst du dich freiwillig in meine Hände, Weib? Wenn nicht, dann werden deine Männer eines langsamen qualvollen Todes sterben.“, verlangte er mit herrischer Stimme, als wollte er Mina um ein Date bitten. Was sollte das?!
Mina ging auf dem Tisch in die Hocke und legte den Kopf schief, wobei sie dem Vampir ein geringschätziges Lächeln schenkte. Nach ihrer viel zu nahen Bekanntschaft mit dem Grafen Dracula konnte sie sich wohl kaum mehr von einem solchen Angebot begeistert zeigen.
„Und wenn ich mit dir gehe, dann sterben sie schnell und weniger qualvoll? Vergiss es! Ich ziehe es vor, ein paar von diesen widerlichen Ausgeburten mit mir in die Hölle zu nehmen, die mich schon seit Jahrzehnten erwartet!“
Die Jäger rückten näher an ihre Anführerin, während die Miene des Aryaners scheinbar unbewegt blieb.
„Tötet sie alle, aber dem Weibsbild darf vorerst kein Haar gekrümmt werden! Ihr Kopf gehört meiner Lady! Denkt daran, sie hat meinen ältesten Sohn auf dem Gewissen!“, zischte er schon mit ein wenig mehr Unmut in der kalten Stimme.
Cat packte Morris an den Oberarmen und schubste ihn zur Seite, um sich selbst vor Mina zu stellen und dabei die Arme mit den gezückten Waffen vom Körper weg zu halten, um sie zum Einsatz frei zu haben. Sie maß den Fremden mit einem sehr abschätzigen Blick von Kopf bis Fuß.
„Falsche Frau, mein Guter! Der Kopf deines missratenen Sohnes hat mir als Bowlingkugel gedient.“, flötete Cat mit zuckersüßer Stimme, die ihre derzeitigen Verbündeten nach Luft schnappen ließ. Ob er ihr glauben würde? Jedenfalls schien er zu wissen, dass eine Frau seinen kleinen Liebling auf dem Gewissen hatte. Da die üblichen Verdächtigen nun ausschieden, würde er sich vermutlich an die Frauen halten, die er aufspüren konnte. Viele würden es nicht sein. Hatte am Ende einer von Milchbubis Männern das Massaker überlebt?
Der ungebetene Eindringling schnappte auch oder vielmehr sog er die Luft durch die bebenden
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